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Die Johannes-Kapelle des ehemaligen Schlosses Hagen bei Linz
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37 unter Leitung des „Bruders“ erwähnt. Die beiden scheinen unter dem 15. März auch im Totenbuch des Stiftes Kremsmünster auf. 193 (*) Um 1420/22 wurde in Linz das „Hus-Läuten“ eingeführt, zur Warnung der Mitmenschen vor den Einfällen der Anhänger des tschechischen Reformators Johann Hus. Der Hussitismus war eine national-religiöse Reaktion auf den Katholizismus, das deutsche Element, die wohlhabende Oberschicht und auf die Hinrichtung des Jan Hus (1415). 194 Wie viele andere Orte und Güter war auch das Gut Hagen betroffen, wurde überfallen und gebrandschatzt. Diesem Angriff fiel der Turm des Johannes von Gmunden zum Opfer, den der damalige Lehenträger des Gutes Hagen, Hanns Alt, für seinen „Liebden und Schweyer“, seinen Verwandten, Johannes von Gmunden hatte anbauen lassen. Dabei soll auch die „Schloßglocke“ geläutet worden sein, was bereits auf die damalige Größe des Gebäudes hinweist, denn es war damals lediglich ein Landgut. Der Besitzer des Gutes, Reinprecht IV. von Wallsee (verheiratet mit Katharina von Rosenberg) galt als bedeutender Truppenführer auf österreichischer Seite gegen die Hussiten. 1423 gewährte er seinem Schwager Ulrich II. von Rosenberg 500 ungarische Goldgulden und 1.000 Pfund Wiener Pfennige gegen die aufständischen Böhmen und erhielt als Pfand die Stadt Rosenberg mit den zwei Burgen, sowie die Herrschaft Wittinghausen.195 (*) Als die Nikolaikirche 1505 vom Passauer Weihbischof Bernhardt Meurl eingeweiht wurde, fand anlässlich dieser Feier ein großes Fest im Hagen statt, zu dem hohe Gäste geladen waren.196 Kaiser Friedrich III. hatte den Bewohnern von „Urfahr-Schadlintz“ am 9. August 1492 mittels Gnadenbrief die Bauerlaubnis erteilt. Errichtet wurde sie erst unter Kaiser Maximilian I.197 Sie wurde unter Joseph II. gesperrt, verkauft, als Getreidespeicher und Wohngebäude verwendet. Ein Teil der Einrichtung gelangte in die Pfarrkirche Alberndorf im Mühlviertel.198 Gleichzeitig mit der Kirche dürfte auch der Friedhof St. Nikolai entstanden sein. Er bestand bis 1788, dann wurde der Pfarrfriedhof im Kapuzinergarten eröffnet.199 Zumindest von einem Besitzer der Herrschaft Hagen, Ferdinand Carl von Cronpichl (Hagen 1671/73 bis 1701) ist bekannt, dass er sich in der Nikolaikirche ein Grabmal errichten hatte lassen; sieben seiner früh verstorbenen Kinder wurden dort bestattet, wie die Sterbematrikel belegt. Im anschließenden Friedhof von St. Nikolaus wurden die meisten der verstorbenen Hagenbewohner beerdigt. 200 Die folgende Darstellung zeigt die Nikolaikirche samt dem Friedhof und der früher weiter stromaufwärts verlagert gewesenen Holzbrücke, sowie den Eisschollen, welche im Volksmund als „bayerische Krapfen“ bezeichnet wurden.201 193 OÖLMBibl, Ehem. SA Hagen, As fol. 27. Schäffer, Merkwürdiges aus dem Hagen/Linz, 19, 23 f. Schäffer, Schloß Hagen bei Linz, 153, 159. StiBiblKr, Necr., 126, 621, 59, 21, Id. Mart. 15. März. PI Pater Dr. Pitschmann Benedikt, Kremsmünster. MGH, Necrologia, 621, 198 A Martius, II id. 15. (München, 1983). 194 Jan Hus (1370>1415), tschech. Reformator und Verbreiter der Lehre John Wiclifs (1334>1384); Rektor der Universität Prag, 1415 zu Konstanz als Ketzer verbrannt. Der Hussitismus war eine national-religiöse Reaktion auf den Katholizismus, das deutsche Element, die wohlhabende Oberschicht und auf die Hinrichtung des J. Hus. 195AStL, LR N 17872 (5), Niederstätter, Öst. Geschichte, 345. Schäffer, Merkwürdiges aus dem Hagen/Linz, 30 f. Schäffer, Schloß Hagen bei Linz, 160 f. Schäffer, Quellensammlung GHft Hagen, Bd I/1. Mayböck/Höllhuber, Schwertberg/Windegg, 76 f. 196 Wilflingseder, Steyreck, 52; Ehem. SA Hagen, As fol.10, “haggenchronica”. 197 Schäffer, Quellensammlung GHft Hagen, Bd I/2. 198 Schultes, Linz, 323. 199 Pfarramtl. Nachrichten Urfahr, Jg 7, 1923, Nr. 4/2. Wacha, PI 2004. 200 Schäffer, Quellensammlung GHft Hagen, Bd II. Schäffer, GHft Hagen/Inhaber, Bd II, Cronpichl. 201 Wacha, PI 2004; von Passau herabschwimmend.
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Die Johannes-Kapelle des ehemaligen Schlosses Hagen bei Linz
Titel
Die Johannes-Kapelle des ehemaligen Schlosses Hagen bei Linz
Autoren
Hanna Schäffer
Herbert Schäffer
Verlag
Eigenverlag Schäffer
Ort
Linz
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
21.0 x 29.7 cm
Seiten
82
Schlagwörter
Kapelle, Linz, Oberösterreich
Kategorien
Geschichte Chroniken
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