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Die Johannes-Kapelle des ehemaligen Schlosses Hagen bei Linz
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47 Anton Schwarzeigl zu erkennen glaubte, die in Gelb gekleidete Frauengestalt nicht als die Gemahlin Heinrich Maximilians sah, sondern die verwitwete Alt-Gräfin (s.o.).250 Die Sonnenuhrdarstellung ließ der Linzer Bürgermeister Dr. Wilhelm Bock (Bürgermeister vom 7. November 1934 bis 12. März 1938) am rückwärtigen Teil der Pöstlingbergkirche in Freskoausführung anbringen. Im oberen Rahmenbereich befindet sich das Wappen der Starhemberg, unterhalb die Pöstlingbergkirche, die Prozession und am unteren Rand die entsprechende Erläuterung mit dem Datum 1747. Römische Ziffern ermöglichen die Zeitablesung.251 (*) 1728 hatte der Hagen-Untertan und [Kunst-] Weber Matthias Steger, in Clam´schem Auftrag Bilder der heiligen Feste mit jeweils dem Schloss Hagen im Hintergrund, für die Schlosskapelle gewebt.252 Sie waren offensichtlich zur Zeit der Inventarerstellungen betreffend Hagen nicht mehr vorhanden, bzw. im Privatbesitz der Familie Salburg/Clam verblieben. Steeger war es auch, der unter den verkohlten Balken des abgebrannten Musicaeums die unversehrte Lochpfeife aus der Wallseer Zeit fand, mit welcher bei allen bedeutenden Festen im Haagen in der Kapelle gespielt wurde, vor allem das Wallseer Lied.253 (*) Im September 1732 logierte der Salzburger Erzbischof Firmian eine Woche lang im Schloss Hagen. Der Aufenthalt des Salzburger Erzbischofs im Hagen stellte gewiss für Schloss und Besitzer einen besonderen Höhepunkt dar und belegt, auch von Hoheneck bestätigt, den guten und prächtigen Zustand des Gebäudes. Das Adelsgeschlecht dieses Salzburger EBi Leopold Anton Eleutherius Freiherr von Firmian (1727 > 22. Oktober 1744), hatte als Stammsitz Schloss Firmian in Tirol, das 1433 an EH Sigmund ging und den Namen Sigmundscron erhielt.254 EBi Firmian wird als sehr intelligent, gebildet, redegewandt, mit Vorliebe für Astronomie, und als eher zurückhaltend beschrieben, die Jagd als sein größtes Vergnügen genannt. Dem Salzburger Erzbischof wurde ferner nachgesagt, „er liebe ein gutes Glas Wein und verstehe nicht viel von der Regierung“. 255 Er stand in engster Beziehung zu den Jesuiten und war 1732 zur Erbhuldigung256 für Ks Karl VI. nach Linz gekommen.257 Mit den diversen „Verehrungen“258 und den 1.000 fl, die Baron Clam - „welchem das Schloß Haagen zugehörig“ - als Miete für eine Woche in Schloss Hagen bekam, hatte der Erzbischof Spesen von insgesamt ca. 3.277 fl.259 Dies scheint ihm der höchstmögliche Standard wert gewesen zu 250 Constantini, Pöstlingberg, 47. Erst bei Betrachtung in Vergrößerung wird die Frauengestalt deutlich erkennbar. 251 Maler: Engelbert Daringer. Siehe Wacha, Wallfahrtsort, 50. 252 OÖLMBibl, Ehem. SA Hagen, As fol. 29. 253 OÖLMBibl, Ehem. SA Hagen, As fol. 19. Schäffer, Merkwürdiges aus dem Hagen/Linz, 54. Schäffer, Quellensammlung GHft Hagen, Bd I/1, Wallsee. 254 Einzinger, Herald. Verzeichnis, II, 283. 255 Hacker, Firmian, 1 f. Vgl. Wagner, Merkblätter, Ms 345/2, Nr. 172. Martin, Salzburgs Fürsten, 175 ff. 256 Die Linzer Regesten vermerken die Ordnung des Huldigungszuges für Ks Karl VI. vom Schloss bis zur Pfarrkirche in Linz. AStL, LR B III/ 807, dat. 10. September 1732. Glas, Burg/Schloß Linz, 175. 257 Mecenseffy, Protestantismus, 193. Siebmacher, Bd 28/ 6,15. Das Geschlecht der Firmian gehört zum tirolischen Uradel. Leopold Anton geb. am 27. Mai 1679 war zuerst Fürstbischof von Lavant, dann zu Seckau und seit 4. Oktober 1727 EBi von Salzburg. Er gründete 1736 für seine Familie ein Primogenitur-Fideicommiss: Leopoldskron bei Salzburg, wo er das prächtige Schloss erbaute, in dem er am 22. Oktober 1744 verstarb. Berühmt-berüchtigt wurde er durch sein Emigrationspatent. Vgl. Martin, Salzburgs Fürsten, 175 ff. 258Martin, Salzburgs Fürsten, 186: Ua erhielt der aufwartende ksl Kämmerer ein ganz goldenes Besteck im Wert von 600 fl, der Oberstküchenmeister ein Dutzend Löffel, Messer und Gabel von feinstem Porzellan um 500 fl. 259 Martin, Salzburgs Fürsten, 183, 186: In Linz wohnte er im „Schloss Haag“ beim Grafen Clam. Kreczi Hans, Eine Audienz auf dem Linzer Schloss. Salzburger Erzbischof bei Karl VI. – Teure Logis im Schloss Hagen. In: Oberdonau Zeitung Nr. 107, dat. 18. April 1944. Hacker, Firmian (Unterhaltungsbeilage der Linzer Tagespost, Nr. 48, Jg. 1911, 26. November 1911). Vgl. OÖLA, Neweklowsky/Nachlaß, Fasz. II H: Hagen II´.
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Die Johannes-Kapelle des ehemaligen Schlosses Hagen bei Linz
Titel
Die Johannes-Kapelle des ehemaligen Schlosses Hagen bei Linz
Autoren
Hanna Schäffer
Herbert Schäffer
Verlag
Eigenverlag Schäffer
Ort
Linz
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
21.0 x 29.7 cm
Seiten
82
Schlagwörter
Kapelle, Linz, Oberösterreich
Kategorien
Geschichte Chroniken
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