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Sportfunktionäre und jüdische Differenz - Zwischen Anerkennung und Antisemitismus – Wien 1918 bis 1938
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SportfunktionärInnen und gesellschaftliche Partizipation 11 einsmäßig ‚ausgefüllt‘“ wurde.40 Neben politischer Beteiligung, die bis 1918 erst schrittweiseerkämpftwurde,41 existierte eineEbenezivilgesellschaftlicher Partizipation, die teilweise mit explizitem politischen Engagement verwoben war (etwa in Form der Parteienorganisation), gleichzeitig aber – in dem nur unvollständigdemokratischenSystemderMonarchienach1867–dieMöglich- keit scheinbar„unpolitischer“, „ehrenamtlicher“kulturellerundsozialerBetä- tigungbot. Nachdemmit dem Staatsgrundgesetz von 1867 für jüdischeWiener (zum Teil auchWienerinnen) die gesellschaftlicheGleichstellungwesentlich voran- getriebenwurde,42übernahmengerade jüdischeVereinezentraleAufgaben im RahmenderHerstellungaffektiv-identitätsstiftenderBindungen,dieaufdieser Basis nach innenwienachaußenhergestellt bzw. repräsentiertwurden.43Mit der ErweiterungundAusdifferenzierungdesVereinswesensunterlag auchdie Rolle der Vereinsmitglieder und Funktionäre bereits in der Frühphase einem Wandel.Waren dieAnfänge desWiener Vereinswesens von einem„sozial ex- klusiven Charakter“ geprägt, in dem „Besitz und, fast noch stärker, Bildung Grundvoraussetzungen fürdieTeilnahme“waren,44 erfasste „dieursprünglich ‚bürgerliche‘ Sozialform des Vereines sehr bald und rasch ‚unterbürgerliche‘ Schichten“.45ÖsterreichwurdeeinLandder„Vereinsmeierei“, indemMitglied- schaften inVereinenals ZeichenvonWohlstandund individueller Reputation galten. InderFigurdesFunktionärswaren,unddies istauchalsAusdruckder „Ablösung der feudalen Privilegien“ zu verstehen, Amt und Person getrennt, 40 Hans Peter Hye, Vereine und politische Mobilisierung in Niederösterreich. In: Helmut Rumpler, PeterUrbanitsch (Hg.), Die Habsburgermonarchie 1848–1918, Band VIII/1: Vereine, Parteienund InteressenverbändealsTrägerderpolitischenPartizipation (Wien2006) 145–226, hier 152. 41 Vgl.dazuKarlUcakar,DemokratieundWahlrecht inÖsterreich.ZurEntwicklungvonpoli- tischerPartizipationund staatlicher Legitimationspolitik (Wien 1985). 42 AlbertLichtblau (Hg.),Alshättenwirdazugehört.Österreichisch-jüdischeLebensgeschich- tenausderHabsburgermonarchie. InZusammenarbeitmit demLeoBaeck InstituteNewYork unddem Institut für Geschichte der Juden inÖsterreich (Wien/Köln/Weimar 1999) 41; Albert Lichtblau, Integration, Vernichtungsversuch und Neubeginn. Österreichisch-jüdische Ge- schichte 1848bis zurGegenwart. In: EvelineBrugger,MarthaKeil, AlbertLichtblau, Christoph Lind, Barbara Staudinger,Geschichte der Juden inÖsterreich (ÖsterreichischeGeschichte, Er- gänzungsband4,Wien 2006) 447–565, hier 455. 43 EvelynAdunka, Gerald Lamprecht, Georg Traska (Hg.), Jüdisches Vereinswesen in Öster- reich im 19. und 20. Jahrhundert (SchriftendesCentrums für Jüdische Studien 18, Innsbruck/ Wien/Bozen 2011). 44 Hye, Vereine, 166. 45 Hye, DaspolitischeSystem, 199.
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Sportfunktionäre und jüdische Differenz Zwischen Anerkennung und Antisemitismus – Wien 1918 bis 1938
Titel
Sportfunktionäre und jüdische Differenz
Untertitel
Zwischen Anerkennung und Antisemitismus – Wien 1918 bis 1938
Autoren
Bernhard Hachleitner
Matthias Marschik
Georg Spitaler
Verlag
De Gruyter Open Ltd
Ort
Berlin
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-11-055331-4
Abmessungen
15.5 x 23.0 cm
Seiten
376
Kategorien
Geschichte Nach 1918
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