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Sportfunktionäre und jüdische Differenz - Zwischen Anerkennung und Antisemitismus – Wien 1918 bis 1938
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Die Hakoah als Legitimation 43 Mit der Einführung des Professionalismus imFußball in der Saison 1924/ 25vergrößertesichdieKluftzwischendempartizipativenSportderVereinsmit- glieder indenAmateursportsektionenunddenBerufssportlern imFußball. Es stellte sich – zumindest theoretisch – die Frage:Wenn die Spieler keineMit- glieder, sondernAngestellte desVereinswaren, galtendanndie gleichenAuf- nahmekriterien, oder war die sportliche Leistung nun der einzige Maßstab? Dass esbeimWiener Sport-Club–wieMedienberichteten– tatsächlich ernst- hafte Überlegungen gegeben hat, die ungarischen Spieler Jenő und Kálmán Konrádzuverpflichten, scheint eher zweifelhaft.Nichtnur,weil sie Judenwa- ren, sondern vor allem, weil ihre Gehälter das Budget des Vereins wohl ge- sprengthätten. Es gingdabeiwohl in erster LinieumeinenKonflikt zwischen Willy Schmieger und derArbeiter-Zeitung. Wenn ironisch von der „völkerver- söhnende[n]MissiondesFußballsports“dieRedewar–„zur jüdischenHakoah gehtderChrist, zumtschechischenSlovanderHakenkreuzlerundzumhaken- kreuzlerischenSportklubder Tschech’. [...]WoAussicht auf Geschäft ist, dort verschwindenallenationalenundkonfessionellenUnterschiede“83–berührte die Arbeiter-Zeitung tatsächlich eine ernsthafte Frage: Inwieweit hatten im Fußball die frühe Internationalisierung undKommerzialisierung (die ja nicht erstmitdemProfessionalismusbegonnenhatte)dieklassischen–zurAbschot- tung neigenden – Vereinsstrukturen herausgefordert? Spieler wurden schon bald zwischendenVereinen transferiert, die finanziellenNotwendigkeitendes Spielbetriebs stelltenAnforderungen, diemit demWunsch nach dem„Unter- uns-Bleiben“ nurmehr ansatzweise in Einklang zu bringenwaren. BeimWie- nerSport-ClubdürftedaseinegrößereRollegespielthabenalsbeidenanderen Wiener Spitzenvereinen –mit Ausnahme des tschechischen Slovan und der zionistischenHakoah. DieHakoahals Legitimation Als imJahr1929dieAufnahmedesDonawitzerSCindenFußballverbandunter Bezugnahme auf dessen Arierparagraf verweigert werden sollte, wies „Vor- standsmitglied Hauptmann Janisch84 [...] auf die Hakoah“ hin und setzte so die Aufnahme des Vereins durch. AuchWilly Schmieger argumentierte ähn- 83 Arbeiter-Zeitung (25.9.​ 1925) 9. 84 DasKleineBlatt (18. 12.​ 1929) 12;Hanns Janischwar seitMitte der 1920er-JahreVorstands- mitglied desÖsterreichischenFußball-Bunds undwurde in derNS-Zeit Gaufachwart für Fuß- ball.
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Sportfunktionäre und jüdische Differenz Zwischen Anerkennung und Antisemitismus – Wien 1918 bis 1938
Titel
Sportfunktionäre und jüdische Differenz
Untertitel
Zwischen Anerkennung und Antisemitismus – Wien 1918 bis 1938
Autoren
Bernhard Hachleitner
Matthias Marschik
Georg Spitaler
Verlag
De Gruyter Open Ltd
Ort
Berlin
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-11-055331-4
Abmessungen
15.5 x 23.0 cm
Seiten
376
Kategorien
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