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Nach 1918
Sportfunktionäre und jüdische Differenz - Zwischen Anerkennung und Antisemitismus – Wien 1918 bis 1938
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Die jüdische Bevölkerung Wiens in der Zwischenkriegszeit 59 mitismus verwehrt bzw. wurden ab 1934 weiter erschwert.70 Für 1934 nennt Goldhammer von den 42.000 Angestellten der Stadt Wien nur 142 jüdische (0,34Prozent), und imBundesdienst bildetendie 682 jüdischenBediensteten nur den Anteil von 0,42 Prozent aller 160.700 österreichweit Angestellten.71 Im Jahr 1937 stellten Judenund Jüdinnen inWiennurmehr 0,25 Prozent der städtischenAngestellten (inkl. LehrerInnen).72 Überproportional vertreten war die jüdische Bevölkerung Wiens in den 1930er-Jahren–basierendaufAngabenLeoGoldhammers–weiterhin imHan- del und Verkehr: Dort waren 1934 mit 55 Prozent mehr als doppelt so viele jüdischeErwerbstätige tätigals inderRestbevölkerung.EsgabeinigeHandels- segmente, in denen jüdischeErwerbstätige besonders häufig vertretenwaren, so stellten Judenund Jüdinnen 74 Prozent derWeinhändlerInnen, 73 Prozent derTextilhändlerInnen,61ProzentderSpirituosenhändlerInnen,undbildeten weiters imBenzin-/Öl-Handelund imSchuhhandelmit54Prozentbzw.53Pro- zent die Mehrheit. Überproportional vertreten waren jüdische Erwerbstätige auch in den Bereichen Foto, Drogistik, Leder-, Buch-, Hut- und Fleischhan- del,73wobeidieseBerufeüberproportionaloftalsSelbstständigeausgeübtwur- den.74EinknappesVierteldererwerbstätigenJudenundJüdinnenarbeitete im Bereich Gewerbe und Industrie, hinsichtlich Letzterem vor allem in der Holz- und Bekleidungsindustrie. Fest verankert war die jüdische Bevölkerung seit BeginndesJahrhundertsauchinderNahrungsmittel-undTextilindustrie.Wei- tersnahmenJudenundJüdinnenvorallemimKürschnergewerbe(68Prozent), unter den Juwelieren (40 Prozent), als ModistInnen (34 Prozent), Uhrmache- rInnen (35Prozent) undZahntechnikerInnen (31Prozent) hoheAnteile ein.75 70 Maderegger, Ständestaat, 224ff., 240ff.; Beller, Wien, 72, 78; vgl. auch Bruce F. Pauley, Political Antisemitism in InterwarVienna. In: IvarOxaal,MichaelPollak,GerhardBotz (Hg.), Jews,AntisemitismandCulture inVienna (London 1987) 152–173. 71 LeoGoldhammer, Ueber die Berufsgliederung derWiener Juden. In: Der Jude. Organ für dasarbeitendePalästina5(1938),Nr. 2, 14. Jänner1938,2–3,hier2;Goldhammer, JudenWiens, 54f., 58.Lichtblau, Integration, 478–483;HansWitek, „Arisierungen“ inWien.Aspektenatio- nalsozialistischerEnteignungspolitik 1938–1940. In:EmmerichTálos,ErnstHanisch,Wolfgang Neugebauer, Reinhard Sieder (Hg.), NS-Herrschaft in Österreich. Ein Handbuch (Wien 2000) 795–816, hier 812, FN 3. Vgl. zur Berufsgliederung derWiener Bevölkerung allgemeinMagis- tratsabteilung für Statistik, Jahrbuch 1930–1935, 16. 72 Maderegger, Ständestaat, 240; vgl. zu Beschäftigten im öffentlichenDienst auchBundes- amt für Statistik,Handbuch 1937, 215. 73 Goldhammer, Berufsgliederung, 3;Maderegger, Ständestaat, 220. 74 Goldhammer, JudenWiens, 55–58; vgl. auchFuchs, 10. 75 Goldhammer, Berufsgliederung, 3; Lichtblau, Partizipation, 246; Gertraud Fuchs, Die Ver- mögensverkehrsstelle als Arisierungsbehörde jüdischer Betriebe (Dipl.-ArbeitWirtschaftsuni- versitätWien 1989) 11.
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Sportfunktionäre und jüdische Differenz Zwischen Anerkennung und Antisemitismus – Wien 1918 bis 1938
Titel
Sportfunktionäre und jüdische Differenz
Untertitel
Zwischen Anerkennung und Antisemitismus – Wien 1918 bis 1938
Autoren
Bernhard Hachleitner
Matthias Marschik
Georg Spitaler
Verlag
De Gruyter Open Ltd
Ort
Berlin
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-11-055331-4
Abmessungen
15.5 x 23.0 cm
Seiten
376
Kategorien
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