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Sportfunktionäre und jüdische Differenz - Zwischen Anerkennung und Antisemitismus – Wien 1918 bis 1938
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64 3 Wiener Judentum und Wiener Sport in der Zwischenkriegszeit Bundesländernbzw.Gauenbefanden sich zudiesemZeitpunktnurnoch rund 3.000 jüdischePersonen.99 Insgesamt lebten zumZeitpunkt derVolkszählung 1939noch96.042 Judenund Jüdinnen imSinnederNürnbergerGesetze inÖs- terreich.100 DieAuswanderungwar für jüngerePersonengruppen,dienoch indenAr- beitsmarkt der aufnehmenden Staaten integriert werden konnten, zunächst leichter als für ältereund finanzschwache Judenund Jüdinnen.101Mit derVer- schärfung der Einreisebestimmungen nach England und Lateinamerika, dem KriegsbeginnsowiedemBeginnderDeportationen(d.h.der staatlichangeord- neten, zwangsweisenVerschickungder jüdischenRestbevölkerung inGhettos oder Konzentrationslager) und Maßnahmen im Zusammenhang mit der ge- planten „Endlösung“ gingen dieMöglichkeiten einer Emigration für die Ende 1940 noch 61.135 inWien befindlichen Juden und Jüdinnen schließlich stark zurück.102 PerAugust 1941wurdedieAusreisearbeitsfähiger Judenund Jüdin- nen nicht mehr gestattet; und ab Ende Oktober 1941 jede Emigration ver- boten.103 Insgesamtwurden etwa 48.000Menschen insbesondere ab Februar 1941 ausWien deportiert; von ihnen überlebten nur rund 2.000 die Zeit des NS-Regimes.104 Ende 1942 befanden sich nach Moser nur noch 8.052 Juden und Jüdinnen in Wien, zu Kriegsende 5.512. Sie lebten zum überwiegenden Teil in „Mischehe“ oder waren entweder Angestellte der IKG, des jüdischen Krankenhauses,dortuntergebrachtePatientInnenoderAusländer.105Nur rund 99 2.013 Personen inNiederdonau, 228 inOberdonau, 609 in der Steiermark, in Kärnten 54, in Salzburg47, in Tirol 85und inVorarlberg 24.Diemeisten Judenund Jüdinnen indenBun- desländern waren nach dem „Anschluss“ bereits nachWien gezogen oder emigriert.Moser, Demographie, 31. 100 Moser, Demographie, 31. Leicht abweichendeZahlen für dieWiener Judenund Jüdinnen lautVolkszählung 1939 (91.480 Juden) bei NSDAP,Wien, 607; siehe auch Stuhlpfarrer, Juden- feindschaft, 170;Lichtblau, Integration, 528, 534f. 101 GerhardBotz, Stufen der Ausgliederung der Juden aus der Gesellschaft. Die österreichi- schen Judenvom„Anschluss“ zum„Holocaust“. In: Zeitgeschichte 14 (1986) 372;Stuhlpfarrer, Judenfeindschaft, 171. 102 Moser, Demographie, 29–56;Botz, Stufen, 372. 103 Moser, Demografie, 46. 104 Stuhlpfarrer, Judenfeindschaft, 175f.;Botz, Stufen, 359–378, 373f.Vgl. denAbschnitt „De- mographie der österreichischen Juden 1938–1945“ unter http://www.doew.at/erforschen/ publikationen/gesamtverzeichnis/holocaust/demographie-der-juedischen-bevoelkerung- oesterreichs-1938-1945 (April 2017);Moser, Demographie, 49, 80ff. 105 Moser,Demographie,47, 52ff.;Lichtblau, Integration, 533.Vgl. auchdieNS-Statistikdazu inNSDAP,Wien, 606.
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Sportfunktionäre und jüdische Differenz Zwischen Anerkennung und Antisemitismus – Wien 1918 bis 1938
Titel
Sportfunktionäre und jüdische Differenz
Untertitel
Zwischen Anerkennung und Antisemitismus – Wien 1918 bis 1938
Autoren
Bernhard Hachleitner
Matthias Marschik
Georg Spitaler
Verlag
De Gruyter Open Ltd
Ort
Berlin
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-11-055331-4
Abmessungen
15.5 x 23.0 cm
Seiten
376
Kategorien
Geschichte Nach 1918
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