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Nach 1918
Sportfunktionäre und jüdische Differenz - Zwischen Anerkennung und Antisemitismus – Wien 1918 bis 1938
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Die Anfänge jüdischer Partizipation im Wiener Sport 73 einerbestimmtenengumgrenztenGesellschaft betriebenwurden, einfachden [sic]Zutrittversperrt“war,vielmehr„suchtensieselbst in ihremwohlbegreifli- chenBetreiben, ihreKraftneuenUnternehmungenzuzuwenden“,aktivsportli- che Betätigungsfelder.9 Als Verfechter einer jüdischen „Assimilation“ schrieb er, „daßdasAufgehendes Judentums in denVolkskörpern, unterwelchen es lebt, die einzige richtige Lösung der Judenfrage ist […]wo all jeneWege und Mittel bedacht werdenmüssen, welche diese Lösung beschleunigten und er- leichtern,wirdmanauchdesSportes alsMittel zudiesemZweckenicht entra- tendürfen.“ So ließe sichder Sport „als kosmopolitischesEinigungsmittel ge- brauchen und als solches auch im Dienste der Assimilation der Juden verwenden.“10 Parallel zur Mitwirkung von Juden bei den Gründungen der ersten All- roundsportvereinewaren jüdischeAktive bei der Etablierungdes jungenFuß- ballsports inWien zunächst an der Gründung des – allerdings kurzlebigen – VereinsOlympiabeteiligt, ehesich1897–untergroßerBeteiligungseiner jüdi- schenMitglieder – innerhalb des Deutsch-österreichischen TurnvereinsWien eineFußballsektion formierte, die sichunmittelbarnachdemKaiser-Franz-Jo- seph-Jubiläums-Turnier alsWiener Fußballclub 1898 selbstständigmachte.11 1899 startete die genuin jüdische Sportbewegung, alsmit demTurnverein jüdischer Hochschüler, als Reaktion auf Ausgrenzungsmechanismus und als Resultat eines gesteigerten jüdischen Selbstwertgefühls, der erste jüdische Sportverein inWiengegründetwurde.Ein JahrspäterbenanntesichderVerein um in Erster Wiener Jüdischer Turnverein (ab 1914 mit Namenszusatz Mak- kabi IX)undöffnete sichüberdenakademischenBereich fürNicht-Hochschü- lerundFrauen.12Mit demTurnvereinZion–demspäteren JüdischenTurnver- einMakkabiXV–bildete sich 1900einweiterer jüdischerTurnverein inWien. Der Entwicklung in Wien folgend, entstand 1905 in der steirischen Landes- hauptstadt der Jüdische Turnverein zu Graz, der spätere Jüdische Turnverein Makkabi Graz.13 NachdemdessenVereinsaktivitäten imErstenWeltkrieg zum Erliegen kamen, fanden viele jüdische Sportler undSportlerinnen im 1919 ge- gründeten Sportklub Hakoah Graz eine neue sportliche Wirkungsstätte. 9 Herschmann, Sport, 23. 10 Herschmann, Sport, 26. 11 AllgemeineSport-Zeitung (24.9.​ 1898) 1157. 12 Marschik, Vereine, 229. 13 HeimoHalbrainer, „Keine ausschließliche Turn- und Sportbewegung“. Jüdischer Sport in der SteiermarkamBeispiel des JüdischenTurnvereins „Makkabi“undderHakoah. In:Gerald Lamprecht (Hg.), JüdischesLeben inderSteiermark.Marginalisierung–Auslöschung–Annä- herung (SchriftendesCentrums für JüdischeStudien 5, Innsbruck/Wien/Bozen 2004) 171–189, hier 176.
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Sportfunktionäre und jüdische Differenz Zwischen Anerkennung und Antisemitismus – Wien 1918 bis 1938
Titel
Sportfunktionäre und jüdische Differenz
Untertitel
Zwischen Anerkennung und Antisemitismus – Wien 1918 bis 1938
Autoren
Bernhard Hachleitner
Matthias Marschik
Georg Spitaler
Verlag
De Gruyter Open Ltd
Ort
Berlin
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-11-055331-4
Abmessungen
15.5 x 23.0 cm
Seiten
376
Kategorien
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