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Sportfunktionäre und jüdische Differenz - Zwischen Anerkennung und Antisemitismus – Wien 1918 bis 1938
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Die Blütezeit jüdischer Vereine in Wien 77 tensichstarkaufdenFußballsport zukonzentrierten.27AndereVereinespezia- lisierten sich auf andere Sportarten. Sobildeten ehemaligeAktivederHakoah den Hockeyklub „Blau-Weiß“. Borochow, benannt nach einem zionistischen Vordenker, legteseinenFokusaufdenSchachsportund(Makkabi)Hazairkon- zentriertesichaufdieLeichtathletik.28NebendenzionistischenVereinengrün- deten sich auch andere jüdische Klubs. Mit der kurzlebigen Hanizachon for- mierte sich ein orthodoxer Sportverein.29 Der Jüdische Athletik Club (J.A.C.) und der Young Jewish Sporting Club standenwiederumderWiener Sozialde- mokratie nahe.30 Anfangder 1920er-Jahrehatte also der Sportboom,besonders imFußball- sport,eine jüdischeVereinsgründungswelleausgelöst.DieseTatsachewardem verstärkten Zuzug osteuropäischer Juden in die Reichshauptstadt im Ersten Weltkrieggeschuldet,dieausdenehemaligenk.u.k.Regionensowieausdem Gebiet Russlands, vor unsicheren Lebensbedingungen und Verfolgung geflo- henwaren. Viele der Vereine, die zionistisch geprägt waren, nahmen bei ihrer Na- mensfindungBezugaufdieHeldender jüdischenGeschichte:mitMakkabiauf denMakkabäeraufstand imzweiten JahrhundertvorunsererZeitrechnung,mit BarKochbaaufdenAnführer desAufstandes gegendieRömer odermit „Has- monea“ nach der Hasmonäer-Dynastie, aus der die Makkabäer stammten.31 Auch„Massada“ (JTVMassada,MakkabiXVII) gehört dazu, benanntnachder Bergfestung, inderdie jüdischenAufständischenumEleasarben Ja’ir 73nach unsererZeitrechnungdenRömernzu trotzenversuchten.32DieZionistensuch- ten so an das in ihren Augen „authentische“ prä-diasporische Judentum der Antike vor der Zerstörung Judäas durch die Römer anzuknüpfen.33 Nebender historischenBezugnahmewähltenVereineaberauchNamenwieHagibor (Der Held) oder–bei linkenVereinen–Hapoel (DerArbeiter).34 Als Dachorganisation, die die Interessen der jüdischenVereinewahrneh- men sollte, konstituierte sich innerhalb des 1903 gegründetenMakkabi-Welt- 27 Marschik, Von jüdischenVereinen, 234. 28 Marschik, Von jüdischenVereinen, 234. 29WienerMorgenzeitung (25. 2.​ 1922) 9. 30 Marschik, Von jüdischenVereinen, 234. 31 MichaelBrenner, Keine jüdischeGeschichtedes zwanzigsten Jahrhunderts ohneSport. In: Dachs (Hg.), JüdischerAlmanach, 12–22, hier 13. 32 1912gründete sichder JüdischeTurnvereinMassada–später JüdischerTurnvereinMakka- bi 17, siehe JüdischeMonatshefte für TurnenundSport, 1913,H. 7, 224f. 33 MosheZimmermann, Der Sport unterwegs nachPalästina – jüdisch, zionistisch, deutsch? In: JuttaFleckenstein, LisaMariaTillian-Fink (Hg.),NeverWalkAlone. Jüdische Identitäten im Sport (Berlin 2017) 175–181, hier 177. 34 Brenner, Sport, 13.
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Sportfunktionäre und jüdische Differenz Zwischen Anerkennung und Antisemitismus – Wien 1918 bis 1938
Titel
Sportfunktionäre und jüdische Differenz
Untertitel
Zwischen Anerkennung und Antisemitismus – Wien 1918 bis 1938
Autoren
Bernhard Hachleitner
Matthias Marschik
Georg Spitaler
Verlag
De Gruyter Open Ltd
Ort
Berlin
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-11-055331-4
Abmessungen
15.5 x 23.0 cm
Seiten
376
Kategorien
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