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Sportfunktionäre und jüdische Differenz - Zwischen Anerkennung und Antisemitismus – Wien 1918 bis 1938
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Stagnation 79 wichtigsten jüdischenAllroundverein inWien. Neben demFußballsport wur- den Sektionen fürHandball, Leichtathletik, Tischtennis und eine Kultur- und Geselligkeitsabteilung unterhalten. Auf ihre Initiative wurde mit dem „Jüdi- schenCup“auchein eigenerWettbewerb für jüdischeVereine eingerichtet.43 DiesichschonfrühanbahnendenAuffassungsunterschiedezwischen jüdi- schen Turnvereinenundden anderen Sportvereinen, die zumeist imFußball- bereich tätig waren, führten zur Gründung des Jüdischen Sportverbandes durch 17 Vereine unter Schriftführer Emanuel Fiscus vom SKHasmonea und Kassier Adolf Wirtschafter von Hechawer.44 Diese neue Interessensgemein- schaft sollte allen jüdischen Vereinen bundesweit offenstehen. Sie versuchte die jüdischeSportbewegungzustärken, indemsie ideologischeundpolitische Differenzenüberbrückenwollte.NebendenzionistischenWienerVereinen fin- densichunterdenGründungsmitgliedernauchder JüdischeArbeitersportklub Borochow,dieGrazerHakoahoderder JüdischeTurn- undSportvereinLinz.45 Der Versuch einer stärkeren Zusammenarbeit war auch notwendig geworden, drohtendochdie jüdischenVereine inderAuseinandersetzung zwischendem sozialdemokratischen Verband der Arbeiter- und Soldatensportvereinigungen (VAS), ab 1924Arbeiterbund für Sport undKörperkultur inÖsterreich (ASKÖ), und den bürgerlichen Vereinen aufgerieben zu werden. In dieser Auseinan- dersetzung suchte der Jüdische Sportverband letztlich eine neutrale Position einzunehmen, auchwenn es aufgrund von Naheverhältnissenmancher Mit- gliedsvereine zur einen oder anderen Seite immer wieder zu strategischen Bündnissen inEinzelfragenkam. Anfangder 1920er-Jahreexistierten24 jüdischeVereine, vornehmlichFuß- ballklubs inderLeopoldstadtundderBrigittenau,denbeidenWienerBezirken mit dem höchsten jüdischen Bevölkerungsanteil. Diese Vereinsdichte führte dazu, dass dieWechselmodalitäten geklärtwerdenmussten, griffen doch alle Vereine in ihrerBeschränkungauf jüdischeAktiveaufdasgleicheSpielerreser- voir zurück. So erließ der Jüdische Verband zunächst einWechselverbot zwi- schendeneinzelnen jüdischenVereinen.46MansahsichzudiesemSchritt ver- anlasst,weilmanfürchtete,dieHakoahkönnediebestenSpielerderkleineren Vereine abwerben und so deren Entwicklung nachhaltig bedrohen. Dochwe- gen des eklatanten Leistungsunterschiedes zeigte sich sehr schnell, dass die Hakoah imbeginnendenProfessionalismus ihrenBedarfanVerstärkungenpri- 43WienerMorgenzeitung (18.6.​ 1921) 6. 44WienerMorgenzeitung (22. 12.​ 1921) 7. 45 ZurSituation inLinz sieheMichael John, JüdischeVereine inLinz. In:Adunka,Lamprecht, Traska (Hg.), JüdischesVereinswesen, 157–182. 46WienerMorgenzeitung (2. 2.​ 1923) 9.
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Sportfunktionäre und jüdische Differenz Zwischen Anerkennung und Antisemitismus – Wien 1918 bis 1938
Titel
Sportfunktionäre und jüdische Differenz
Untertitel
Zwischen Anerkennung und Antisemitismus – Wien 1918 bis 1938
Autoren
Bernhard Hachleitner
Matthias Marschik
Georg Spitaler
Verlag
De Gruyter Open Ltd
Ort
Berlin
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-11-055331-4
Abmessungen
15.5 x 23.0 cm
Seiten
376
Kategorien
Geschichte Nach 1918
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