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Nach 1918
Sportfunktionäre und jüdische Differenz - Zwischen Anerkennung und Antisemitismus – Wien 1918 bis 1938
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Raum und jüdische Differenz im Wiener Fußball 109 Jahrenimmer inderoberstenLiga.ZumanderengabesdenSCAdmira,gemes- senandenMeistertiteln (1927, 1928, 1932, 1934, 1936und1937)dererfolgreichs- teVereinderProfiliga ab 1924.9 Der Floridsdorfer Athletiksport-Club (FAC) Zur Analyse der spezifischenKonstellation jüdischer Identitäten und Identifi- kationen ineinemnicht als jüdisch interpretiertenRaum10 scheint es sinnvoll, aufwichtigeFunktionäredieserVereineeinzugehen.AndenBeginnseienbio- grafischeSkizzenvonzwei jüdischenFAC-Präsidentengestellt. Siegfried SamuelDeutsch, 1883 imniederösterreichischenRaggendorf ge- boren, verbrachte einenGroßteil seines Lebens inFloridsdorf. Schon in seiner JugendkamermitderSozialdemokratie inKontaktundtrat 1897der Jugendor- ganisation der Partei bei. Später engagierte er sich vor allem in der Arbeiter- sportbewegung.11 1907heiratete erHeleneBergerund imJahrdarauf eröffnete er im Zentrum Floridsdorfs das Kleidergeschäft Wiener Salon Sobolewski & Deutsch. Ab 1929 betrieb er diese Firma gemeinsam mit seinem Sohn Fritz Deutsch,12nachdem„Anschluss“wurdesieunterkommissarischeVerwaltung gestellt.13 1939 konnteDeutsch nach England emigrieren, späterweiter in die USA. Zwischen 1919 und 1922 fungierte er als Präsident des FAC, bald darauf wurde er zumPräsidenten des – zu dieser Zeit sozialdemokratisch dominier- ten–WienerFußball-Verbandesgewählt.NachderHerauslösungdesbürgerli- chenFußballsausdemgemeinsamenVerbandwurdeerPräsidentdesVerban- des der Amateurfußballvereine Österreichs (VAFÖ), also des Verbandes der sozialdemokratischenArbeiterfußballvereine. Ob sich Deutsch öffentlich zum Judentum äußerte, ist nicht bekannt. Je- denfalls ist er nie aus demmosaischenGlauben ausgetreten undhat 1924 im Floridsdorfer Tempel eine Jüdingeehelicht. ZudemverweistHakoah-Präsident IgnazHermannKörner darauf, dassDeutsch auch jüdischenTraditionen folg- 9 MatthiasMarschik, Floridsdorf. ImSchattender großenFabriken. In: PeterEppel, Bernhard Hachleitner,WernerMichael Schwarz, Georg Spitaler (Hg.),Wo dieWuchtel fliegt. Legendäre OrtedesWiener Fußballs (Wien 2008) 60–66. 10 Vgl. dazuBarbaraE.Mann, Space andPlace in JewishStudies (NewBrunswick 2012). 11WernerRöder, Herbert A. Strauss, JanFoitzik, BiographischesHandbuchder deutschspra- chigen Emigration nach 1933. Hrsg. vom Institut für Zeitgeschichte (Research Foundation for Jewish Immigration 1,München 1980) 129. 12Wiener Stadt- undLandesarchiv,Handelsregister, Einzelstück 2.3.3.B76.13.10–A13/10. 13 Österreichisches Staatsarchiv (ÖStA), Archiv der Republik, AdR E-uReangVVSt VABuch- stabeD25434Deutsch, Samuel, 22. 5.​ 1883.
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Sportfunktionäre und jüdische Differenz Zwischen Anerkennung und Antisemitismus – Wien 1918 bis 1938
Titel
Sportfunktionäre und jüdische Differenz
Untertitel
Zwischen Anerkennung und Antisemitismus – Wien 1918 bis 1938
Autoren
Bernhard Hachleitner
Matthias Marschik
Georg Spitaler
Verlag
De Gruyter Open Ltd
Ort
Berlin
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-11-055331-4
Abmessungen
15.5 x 23.0 cm
Seiten
376
Kategorien
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