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Abb.42:Siegfried Samuel Deutsch und Hugo Meisl als Salome und Herodes (Illustriertes
Sportblatt, 4. 8. 1923).
Die in ihrer spezifischen Vorstadt eingebetteten Klubs waren „nichtjüdisch“
konnotiert. Spieler, Funktionäre und ZuschauerInnen rekrutierten sich aus
dem lokalenUmfeld.Man traf sich imVorstadt-Kaffeehaus oder imWirtshaus
umsEck, auchdas ein nichtjüdisch interpretierter Ort.87 Ausnahmenbildeten
lediglichHakoahundSlovan,die– imGegensatz zurVerortung ihrerFunktio-
närInnen – ihre jüdischen oder tschechischen AnhängerInnen im ganzen
Stadtgebiet fanden, sowieder FKAustria.88
Wurde dieHakoah zugleich in der City und in der Leopoldstadt verortet,
besaßdieAustrianachdemVerlust ihresStadions inOber-St.Veit keinen rea-
lenOrtmehrundbliebbis indie 1970er-Jahre einzigCityclub.Alsnicht topo-
grafischverortbar,wurde siemit derMetapherdes vazierenden„heimatlosen
87 RomanHorak, MatthiasMarschik, Vom Erlebnis zurWahrnehmung. DerWiener Fußball
und seineZuschauer 1945–1990 (Wien 1995) 147.
88WolfgangMaderthaner, RomanHorak, Die Eleganz des rundenLeders. Anmerkungen zur
Wiener Schule. In:RomanHorak,WolfgangMaderthaner, AlfredPfoser (Hg.),DieEleganzdes
rundenLeders.Wiener Fußball 1920–1965 (Göttingen 2008) 26–47, hier 38.
Sportfunktionäre und jüdische Differenz
Zwischen Anerkennung und Antisemitismus – Wien 1918 bis 1938
- Titel
- Sportfunktionäre und jüdische Differenz
- Untertitel
- Zwischen Anerkennung und Antisemitismus – Wien 1918 bis 1938
- Autoren
- Bernhard Hachleitner
- Matthias Marschik
- Georg Spitaler
- Verlag
- De Gruyter Open Ltd
- Ort
- Berlin
- Datum
- 2019
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-11-055331-4
- Abmessungen
- 15.5 x 23.0 cm
- Seiten
- 376
- Kategorien
- Geschichte Nach 1918