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98 Hemma Mayrhofer
• Mit steigendem Alter wird der Aussage signifikant weniger stark zuge-
stimmt (Teststatistik: T=-2,023, p=0,046), d.h. dem Vorbild der Jugend-
arbeiterInnen wird weniger Veränderungswirkung auf das eigene Kon-
fliktverhalten zugesprochen. Das Älterwerden zeigte sich damit wieder-
holt als zustimmungsdämpfender Faktor, wobei die Ursachen hierfür nä-
her ergründet werden müssten und sich nicht aus den erhobenen empiri-
schen Daten ableiten lassen.
• Die zunehmende Dauer des Kontaktes zur mobilen Jugendarbeit hinge-
gen erhöht die Zustimmungswerte zur Aussage signifikant (Teststatistik:
T=2,183, p=0,031), Personen, die schon länger in Kontakt stehen, lassen
somit in höherem Ausmaß eine Vorbildwirkung der JugendarbeiterInnen
in Bezug auf ihr eigenes Konfliktverhalten erkennen. Auch hier ist zu be-
rücksichtigen, dass nur aktive NutzerInnen befragt worden waren und
damit unbekannt bleibt, in welchem Ausmaß ein zunehmender Selekti-
onseffekt (jene Jugendlichen, die sich durch das Angebot weniger ange-
sprochen fühlen, suchen den Kontakt nicht mehr aktiv) zu diesem Er-
gebnis beitragen könnte. Dennoch erscheint es zulässig, die Ergebnisse
als Wirkungshinweise mobiler Jugendarbeit zu deuten.
Insgesamt gaben etwas mehr als zwei Drittel der Befragten (69% bei n=130)
an, schon mal Ärger mit anderen Personen im Stadtteil/Ort gehabt zu haben
(vgl. FB 6.4). Die männlichen Befragten hatten zu 75% (n=96) hochsignifi-
kant öfter derartigen Ärger (Teststatistik: Chi-Quadrat nach Pearson=5,735,
Freiheitsgrade=1, p=0,009) als die weiblichen InterviewpartnerInnen (53%
bei n=34).
Jene Personen, die von Ärger im Ort bzw. Stadtteil berichteten, wurden
gefragt, ob die Einrichtung mobiler Jugendarbeit, zu der sie in Kontakt ste-
hen, in irgendeiner Weise in den Vorfall einbezogen worden war. 25 von 89
Antwortenden (=28%) bestätigten, dass die Einrichtung mit dabei bzw. um
Rat oder Unterstützung gebeten worden war (vgl. FB 6.5). In diesen Konflik-
ten ging es überwiegend um persönliche Streitereien (Unhöflichkeiten, per-
sönliche Beleidigungen, teilweise einhergehend mit physischer Gewalt mit
anderen Jugendlichen, teilweise auch mit Erwachsenen), nur vereinzelt ging
es um Sachbeschädigungen, Konflikte mit der Gemeinde oder Ärger mit dem
Lehrherrn. Entsprechend waren überwiegend andere Jugendliche am Konflikt
beteiligt, vereinzelt aber auch AnrainerInnen, Nachbarn oder Bekannte, der
Chef, GemeindevertreterInnen, die Polizei oder Feuerwehr. Die Rolle, in der
die mobile Jugendarbeit involviert war, zeigt sich unterschiedlich, die offen
erhobenen Antworten sind in nachstehender Grafik in induktiv gebildeten
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Buch Wirkungsevaluation mobiler Jugendarbeit - Methodische Zugänge und empirische Ergebnisse"
Wirkungsevaluation mobiler Jugendarbeit
Methodische Zugänge und empirische Ergebnisse
- Titel
- Wirkungsevaluation mobiler Jugendarbeit
- Untertitel
- Methodische Zugänge und empirische Ergebnisse
- Autor
- Hemma Mayrhofer
- Verlag
- Verlag Barbara Budrich
- Ort
- Wien
- Datum
- 2017
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-8474-1130-7
- Abmessungen
- 14.8 x 21.0 cm
- Seiten
- 378
- Schlagwörter
- Society & social sciences, Social services & welfare, criminology, Social welfare & social services, Social work
- Kategorie
- Geisteswissenschaften