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Ergebnisse der standardisierten Befragung 113
an=8/IQR=3), und zwar eine deutlich höhere als gegenüber Kritik von
anderen Erwachsenen (Median=5/IQR=5).
• Eine klare Mehrheit der befragten Jugendlichen nimmt die Angebote der
Einrichtungen mobiler Jugendarbeit als eine merkbare Verbesserung ih-
rer Freizeitmöglichkeiten wahr (Median=8/IQR=4), d.h. Letztere bewir-
ken den mitgeteilten Erfahrungen der Jugendlichen zufolge diese Ver-
besserung, und zwar durch eine Fülle verschiedener Angebote und Initia-
tiven. Ebenfalls relativ hoch stufen die Jugendlichen die Möglichkeiten
ein, gemeinsam mit den MitarbeiterInnen der jeweiligen Einrichtung im
eigenen Ort oder Stadtteil etwas zu verändern (Median=7/IQR=4,25).
Hier erhöht sich die Zustimmung mit zunehmender Dauer des Kontaktes
signifikant, was als deutliches Wirkungsindiz gewertet werden kann. Zu
einer eindeutigeren Bestimmung des Ursache-Wirkungs-Zusammen-
hangs wäre es aber wünschenswert, nicht nur aktuelle, sondern auch
ehemalige NutzerInnen in die Befragung einzubeziehen, dies war auf-
grund mangelnder Erreichbarkeit Letzterer jedoch forschungspraktisch
nicht umsetzbar.
• Deutlich anders gestalten sich die Ergebnisse zu den Wirkungen von
medienbezogener (mit Fokus auf Social Media) und (demokratie-
)politischer Arbeit: Nur der geringere Teil der Befragten beobachtet bei
sich einen bewussteren Umgang mit (sozialen) Medien aufgrund der In-
terventionen mobiler Jugendarbeit (Median=2/IQR=6), wobei Regressi-
onsmodellierungen andeuten, dass bei jüngeren Zielgruppen medienbe-
zogene Impulse mehr Wirkung entfalten dürften als bei älteren Jugendli-
chen oder jungen Erwachsenen. Auch ihr Interesse an Politik hat sich
den Angaben der NutzerInnen zufolge durch die mobile Jugendarbeit
zumeist nicht erhöht (Median=1/IQR=6). Beide Aspekte wurden aller-
dings durch das Erhebungsinstrument nur allgemein und reduziert er-
fasst, um die niedrigen Werte besser zu verstehen, wären vertiefende
empirische Untersuchungen notwendig. Bezüglich neuer bzw. sozialer
Medien ist allerdings auch zu ergänzen, dass die in der Forschung insge-
samt gewonnenen Einblicke generell keinen ausgeprägten Einsatz sol-
cher Medien als Arbeitsinstrumente in der mobilen Jugendarbeit wahr-
nehmen ließen.
• Nichtdiskriminierendes Verhalten bzw. ebensolche Einstellungen werden
durch die Interventionen der JugendarbeiterInnen und insbesondere de-
ren Vorbildwirkung den Selbsteinschätzungen der Jugendlichen zufolge
deutlich gefördert. Die Jugendlichen bescheinigen zunächst den Jugend-
arbeiterInnen einen sehr bewussten Umgang mit Diversität, der auf die
gleichwertige Anerkennung von Differenz in den Dimensionen „Gen-
der“, „sexuelle Orientierungen“ und „Nationalität/Ethnizität“ abzielt. Sie
dürften diese auch in hohem Ausmaß als 'role model' anerkennen, jeden-
falls gibt die Mehrheit der Befragten an, dadurch selbst besser akzeptie-
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Buch Wirkungsevaluation mobiler Jugendarbeit - Methodische Zugänge und empirische Ergebnisse"
Wirkungsevaluation mobiler Jugendarbeit
Methodische Zugänge und empirische Ergebnisse
- Titel
- Wirkungsevaluation mobiler Jugendarbeit
- Untertitel
- Methodische Zugänge und empirische Ergebnisse
- Autor
- Hemma Mayrhofer
- Verlag
- Verlag Barbara Budrich
- Ort
- Wien
- Datum
- 2017
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-8474-1130-7
- Abmessungen
- 14.8 x 21.0 cm
- Seiten
- 378
- Schlagwörter
- Society & social sciences, Social services & welfare, criminology, Social welfare & social services, Social work
- Kategorie
- Geisteswissenschaften