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114 Hemma Mayrhofer
ren zu können, dass Burschen und Mädchen (Median=9/IQR=6,75) so-
wie Menschen aus verschiedenen Ländern (Median=10/IQR=6,5) gleich
viel wert sind. In beiden Fällen zeigen sich in den statistischen Regressi-
onsmodellierungen Alter und Dauer des Kontakts zur mobilen Jugendar-
beit als gegenläufige Einflussfaktoren: Mit zunehmendem Alter sinkt die
akzeptanzerhöhende Wirkung durch mobile Jugendarbeit signifikant,
während die Jugendlichen mit längerer Kontaktdauer in signifikant höhe-
rem Ausmaß einen direkten Ursache-Wirkungs-Zusammenhang herstel-
len. Dies kann als starkes Indiz für die positive Vorbildwirkung der Ju-
gendarbeiterInnen gewertet werden. Lediglich in der Diversitätsdimensi-
on „sexuelle Orientierungen“ steigt die Akzeptanz in merkbar weniger
hohem Ausmaß bei zugleich extrem großer Streuung der Antworten
(Median=6/IQR=10). Hier erhöht aber die Kontakthäufigkeit zur Ju-
gendarbeit die Akzeptanz gegenüber anderen sexuellen Orientierungen
signifikant – jedenfalls den subjektiven Wirkungseinschätzungen der Be-
fragten zufolge.
• Ungefähr die Hälfte der befragten NutzerInnen (49%) konnte durch die
Einrichtung und deren Angebote neue Fähigkeiten bei sich entdecken
oder Selbstwirksamkeitserfahrungen machen. Für solche Wirkungen zei-
gen sich sowohl aktives Ausprobieren und die Anleitungen der Jugend-
arbeiterInnen oder TrainerInnen als auch deren positive Rückmeldung
bzw. Lob an die Jugendlichen als wichtig.
• JugendarbeiterInnen können durch ihre eigene Vorbildwirkung in be-
achtlichem Ausmaß dazu beitragen, dass die jugendlichen NutzerInnen
neue Umgangsweisen im Konfliktfall erfahren und in der Folge auch
praktizieren. Letztere beschrieben das Verhalten der JugendarbeiterInnen
zum größten Teil als gewaltfrei ausgleichend bzw. als um Beruhigung,
wechselseitiges Verständnis und Verständigung bemüht und gaben in re-
lativ hohem Ausmaß an, dadurch selbst zu lernen, anders als bisher üb-
lich mit Konflikten umzugehen (Median=7/IQR=7). Wieder sehen jene
Jugendlichen, die schon längere Zeit in Kontakt zur jeweiligen Einrich-
tung mobiler Jugendarbeit stehen, laut den statistischen Analysen (mul-
tiple Regressionsmodelle) eine signifikant höhere Vorbildwirkung der
JugendarbeiterInnen in Bezug auf das eigene Konfliktverhalten, während
sich das Alter wiederum als gegenläufig wirkend zeigt. Waren Jugendar-
beiterInnen in Konflikte mit anderen Personen im Stadtteil oder Ort un-
terstützend oder vermittelnd mit einbezogen (dies ist bei 28% der Perso-
nen, die derartige Konflikte bereits hatten, der Fall), dann wurde diese
Einbindung von den Jugendlichen überwiegend als sehr hilfreich erlebt
(Median=9/IQR=3).
• Etwa zwei Drittel der befragten Jugendlichen gaben an, sich mit Sorgen
oder Problemen bzw. mit der Bitte um Information oder Rat zu spezifi-
schen Themen in der Vergangenheit bereits ein- oder mehrmals an die
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Buch Wirkungsevaluation mobiler Jugendarbeit - Methodische Zugänge und empirische Ergebnisse"
Wirkungsevaluation mobiler Jugendarbeit
Methodische Zugänge und empirische Ergebnisse
- Titel
- Wirkungsevaluation mobiler Jugendarbeit
- Untertitel
- Methodische Zugänge und empirische Ergebnisse
- Autor
- Hemma Mayrhofer
- Verlag
- Verlag Barbara Budrich
- Ort
- Wien
- Datum
- 2017
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-8474-1130-7
- Abmessungen
- 14.8 x 21.0 cm
- Seiten
- 378
- Schlagwörter
- Society & social sciences, Social services & welfare, criminology, Social welfare & social services, Social work
- Kategorie
- Geisteswissenschaften