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Wirkungsevaluation mobiler Jugendarbeit - Methodische Zugänge und empirische Ergebnisse
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Biografische Fallstudie „Johann“ 141 andauernden Entwicklungsprozess: „I waß halt selba, dass i no lang ned ausg’reift bin“ (NB1: S. 34/Z28f.). Johann lässt dabei eine hohe Bereitschaft zur kritischen Selbstreflexion erkennen, dazu, sich mit sich selbst auseinan- derzusetzen, sich selbst „kennenlernen“ zu wollen. Zugleich zeigt sich auch die Fähigkeit, Niederlagen abzuhaken, hinter sich zu lassen, sich neu aufzu- raffen und wieder nach vorne zu blicken. Diese Fähigkeiten und die Mög- lichkeit, in Krisenzeiten auf Vertrauensbeziehungen zurückgreifen zu kön- nen, tragen zur persönlichen Resilienz von Johann bei und eröffnen gute Chancen, die bestehenden Herausforderungen in seinem Leben zu bewälti- gen. 7.5 Resümee: Wirkungserkenntnisse und Interventionsansätze für mobile Jugendarbeit Auf die Nachfrage der Interviewerin, was Johann von der Zeit mit der mobi- len Jugendarbeit mitnehmen konnte, werden im Wesentlichen Sozialkompe- tenzen und auch ein paar Selbstkompetenzen angeführt: Wohl überlegt han- deln wird als Erstes genannt, zugleich reflektiert Johann, dass hier ein gewis- ses Spannungsverhältnis bzw. eine Unvereinbarkeit mit seinem Drogenkon- sum besteht. Besondere Bedeutung wird Kommunikationskompetenzen und der Erfahrung, dass sich durch Reden etwas verändern kann, gegeben. Dies ist insofern beachtenswert, als in seinem privaten Umfeld physische Durch- setzungsfähigkeit deutlich vor verbaler Aushandlungsbereitschaft rangieren dürfte. Große Wichtigkeit wird auch der Erfahrung beigemessen, dass die Zusammenarbeit mit anderen stärker macht. Johann reflektiert in Bezug auf seine Leitungserfahrung als Jugendtreff-Betreiber, dass Leitungsverantwor- tung dazu ‚verleiten‘ kann, die anvertraute Macht unverantwortlich auszu- üben und sich selbst besondere Rechte herauszunehmen. Er lässt eine starke Leitungsorientierung erkennen und identifiziert sich mit Leitungsaufgaben, auch wenn er solche Aufgaben derzeit in seiner beruflichen Position nur in sehr geringem Umfang wahrnehmen kann. Die Fallrekonstruktion macht nachvollziehbar, in welcher Weise die mo- bile Jugendarbeit zu diesem persönlichen Lern- und Bildungsprozess wichti- ge Impulse und Ressourcen beisteuern konnte und kann. Im Besonderen trug sie im konkreten Fallbeispiel zu einem sich diversifizierenden Rollenhandeln bei, verbunden mit dem sich sukzessive steigernden Vermögen, unterschied- liche Sichtweisen einzunehmen und divergierende Rollenanforderungen zu reflektieren. Sie steigerte das Vermögen, mit Konflikten deeskalierend und interessenssensibel umzugehen bzw. sie durch präventive Maßnahmen zu vermeiden. Und sie stellt auch gegenwärtig noch ein Auffangnetzwerk für Krisensituationen bereit, die Vertrauensbeziehung zeigt sich nach wie vor als
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Wirkungsevaluation mobiler Jugendarbeit Methodische Zugänge und empirische Ergebnisse
Titel
Wirkungsevaluation mobiler Jugendarbeit
Untertitel
Methodische Zugänge und empirische Ergebnisse
Autor
Hemma Mayrhofer
Verlag
Verlag Barbara Budrich
Ort
Wien
Datum
2017
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-8474-1130-7
Abmessungen
14.8 x 21.0 cm
Seiten
378
Schlagwörter
Society & social sciences, Social services & welfare, criminology, Social welfare & social services, Social work
Kategorie
Geisteswissenschaften
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