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144 Hemma Mayrhofer
• Zeitliche Ressourcen für MitarbeiterInnen sind wichtig, um gut
begleiten zu können. Die JugendarbeiterInnen müssen die Ju-
gendlichen manchmal selbst ausprobieren lassen, auch wenn sie
es besser zu wissen glauben, man muss die Selbsterprobungen
der Jugendlichen begleiten können.
• Gestaltungsfreiraum ist wichtig und sollte möglichst groß gehal-
ten werden, weil der Jugendtreff Sache der Jugendlichen ist. Al-
lerdings gibt es auch Grenzen einzuhalten bzw. Rahmenbedin-
gungen zu berücksichtigen. Das Spannungsfeld zwischen Ge-
staltungsspielraum und notwendigen Rahmenbedingungen er-
fordert viel Verhandlungsarbeit mit den Jugendlichen, aber auch
mit der Kommunalpolitik; zugleich ist auch Reflexionsarbeit auf
Seiten der JugendarbeiterInnen notwendig, da ständig neu austa-
riert werden muss, wie viel die Jugendlichen selbst entscheiden
können. JugendarbeiterInnen haben hierbei ein Trippelmandat,
sie müssen neben BetreiberInnen und Gemeinde auch noch die
Interessen der ‚einfachen‘ NutzerInnen des Jugendtreffs im Au-
ge behalten und zwischen jugendlichen NutzerInnen und Be-
treiberInnen vermitteln.
• Die Jugendarbeit stellt in der Regel das zentrale Bindeglied zur
kommunalpolitischen Ebene dar und muss zwischen Gemeinde-
vertreterInnen und Jugendlichen vermitteln.
• Wichtig ist, die Motivation bei den Jugendlichen aufrecht zu er-
halten: Wenn diese wenig Benefit wahrnehmen, etwa in schwie-
rigen, konfliktreichen Phasen, gilt es, positive Aspekte präsent
zu halten. Z.B. wurde im Falle des gegenständlichen Jugend-
treffs das Peer-Training von den BetreiberInnen als Belohnung
erlebt: Wochenende mit kleinen Fortbildungen (mit Übernach-
tung), Weitergabe von Wissen.
• Jugendarbeit leistet Coaching, auch Krisenintervention; muss
für den Ernstfall erreichbar sein. Essenziell ist eine Vertrauens-
beziehung zum BetreiberInnen-Team, sodass dieses wirklich auf
die ‚Ressource JugendarbeiterInnen‘ zurückgreift und schwieri-
ge Phasen nicht als eigenes Scheitern empfindet.
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Buch Wirkungsevaluation mobiler Jugendarbeit - Methodische Zugänge und empirische Ergebnisse"
Wirkungsevaluation mobiler Jugendarbeit
Methodische Zugänge und empirische Ergebnisse
- Titel
- Wirkungsevaluation mobiler Jugendarbeit
- Untertitel
- Methodische Zugänge und empirische Ergebnisse
- Autor
- Hemma Mayrhofer
- Verlag
- Verlag Barbara Budrich
- Ort
- Wien
- Datum
- 2017
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-8474-1130-7
- Abmessungen
- 14.8 x 21.0 cm
- Seiten
- 378
- Schlagwörter
- Society & social sciences, Social services & welfare, criminology, Social welfare & social services, Social work
- Kategorie
- Geisteswissenschaften