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Wirkungsevaluation mobiler Jugendarbeit - Methodische Zugänge und empirische Ergebnisse
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Biografische Fallstudie „Roxane“ 147 um Anerkennung und Selbstbestimmung, ihre Verbundenheit mit der Ju- gendarbeit, ihre Opposition gegenüber fanatischen Auslegungen von Religion und ihre Versuche, über Medienarbeit (eine Fernsehsendung im Rahmen der Jugendarbeit) einen gewissen meinungsbildenden öffentlichen Einfluss auf- zubauen. Gegenüber dem Zeitraffer-Stil zu Beginn des Interviews kommt etwa ab der Hälfte ihrer Erzählung verstärkt die „biografische Lupe“ zum Einsatz. Es kann vermutet werden, dass sich Roxane selbst im Laufe des Interviews ihre eigene Biografie immer detaillierter erschlossen und strukturiert hat, gleich- zeitig wurde sie auch zunehmend vertrauter mit der Interviewerin. Die Grundstruktur von Roxanes Lebensgeschichte erschließt sich dabei als eine Abfolge von vier Phasen: • Die als schwierig und perspektivlos erinnerte Kindheit in Afghanistan. • Die ersten Jahre in Österreich, in denen Roxane in Kontakt mit Jugend- arbeit kommt. • Die Phase der starken Identifikation mit einzelnen Einrichtungen der Offenen und mobilen Jugendarbeit sowie den dort tätigen Jugendarbeite- rInnen. Während dieser Phase beginnt die Interviewperson auch, sich im Rahmen der dortigen Angebote zu engagieren und sie entwickelt den Wunsch, in diesem Berufsfeld selbst Fuß zu fassen. • Die vorerst letzte Phase, das junge Erwachsenenalter, ist in Hinsicht auf die Jugendarbeit geprägt von einer nach wie vor hohen Relevanz solcher Angebote für Roxane. Eine weitgehendere Ablösung ist bis dato an- scheinend nicht erfolgt. 8.2 Prozessstrukturen des Lebensablaufs & Möglichkeiten sowie Einschränkungen Kindheit in Afghanistan Roxane erzählt wenig über ihre Kindheit in Afghanistan. Lediglich in der Eingangserzählung und an einer weiteren Stelle während des Interviews geht sie näher auf diese Lebensphase ein. Als Grund für die Flucht nach Öster- reich gibt Roxane an, dass ihre Familie vor dem Krieg geflohen sei. Sie be- richtet, dass sie in Afghanistan als Mädchen nicht zur Schule gehen konnte. Roxane erwähnt, dass sie als Kind schon arbeiten musste, um zum Familien- einkommen beizutragen. Dies lässt den Schluss zu, dass die wirtschaftliche Situation ihrer Familie prekär gewesen sein dürfte. Ihre Kindheit in Afghanistan beschreibt Roxane als perspektivlos, von Armut und Arbeit geprägt. Eigentlich, so meint sie, hatte sie keine Kindheit.
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Wirkungsevaluation mobiler Jugendarbeit Methodische Zugänge und empirische Ergebnisse
Titel
Wirkungsevaluation mobiler Jugendarbeit
Untertitel
Methodische Zugänge und empirische Ergebnisse
Autor
Hemma Mayrhofer
Verlag
Verlag Barbara Budrich
Ort
Wien
Datum
2017
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-8474-1130-7
Abmessungen
14.8 x 21.0 cm
Seiten
378
Schlagwörter
Society & social sciences, Social services & welfare, criminology, Social welfare & social services, Social work
Kategorie
Geisteswissenschaften
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