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Wirkungsevaluation mobiler Jugendarbeit - Methodische Zugänge und empirische Ergebnisse
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154 Florian Neuburg anscheinend auch mit Empfehlungsschreiben. Es stellt sich die Frage, ob es zu diesem Zeitpunkt realistisch war, dass Roxane diese Ausbildung hätte absolvieren können. Sie meint jedenfalls, dass sie von Seiten der Jugendar- beiterInnen positives Feedback auf ihre Pläne bekommen habe: „Aber dann (Name des Jugendarbeiters, Anm. d. Verf.) und viele andere haben gemeint, ich hab ja viel Erfahrung“. (NI2: 24/Z4) Selbst als Roxane mehrmals keinen Ausbildungsplatz erhält, wird sie von der Einrichtung der mobilen Jugendar- beit weiter unterstützt. „Dann hat er gesagt ich soll Kopf hoch und äh es wird schon klappen.“ (NI2: S. 24/Z11) Schließlich wird ihr ein Praktikum im So- zialbereich vermittelt, und zwar als Jugendbetreuerin in einem Sommercamp für Kinder. Dort habe sie ihren „Traumberuf“ kennengelernt, meint Roxane. Die JugendarbeiterInnen vermittelten Roxane das Praktikum im Sommer- camp zu einem Zeitpunkt, als diese schon nicht mehr daran glaubte, dass ihr Traum in Erfüllung gehen kann und sie einmal im Jugendbereich bzw. im Sozialen Bereich arbeiten könnte. Dadurch blieb ihr Wunsch bestehen in diesem Bereich beruflich Fuß zu fassen, denn sie hatte ja ihren „Traumberuf“ für kurze Zeit tatsächlich ausüben können. Die konkrete Erfahrung bestärkte Roxane in ihrem Wunsch, in diesem Berufsfeld Fuß zu fassen. Es gibt aber anscheinend eine Unterbrechung ihrer Bemühungen: „Das war wirklich mein Traumberuf, aber wegen privaten Gründen is bissl kompliziert.“ (NI2: S. 24/Z12) Es ist ungewiss, inwieweit Roxane eine realistische Chance hat, sich in absehbarer Zeit im Bereich der Sozialen Arbeit beruflich etablieren zu kön- nen. Der Grad ihrer formalen Bildung und ihre etwas romantisierend anmu- tende Herangehensweise an das Berufsfeld lassen die Vermutung zu, dass das nicht leicht für sie werden könnte. Es stellt sich die Frage, inwieweit es auch Aufgabe der JugendarbeiterInnen wäre, ihr dies behutsam aufzuzeigen. Dies ist möglicherweise auch passiert, das Gespräch mit Roxane allein vermag dazu nicht die nötigen Informationen bereitzustellen. Es zeigt aber auf, dass eventuelle Interventionsversuche der JugendarbeiterInnen, auf alternative berufliche Ziele hinzuwirken, keinen nachhaltigen Eindruck hinterlassen haben dürften. Roxane stellt die JugendarbeiterInnen eher als ihren Berufs- wunsch fördernd dar, diese würden ihr vermitteln, so ihre Darstellung, dass sie ihren Wunsch noch nicht aufgeben soll. Leben als junge Erwachsene (bis heute) Die Lebenserzählung von Roxane erweckt den Anschein, als habe es noch keine umfassendere Ablösung von der Jugendarbeit gegeben. Die Einrich- tungen und MitarbeiterInnen dort haben nach wie vor eine zentrale Bedeu- tung für sie. Das wird auf zweierlei Art sehr deutlich:
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Wirkungsevaluation mobiler Jugendarbeit Methodische Zugänge und empirische Ergebnisse
Titel
Wirkungsevaluation mobiler Jugendarbeit
Untertitel
Methodische Zugänge und empirische Ergebnisse
Autor
Hemma Mayrhofer
Verlag
Verlag Barbara Budrich
Ort
Wien
Datum
2017
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-8474-1130-7
Abmessungen
14.8 x 21.0 cm
Seiten
378
Schlagwörter
Society & social sciences, Social services & welfare, criminology, Social welfare & social services, Social work
Kategorie
Geisteswissenschaften
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