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Wirkungsevaluation mobiler Jugendarbeit - Methodische Zugänge und empirische Ergebnisse
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Biografische Fallstudie „Roxane“ 161 d a s, d i e s, (Dokumentationen), ä h Sachen gelesen und das und so. Und da hat mich äh auch mehr als Person auch sehr viel verändert. Deswegen sag ich, hätte ich die nicht gekannt, ich, ich wäre nicht- (B lacht) wäre vielleicht auch nicht einmal hier. G a n z anders wär das.“ (NI2: S. 45/Z7ff.) Durch den Kontakt zur Jugendarbeit findet Roxane also niederschwelligen Anschluss, welcher im Prozess ihrer Persönlichkeitsbildung gleichermaßen Reibflächen wie Denkanstöße für sie bereithält. Im Verlauf der Jahre kommt es für Roxane zu einem hohen Grad an Iden- tifikation mit der Jugendarbeit und ihren AkteurInnen. Auch die Vorstellun- gen über die eigene berufliche Zukunft leiten sich für Roxane daraus ab. Sie redet anderen jungen Frauen ins Gewissen, die sie für unterdrückt und per- spektivlos hält, bringt sie in die Anlaufstelle der mobilen Jugendarbeit und vieles mehr. Unabhängig davon, ob Roxanes Berufswunsch realistisch ist oder nicht, was die Wirkweisen der mobilen Jugendarbeit betrifft, kann man sicherlich feststellen, dass sie als eine Multiplikatorin gegenüber Gleichaltri- gen auftritt. Roxane zeichnet ein durchgehend positives Bild der mobilen Jugendar- beit. Nur an einer einzigen Stelle scheint ihre umfassende Zufriedenheit mit der Performance der SozialarbeiterInnen ein wenig brüchig zu werden. Als sie einmal mit ihrem damaligen, gewalttätigen Freund in der Anlaufstelle ist, kommt es zwischen den beiden zu einer lautstarken Auseinandersetzung. Gerade der Jugendarbeiter, der Roxanes Hauptbezugsperson war, wollte sie beruhigen und forderte sie in dieser Situation auf, nicht so laut mit ihrem Freund zu schreien. „Und dann hab ich zu ihm gesagt, du kannst mit mir nicht so reden. Dann hat (Name des Jugendarbeiters, Anm. d. Verf.) gesagt, Roxane (anonymisiert, Anm. d. Verf.) bitte rede nicht so laut, weil er versteht dann wieder falsch. Und ich sag so, nur weil ich Frau bin, heißt nicht, dass er mit mir so reden darf vor allen Leute. Und dann hat (Na- me des Jugendarbeiters, Anm. d. Verf.) hat g'sagt, so (anonymisiert, Anm. d. Verf.) ja beruhig dich“. (NI2: S. 38f./Z42ff.) Die kurze Passage lässt durchschimmern, dass die JugendarbeiterInnen Ro- xane sehr wohl auch in einer kritisch-parteiischen Haltung begegnen, damit geht aber kein grundsätzlicher Beziehungsabbruch einher, die Beziehung ist tragfähig genug, solche ‚Belastungen‘ auszuhalten. Eigene Medienarbeit Roxane versucht über ihre Beteiligung an einem Medienprojekt, mit ihren Einstellungen und Meinungen öffentlich wahrgenommen zu werden. Sie verbindet dabei ihr persönliches Bedürfnis nach Anerkennung mit einem allgemeineren politischen Auftrag. Im Zuge des Projektes kann sie sich dar- über hinaus verschiedene technische Fähigkeiten aneignen. In jedem Fall
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Wirkungsevaluation mobiler Jugendarbeit Methodische Zugänge und empirische Ergebnisse
Titel
Wirkungsevaluation mobiler Jugendarbeit
Untertitel
Methodische Zugänge und empirische Ergebnisse
Autor
Hemma Mayrhofer
Verlag
Verlag Barbara Budrich
Ort
Wien
Datum
2017
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-8474-1130-7
Abmessungen
14.8 x 21.0 cm
Seiten
378
Schlagwörter
Society & social sciences, Social services & welfare, criminology, Social welfare & social services, Social work
Kategorie
Geisteswissenschaften
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