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168 Judith Haberhauer, Hemma Mayrhofer, Florian Neuburg, Andrea Werdenigg
„Denn in jedem Fall ist es Aufgabe des Forschers, die Situation zu beschreiben, die
durch die eigene Beteiligung hervorgebracht wird. (…) Beobachter müssen sich ein-
fach beständig fragen, wie ihre eigene Anwesenheit das Verhalten der Teilnehmer mo-
difiziert haben mag.“ (Breidenstein et al. 2013, S. 61)
Dieser Reflexionsnotwendigkeit und seiner Umsetzung im Kontext der
durchgeführten sozialräumlichen Fallstudien widmet sich Kapitel 9.3.
Zahl und Dauer der Beobachtungen waren vorweg nicht definiert. Dies
verweist auf das Charakteristikum der flexiblen Forschungsstrategie: Das
Forschungsdesign musste so offen angelegt sein, dass den jeweiligen situati-
ven Gegebenheiten entsprechend vorgegangen werden konnte; es war ständig
eine milieu- und situationsabhängige Balance zwischen Erkenntnisinteresse
und den Anforderungen des Feldes nötig. Der Erhebungszeitraum war durch
die Projektlaufzeit insgesamt auf maximal ein Jahr angelegt, allerdings wurde
auch in diesem Aspekt bei einer Fallstudie (SR 4 – s.u.) davon abgewichen,
um ein später stattfindendes Treffen zwischen Konfliktbeteiligten im Ort
noch mit erfassen zu können. Die zehn Beobachtungen dauerten bei der Fall-
studie im städtischen Raum (Kapitel 10) zwischen 35 Minuten und vier Stun-
den. In der Fallstudie zum Outreach-Angebot im ländlichen Raum (Kapitel
11) wurden im Laufe des Jahres sieben Outreach-Termine à zwei Stunden
beobachtet, die Beobachtungsdauer richtete sich dabei nach der Dauer des
Outreach-Angebotes. Bei der Fallstudie Wagram Rulez (Kapitel 12) nahm
eine Beobachterin an zwei Vorbereitungsterminen und einer Nachbespre-
chung zum Event teil, die jeweils etwa eine Stunde dauerten. Am Event
selbst waren zwei BeobachterInnen von 13h bis 21h anwesend, parallel führ-
ten sie im gleichen Zeitraum jeweils acht ethnografische Interviews vor Ort
durch, weshalb die Beobachtungen immer wieder unterbrochen wurden. Die
beiden Treffen, die in der vierten Fallstudie zum Soccerplatz (Kapitel 13) im
Fokus waren, dauerten ca. zwei Stunden (erstes Treffen) bzw. etwas über
eine Stunde (zweites Treffen).
SR-Studie
Nr. & Be-
zeichnung Thematischer Fokus BeobachterInnen Beobachtungszahl
& -zeitraum Ergänzen-
de Erhe-
bungen
SR 1:
Mobile
Jugendarbeit
an urbanem
‚hot spot‘ Arbeitsalltag mobiler
Jugendarbeit in einem
Park, der einen Ruf
als städtischer Brenn-
punkt genießt. Durchgängig eine
Beobachterin
(immer die gleiche
Person) 1 Pretest-Memo &
10 Beobachtungen
Juni 2014-Mai
2015 Bilder vom
Platz
SR 2:
Outreach-
Angebot im
ländlichen
raum Aufsuchendes Arbei-
ten mit Jugendlichen
im ländlichen Bereich
mit speziellem Fokus
auf Jugendarbeit im
Spannungsfeld sozial-
räumlicher Konflikte Durchgängig ein
Beobachter (immer
die gleiche Person) 7 Beobachtungen:
August 2014-Mai
2015 5 qualitati-
ve Leitfa-
den-Inter-
views mit
versch.
Stakehol-
dern
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Buch Wirkungsevaluation mobiler Jugendarbeit - Methodische Zugänge und empirische Ergebnisse"
Wirkungsevaluation mobiler Jugendarbeit
Methodische Zugänge und empirische Ergebnisse
- Titel
- Wirkungsevaluation mobiler Jugendarbeit
- Untertitel
- Methodische Zugänge und empirische Ergebnisse
- Autor
- Hemma Mayrhofer
- Verlag
- Verlag Barbara Budrich
- Ort
- Wien
- Datum
- 2017
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-8474-1130-7
- Abmessungen
- 14.8 x 21.0 cm
- Seiten
- 378
- Schlagwörter
- Society & social sciences, Social services & welfare, criminology, Social welfare & social services, Social work
- Kategorie
- Geisteswissenschaften