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182 Judith Haberhauer, Hemma Mayrhofer
10.1 Beschreibung des Platzes, Outreachangebots und
Beobachtungssettings
Räumliches Setting und NutzerInnen des Platzes
Der von BoS 16/17 begangene öffentliche Platz bildet ein etwas größeres
Areal mitten in einem dicht besiedelten Stadtgebiet in einem westlichen Wie-
ner Gemeindebezirk. Er umfasst einen kleinen Park, weiter fungiert das Ge-
biet auch als Marktplatz. Das gesamte Viertel unterlag im letzten Jahrzehnt
starken Veränderungen, die sich als Gentrifizierungsprozesse zusammenfas-
sen lassen (vgl. Dlabaja 2013). Der Parkbereich des Areals unterteilt sich in
verschiedene Bereiche: Es gibt einen Fußballkäfig und davor ein Holzkon-
strukt, das zum Anlehnen einlädt. Direkt neben dem Fußballkäfig befindet
sich ein Volleyballfeld, zudem bietet der Park seinen BesucherInnen einen
Basketballplatz. Im näheren Umfeld befinden sich weitere Parks, die eben-
falls von BoS 16/17 im Streetwork begangen werden und zu denen eine
räumliche Abgrenzung nur bedingt möglich und sinnvoll ist, weil auch die
ParknutzerInnen zwischen den Parks wechseln; dies betrifft insbesondere den
nächstgelegenen Park, der in zwei Minuten Gehdistanz liegt.
Die NutzerInnen des Platzes sind sehr heterogen, bei den Beobachtungen
wurden Gruppierungen unterschiedlichen Alters und Geschlechts sowie auch
nationaler Herkunft ausgemacht. Das Parkgelände ist relativ gut besucht, bei
den ersten beiden Beobachtungen wurden beispielsweise ca. 50 Parknutze-
rInnen gezählt (SR1-BP1 und BP2). In den folgenden Protokollen wurden
über die BesucherInnenfrequenz keine näheren Angaben gemacht. Durch die
Ansiedelung von Lokalen und Bars seit Mitte der 2000er Jahre diversifizierte
sich die NutzerInnenstruktur des Platzes stark. Auch die Wohnbevölkerung
rund um den Platz weist beachtliche Veränderungen auf: Nachdem es zu-
nächst in den 1990er Jahren zu einer Abwanderungswelle der österreichi-
schen Bevölkerung und einer erheblichen Zunahme der Wohnbevölkerung
mit Migrationshintergrund kam, ist seit Anfang der 2000er Jahre ein Aufwer-
tungs- und Gentrifizierungsprozess in Gang (vgl. Dlabaja 2013). Neue attrak-
tive Freizeitangebote in der Gegend, ein trendigeres Image sowie höhere
Mieten führen nun vermehrt einkommensstärkere Schichten in die Gegend.
Die Umgestaltung des Marktgebietes zu einer Lokalszene trägt zusätzlich zur
Gentrifizierung des Viertels bei.
Die mobile Jugendarbeit Bos 16/17 betrachtet Jugendliche ab einem Alter
von ca. 11-12 Jahren bis zum jungen Erwachsenenalter als ihre primäre Ziel-
gruppe. Zu jüngeren Kindern wird kein aktiver Kontakt gesucht, so waren
etwa bei einem begleiteten Outreach nur einige acht- bis zehnjährige Bur-
schen beim Fußballspielen am Platz, die JugendarbeiterInnen merkten an,
dass es sich bei diesen nicht um ihre Zielgruppe handle (SR1-BP5). Für diese
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Buch Wirkungsevaluation mobiler Jugendarbeit - Methodische Zugänge und empirische Ergebnisse"
Wirkungsevaluation mobiler Jugendarbeit
Methodische Zugänge und empirische Ergebnisse
- Titel
- Wirkungsevaluation mobiler Jugendarbeit
- Untertitel
- Methodische Zugänge und empirische Ergebnisse
- Autor
- Hemma Mayrhofer
- Verlag
- Verlag Barbara Budrich
- Ort
- Wien
- Datum
- 2017
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-8474-1130-7
- Abmessungen
- 14.8 x 21.0 cm
- Seiten
- 378
- Schlagwörter
- Society & social sciences, Social services & welfare, criminology, Social welfare & social services, Social work
- Kategorie
- Geisteswissenschaften