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Fallstudie zu Outreach-Angebot im ländlichen Raum 205
rechten hinteren Ende des Platzes befindet sich eine Art Unterstand, der
„Pergola“ genannt wird und durch die Hecke vom Grundstück der Kirche
abgetrennt ist. Die Rückwand des Unterstandes ist zum Kirchengrundstück
und zur Hecke hin ausgerichtet. Der Unterstand wurde auf Wunsch der orts-
ansässigen Jugendlichen errichtet, damit sie sich auch bei Schlechtwetter am
Jugendspielplatz aufhalten können. Er besteht aus einer überdachten Holz-
konstruktion, die für einen Tisch und zwei Bänke Platz bietet. Neben der
Pergola befindet sich ein fix installierter Mistkübel.
Der Platz wird überwiegend von Jugendlichen der näheren Umgebung
genutzt, wobei die Nutzungsfrequenzen sehr unterschiedlich sind. Vereinzelt
ist zu typischen Nutzungszeiten (v.a. Spätnachmittag) gar niemand da,
manchmal sind es wenige Personen, manchmal können auch bis zu zwanzig
Jugendliche unterschiedlichen Alters und Geschlechts anwesend sein. Die bei
den sieben beobachteten Outreach-Terminen wahrgenommene Gender-
Zusammensetzung der Jugendlichen am Platz lässt vermuten, dass die Anlage
häufiger von männlichen Jugendlichen frequentiert wird. Der Platz wird für
verschiedene Aktivitäten genutzt, dabei überwiegen sportliche Betätigungen
sowie Zusammenstehen bzw. -sitzen und Plaudern.
Hintergrund und Beschreibung des Outreach-Angebots
GOOSTAV wurde im Jahre 2008 im Auftrag der Gemeinde am konkreten
Ort in Niederösterreich aktiv. Hintergrund waren u.a. die bereits erwähnten
Konflikte zwischen den Jugendlichen und KirchennutzerInnen im Zusam-
menhang mit wiederholten Sachbeschädigungen an der Kirchenanlage. Die-
ses Konfliktpotenzial ist durch die unmittelbare Nachbarschaft des Jugend-
spielplatzes und der Kirche mitbedingt. Auf Wunsch von Jugendlichen wurde
2014 am Jugendspielplatz eine mobile Anlaufstelle von GOOSTAV einge-
richtet (vgl. TENDER-Jahresbericht 2014, S. 30). Dem waren im Herbst
2013 massive Beschwerden zum Zustand der Pergola vorangegangen, die
zum damaligen Zeitpunkt ungefähr ein halbes Jahr alt war. Es war zu größe-
ren Sachbeschädigungen und großer Vermüllung im Bereich der Pergola
gekommen (letztlich stellte sich laut Auskunft von GOOSTAV heraus, dass
ein einziger Jugendlicher den Schaden verursacht hatte). Infolgedessen kam
es zu Treffen und Besprechungen mit den Jugendlichen, wie eine weitere
Gestaltung und Nutzung des Platzes aussehen sollte. In diesem Zusammen-
hang äußerten die Jugendlichen u.a. den Wunsch nach einer fixen Zeit, zu der
die StreetworkerInnen von Goostav vor Ort sein sollten.34
Der Outreach findet grundsätzlich (die kalte Jahreszeit ausgenommen)
einmal pro Woche an einem festgelegten Wochentag statt und dauert jeweils
______________________
34 Ich danke dem GOOSTAV-Team für diese ergänzenden Auskünfte.
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Buch Wirkungsevaluation mobiler Jugendarbeit - Methodische Zugänge und empirische Ergebnisse"
Wirkungsevaluation mobiler Jugendarbeit
Methodische Zugänge und empirische Ergebnisse
- Titel
- Wirkungsevaluation mobiler Jugendarbeit
- Untertitel
- Methodische Zugänge und empirische Ergebnisse
- Autor
- Hemma Mayrhofer
- Verlag
- Verlag Barbara Budrich
- Ort
- Wien
- Datum
- 2017
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-8474-1130-7
- Abmessungen
- 14.8 x 21.0 cm
- Seiten
- 378
- Schlagwörter
- Society & social sciences, Social services & welfare, criminology, Social welfare & social services, Social work
- Kategorie
- Geisteswissenschaften