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Wirkungsevaluation mobiler Jugendarbeit - Methodische Zugänge und empirische Ergebnisse
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Fallstudie zu Outreach-Angebot im ländlichen Raum 209 gesamten zwei Stunden keine Jugendlichen blicken, dies dürfte vor allem am kalten und regnerischen Wetter an diesem Tag gelegen haben. Die zeitliche und räumliche Fixierung der Anwesenheit von JugendarbeiterInnen am Ju- gendspielplatz erweist sich in solchen Situationen als bedingt zielführend. Einerseits sind sie dadurch zwar für die Jugendlichen verlässlich erreichbar, andererseits können sie ihrerseits auf die Witterungssituation und auf geän- derte Raumnutzungen der Jugendlichen nicht flexibel reagieren und müssen – mitunter ergebnislos – auf Jugendliche warten. Und warten bedeutet, passiv auf das Eintreten eines unsicheren Ereignisses zu hoffen. Die Zeiten einfach zu flexibilisieren hätte allerdings zur Konsequenz, für einzelne Jugendliche, die gezielt zum Outreach-Angebot kommen, weniger sicher erreichbar zu sein. Bei der dritten Beobachtung war beispielsweise eine Jugendliche aus- drücklich zum Gespräch mit den JugendarbeiterInnen gekommen. Überle- genswert könnte allerdings eine begrenzte Flexibilisierung der Anwesenheit an Orten wie dem Jugendspielplatz (z.B. bei schlechter Witterung) in Ver- bindung mit einer stärkeren Nutzung Neuer Medien, über die Informationen zur Erreichbarkeit systematisch und regelmäßig verbreitet werden, sein. Dies könnte nicht nur ermöglichen, die eigene Präsenz mehr an die Bedürfnisse der Jugendlichen anzupassen, sondern auf Seiten der JugendarbeiterInnen auch Frustrationserlebnisse durch Wartezeiten, in denen sie sich untätig die Zeit vertreiben müssen, reduzieren. Jugendliche zu erreichen und zu ihnen ein Beziehungsverhältnis aufzu- bauen, das zwar lose sein kann, aber von grundsätzlicher Akzeptanz und ausreichend Vertrauen geprägt sein soll, ist eine der Grundlagen für die Wirkmöglichkeiten mobiler Jugendarbeit. Allerdings kann es immer wieder vorkommen, dass kaum oder keine Jugendlichen erreicht werden bzw. diese sich nicht an einem Kontakt interessiert zeigen. Solche Erfahrungen, wie sie beispielsweise im Rahmen der gegenständlichen sozialräumlichen Fallstudie beobachtet wurden, sind auch nicht immer vermeidbar und in einem be- stimmten Ausmaß als Teil des Berufsalltags zu akzeptieren. Die Jugendarbei- terInnen ließen in solchen Situationen eine hohe Frustrationstoleranz erken- nen, eine essenzielle Eigenschaft für Professionelle in solch niederschwelli- gen Arbeitsfeldern. In der Analyse der Beobachtungsprotokolle ließ sich aus diesen Erfahrungen aber auch ein regelmäßiger Reflexionsbedarf darüber ableiten, ob mangelndes Erreichen der Jugendlichen noch als übliche Nach- frageschwankung zu bewerten ist oder ein Indiz für eine grundsätzlich gerin- ge bzw. nachlassende Anschlussfähigkeit des Angebots an die Interessen und Bedürfnisse der Zielgruppe sein könnte. Letzteres kann sich unter anderem aus einer Veränderung der Nutzungsgewohnheiten der Jugendlichen ergeben. So erzählten beispielsweise beim vierten beobachteten Outreach Anfang April 2015 zwei Jugendliche davon, dass sich ihre Clique zwischenzeitlich ein wenig auseinander gelebt habe und deshalb letzten Sommer weniger Jugendliche am Jugendspielplatz gewesen seien. Diese notwendige Reflexi-
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Wirkungsevaluation mobiler Jugendarbeit Methodische Zugänge und empirische Ergebnisse
Titel
Wirkungsevaluation mobiler Jugendarbeit
Untertitel
Methodische Zugänge und empirische Ergebnisse
Autor
Hemma Mayrhofer
Verlag
Verlag Barbara Budrich
Ort
Wien
Datum
2017
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-8474-1130-7
Abmessungen
14.8 x 21.0 cm
Seiten
378
Schlagwörter
Society & social sciences, Social services & welfare, criminology, Social welfare & social services, Social work
Kategorie
Geisteswissenschaften
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