Seite - 213 - in Wirkungsevaluation mobiler Jugendarbeit - Methodische Zugänge und empirische Ergebnisse
Bild der Seite - 213 -
Text der Seite - 213 -
Fallstudie zu Outreach-Angebot im ländlichen Raum 213
genommen zu werden. Allerdings erhöht sich auch die Ungewissheit, ob die
Informationen tatsächlich eine über die Fortsetzung des Kontakts hinausge-
hende Wirkung entfalten.
Ressourcen für Freizeitbetätigungen bereitstellen & attraktive
Freizeitevents eröffnen
Die für die Freizeitgestaltung bereitgestellten Ressourcen und angebotenen
Events erstrecken sich von so kleinen Dingen wie einem Ball, der regelmäßig
im Bus mitgenommen wird, bis hin zur Organisation von Sportturnieren oder
unterschiedlichen Workshops. Bei den Beobachtungen wurde zum einen
erkennbar, in welcher Weise diese Angebote für den Aufbau und die Fortfüh-
rung des Kontakts zu den Jugendlichen genutzt werden können. Zum anderen
konnte in gewissem Ausmaß die Nachfrage nach bzw. das Interesse der Ju-
gendlichen an den Angeboten erfahren werden. Direkt beobachtet wurden nur
alltägliche sportliche Aktivitäten am Jugendspielplatz, die großteils ohne
Beteiligung der JugendarbeiterInnen stattfanden (nur bei einem beobachteten
Outreach spielten diese auch selbst mit, ansonsten stellten sie manchmal
einen Ball zur Verfügung oder hatten gar nichts mit dem sportlichen Gesche-
hen zu tun), nicht aber ein durch die mobile Jugendarbeit veranstaltetes Event
(solch eines fand aber im September 2014 an einem anderen Einsatzort von
GOOSTAV statt – vgl. nachfolgende Fallstudie zu „Wagram Rulez“).
Die beobachteten Gespräche mit den Jugendlichen drehten sich wieder-
holt um vergangene und insbesondere künftige Freizeitevents, die von den
JugendarbeiterInnen angeregt bzw. in der Umsetzung begleitet und unter-
stützt werden. Solche Events können z.B. Fußballturniere, Grillfeste, ein
Rapworkshop oder ein Ausflug in einen Klettergarten sein. Die Initiative
hierfür kann auch von den Jugendlichen ausgehen, während der Beobach-
tungszeiten wurden aber vor allem die JugendarbeiterInnen aktiv und unter-
breiteten den Jugendlichen entsprechende Vorschläge und Angebote. Dies
bot ihnen zunächst mehrfach einen ‚legitimen‘ Anlass, um auf Jugendliche
proaktiv zuzugehen und sie anzusprechen – damit lassen sich somit wieder
Beziehungen zu diesen herstellen, fortsetzen und vertiefen.
Die Angebote werden – so die Beobachtungen – teilweise mit eher höfli-
chem und teilweise mit lebhaftem Interesse aufgenommen. So regte etwa bei
einem Outreach im Mai 2015 die Ankündigung eines Fußballturniers zwei
männliche Jugendliche sogleich zu Umsetzungsplänen an, das Turnier wurde
erkennbar positiv aufgenommen. Das Event selbst konnte im Rahmen der
sozialräumlichen Fallstudie nicht beobachtet werden, da die Erhebungen
vorher abgeschlossen werden mussten, es kann aber davon ausgegangen
werden, dass sich den Jugendlichen dabei Möglichkeiten für lustvolle Aktivi-
täten und soziale Begegnungen sowie den JugendarbeiterInnen Begegnungs-
zurück zum
Buch Wirkungsevaluation mobiler Jugendarbeit - Methodische Zugänge und empirische Ergebnisse"
Wirkungsevaluation mobiler Jugendarbeit
Methodische Zugänge und empirische Ergebnisse
- Titel
- Wirkungsevaluation mobiler Jugendarbeit
- Untertitel
- Methodische Zugänge und empirische Ergebnisse
- Autor
- Hemma Mayrhofer
- Verlag
- Verlag Barbara Budrich
- Ort
- Wien
- Datum
- 2017
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-8474-1130-7
- Abmessungen
- 14.8 x 21.0 cm
- Seiten
- 378
- Schlagwörter
- Society & social sciences, Social services & welfare, criminology, Social welfare & social services, Social work
- Kategorie
- Geisteswissenschaften