Seite - 219 - in Wirkungsevaluation mobiler Jugendarbeit - Methodische Zugänge und empirische Ergebnisse
Bild der Seite - 219 -
Text der Seite - 219 -
Fallstudie zu Outreach-Angebot im ländlichen Raum 219
Ergebnisse aus Workshop mit dem Verein Tender und Stakeholdern
aus dem Gemeinwesen
Bei der Vermittlungstätigkeit zwischen Jugendlichen und der Gemeinde
sind aus Perspektive der JugendarbeiterInnen folgende Aspekte beach-
tenswert:
• Wenn Wünsche der Jugendlichen von Gemeindeseite nicht oder je-
denfalls nicht kurzfristig erfüllt werden können, wird es als wichtig
erachtet, die Gründe dafür nachvollziehbar und transparent an die
Jugendlichen zu kommunizieren. Hierfür empfehlen die Jugendar-
beiterInnen, ein persönliches Gespräch zwischen kommunalpoliti-
schen VertreterInnen und den Jugendlichen zu vermitteln. Dies bie-
tet Letzteren die Möglichkeit, direkt nachzufragen und ein Ver-
ständnis dafür zu entwickeln, warum manches (noch) nicht möglich
ist. Das Überbringen 'schlechter Nachrichten' von der Gemeinde
erweist sich demzufolge für die JugendarbeiterInnen als riskant,
könnte doch die Ablehnung ihnen und nicht der Gemeindevertre-
tung zugerechnet werden.
• JugendarbeiterInnen stehen in der Vermittlungstätigkeit zwischen
Gemeinde und Jugendlichen immer wieder vor der Notwendigkeit,
ihre eigene Rolle klar von jener der Gemeindepolitik abzugrenzen,
da sie von Seiten der Jugendlichen schnell für einen Teil der Ge-
meindeverwaltung gehalten werden. Für solch eine Rollenabgren-
zung kann es sich auch als hilfreich erweisen, dass die kommunal-
politische Vertretung vorweg mit den JugendarbeiterInnen ab-
spricht, wenn sie einen direkten Austausch mit Jugendlichen, die
bekanntermaßen mit mobiler Jugendarbeit in Kontakt stehen (wie
etwa am in der Fallstudie beschriebenen Jugendspielplatz) planen.
Der Aspekt der Konfliktvermittlung, d.h. die Frage, inwieweit mobile Ju-
gendarbeit bei Problemen und Konflikten zwischen Jugendlichen und dem
Gemeinwesen vermitteln kann, wird nachfolgend anhand des konkreten Kon-
fliktverlaufs im Zusammenhang mit dem Outreach-Angebot umfassender
dargestellt und diskutiert.
11.3 Konfliktkonstellationen und -dynamiken & Rolle der
mobilen Jugendarbeit im Konfliktgeschehen
Wie eingangs ausgeführt, wurde das Outreach-Angebot am konkreten Platz
aufgrund eines bestehenden, teils schwelenden, teils auflodernden Konflikts
zwischen Jugendlichen und den NutzerInnen einer angrenzenden Kirche
zurück zum
Buch Wirkungsevaluation mobiler Jugendarbeit - Methodische Zugänge und empirische Ergebnisse"
Wirkungsevaluation mobiler Jugendarbeit
Methodische Zugänge und empirische Ergebnisse
- Titel
- Wirkungsevaluation mobiler Jugendarbeit
- Untertitel
- Methodische Zugänge und empirische Ergebnisse
- Autor
- Hemma Mayrhofer
- Verlag
- Verlag Barbara Budrich
- Ort
- Wien
- Datum
- 2017
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-8474-1130-7
- Abmessungen
- 14.8 x 21.0 cm
- Seiten
- 378
- Schlagwörter
- Society & social sciences, Social services & welfare, criminology, Social welfare & social services, Social work
- Kategorie
- Geisteswissenschaften