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Wirkungsevaluation mobiler Jugendarbeit - Methodische Zugänge und empirische Ergebnisse
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Fallstudie zu Outreach-Angebot im ländlichen Raum 221 Teilhabe widergespiegelt. Das Engagement für die Errichtung der Kirche vor knapp zwanzig Jahren und für ihr Fortbestehen stand und steht eben- falls im Bemühen, die Gemeinschaft der BewohnerInnen des Ortsteils zu stärken. Dies dürfte allerdings nur ungenügend gelungen sein, so jeden- falls die Einschätzungen in den Interviews. Die Beschädigungen an der Anlage werden vor diesem Hintergrund als besonderer Affront erlebt. Teils damit verbunden, teils unabhängig vom Wunsch nach mehr Ge- meinschaft steht die Erwartung der befragten KirchennutzerInnen nach einem respektvollen Verhalten der Jugendlichen den KirchgängerInnen bzw. Erwachsenen allgemein gegenüber. Die Jugendlichen werden aber nicht ausschließlich als respektlose Störenfriede wahrgenommen, für ihr Bedürfnis nach eigenem Raum und Entfaltungsmöglichkeit wird durch- aus großes Verständnis artikuliert. Von mobiler Jugendarbeit wird eine erzieherische Rolle erwartet, sie sollen die ‚Erziehungsversäumnisse‘ der Familie mal mehr autoritär, mal mehr fürsorglich auszugleichen versu- chen. Das Bemühen der pastoralen Leitung steht im Zeichen der Be- schwichtigung der KirchenaktivistInnen und der Vermittlung zwischen diesen und dem Pfarrgemeinderat, an den u.a. Wünsche wie Videoüber- wachung des Geländes herangetragen werden. Zugleich wurde vom Be- mühen berichtet, den Jugendlichen in positiver Weise zu begegnen.36 • GemeindevertreterInnen: Mitglieder des Gemeinde- bzw. Stadtrates traten eher selten mit den Jugendlichen direkt in Kontakt (gegen Ende der Beobachtungsphase deutete sich hier allerdings eine Veränderung an), wurden und werden aber über die anderen AkteurInnen mit einbezo- gen. Zunächst finanzieren sie die das Gemeindegebiet betreffende mobi- le Jugendarbeit, sind somit faktisch deren Auftraggeber, auch wenn die Dienstleistung großteils nicht an ihnen selbst, sondern im Kontakt mit den Jugendlichen zu erbringen ist. Durch dieses für die Soziale Arbeit typische Finanzierungsdreieck (vgl. Mayrhofer/Raab-Steiner 2007, S. 38f) können die Erwartungen der Gemeinde an die JugendarbeiterInnen besondere Relevanz erlangen, wie weiter unten noch Thema sein wird. Diese Erwartungen lassen sich wie folgt zusammenfassen: Ansprech- partnerInnen für Jugendliche aus schwierigen familiären Verhältnissen sein, ihnen sinnvolle Freizeitaktivitäten eröffnen, störendes Verhalten Jugendlicher im öffentlichen Raum abschwächen und allgemein deviante ______________________ 36 Beispielsweise wird folgender Vorfall im Interview geschildert: „Und es ist schon ein paar Jahre her, ich komme am Samstag hinaus zur Messe und sehe da, wie da eine ganze Reihe Jugendliche sitzen, plaudern, Wasserpfeife rauchen, (…) also es hat ein bissl mistig, sehr mistig ausgeschaut. (…) Und ich hab nur gesagt, braucht ihr dann einen Besen und eine Schaufel zum Zusammenputzen? Na, na. Na ja, doch. Und sie kamen wirklich, haben sich also Besen und Schaufel geholt und haben dort den Platz so sauber gemacht, haben mir dann Besen und Schaufel zurückgebracht, hat sich ein Bursch, der das zurückgebracht hat, hat sich wirklich bedankt, hat ‚Danke‘ gesagt und die Sache war erledigt.“ (SR2-I5: S.9//8ff.)
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Wirkungsevaluation mobiler Jugendarbeit Methodische Zugänge und empirische Ergebnisse
Titel
Wirkungsevaluation mobiler Jugendarbeit
Untertitel
Methodische Zugänge und empirische Ergebnisse
Autor
Hemma Mayrhofer
Verlag
Verlag Barbara Budrich
Ort
Wien
Datum
2017
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-8474-1130-7
Abmessungen
14.8 x 21.0 cm
Seiten
378
Schlagwörter
Society & social sciences, Social services & welfare, criminology, Social welfare & social services, Social work
Kategorie
Geisteswissenschaften
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