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Jugendkommunikation und Dialekt - Syntax gesprochener Sprache bei Jugendlichen in Osttirol
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Forschungsstand | 15 tiven der Jugendsprachforschung (vgl. z.B. Androutsopoulos 1998; Spreckels 2006; Neuland 2008; Baradaranossadat 2011; Wiese 2012) nachvollziehen. Als diese verschiedenen Forschungsbereiche übergreifendes zentrales Er- gebnis der vergangenen Jahrzehnte kann die Abkehr von der Homogenitätsthe- se in Bezug auf Jugendkommunikation genannt werden: Gegenstand der Ju- gendsprachforschung ist demnach nicht die Jugendsprache, sondern Jugendsprachen. Diese Erweiterung basiert auf folgenden Thesen von Gloy et al. (1985): 1. Es gibt nicht die (eine) Jugendsprache, weil es nicht die Jugend als homogene Gruppe gibt. […] 2. Es gibt nicht die Jugendsprache (im Gegensatz zur Erwachsenensprache) […] 3. Es gibt nicht die Jugendsprache, sondern das Sprechen von Jugendlichen (Gloy et al 1985: 116). Blieb diese Aufforderung zur differenzierten Sichtweise auf Jugend und Jugend- sprache in früheren Arbeiten zur Jugendkommunikation noch ungehört, so kann sie gegenwärtig als Konsens in der Jugendsprachforschung angesehen werden. So konstatiert auch Neuland (2008: 25): „Die aktuelle Jugendsprachfor- schung hat sich deutlich von der Annahme Homogenität der Jugend verab- schiedet, […] die Heterogenitätsannahme ist […] nicht mehr hintergehbar.“ Trotz der weiter oben angedeuteten thematischen Vielfalt in der Jugend- sprachforschung ist als Desideratum ein Mangel an theoretisch und empirisch fundierten Auseinandersetzungen mit grammatischen Phänomenen festzustel- len. Lediglich vereinzelt und im Kontext anderer Forschungsfragen werden syntaktische Besonderheiten behandelt, z.B. im Rahmen diskurs-pragmatischer (vgl. z.B. Schwitalla 1994) oder didaktischer Fragestellungen (vgl. z.B. Baradar- anossadat 2011: 35) oder in der Auseinandersetzung mit dem Sprachgebrauch von Migrantenjugendlichen (vgl. Auer 2003; 2013b; Wiese 2006; 2012; 2013; Freywald et al. 2011). Als einzige systematische Untersuchung von Phänomen- bereichen syntaktischer Variation in Jugendkommunikation ist eine Monogra- phie von Jannis Androutsopolous (1998) zu nennen, in der (einzelgruppenüber- greifende) Besonderheiten von Jugendkommunikation auf verschiedenen sprachlichen Ebenen gesammelt und beschrieben werden. Für den Bereich syntaktischer Variation nennt der Autor u.a. bestimmte Typen der Ellipse, Phä- nomene der Verbsyntax, syntaktische Besonderheiten in expressiven Sprech- handlungen und Formen der Intensivierung als spezifisch für Jugendspra- che(n). Androutsopoulos‘ Ausführungen bleiben dabei allerdings meist auf
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Jugendkommunikation und Dialekt Syntax gesprochener Sprache bei Jugendlichen in Osttirol
Titel
Jugendkommunikation und Dialekt
Untertitel
Syntax gesprochener Sprache bei Jugendlichen in Osttirol
Autor
Melanie Lenzhofer
Verlag
De Gruyter Open Ltd
Datum
2017
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-11-050330-2
Abmessungen
14.8 x 22.0 cm
Seiten
502
Kategorie
Geographie, Land und Leute
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