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Jugendkommunikation und Dialekt - Syntax gesprochener Sprache bei Jugendlichen in Osttirol
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Serialisierung | 245 Beispiel 138: (a) (Das ist) voll die Niederlage. (b) (Das ist) so eine Niederlage. (c) Was für eine Niederlage. Darüber hinaus halten Gutzmann/Turgay (2012: 150151) zwei weitere Parallelen in der Verwendung von EIs und anderen Gradpartikeln wie sehr fest: Sie können nicht in Konstruktionen mit gesteigerten Adjektiven (Komparati- ven/Superlativen) auftreten: *Unsere Feier ist die total/sehr gelungen-ste von allen. Sie können auch nicht gemeinsam realisiert werden: *Die Feier ist total sehr cool./*Die Feier ist voll sehr cool. In semantischer Hinsicht ist jedoch ein Unterschied zwischen expressiven Intensivierern und Gradpartikeln festzustel- len: Gutzmann/Turgay (2012: 151) halten fest, dass EIs nicht nur den gesteiger- ten Grad ausdrücken (cool – sehr cool), sondern gleichzeitig die expressive Hal- tung des Sprechers bzw. der Sprecherin (sowohl in positiven als auch in negativen Kontexten) transportieren. Eine (konstruierte) Beispieläußerung wie: Beispiel 139: Das ist total die coole Party. enthält demnach nicht nur eine deskriptive Bedeutung ('Die Party ist über- durchschnittlich cool'), sondern auch eine expressive Bedeutung ('Der Sprecher bringt positive Emotion bezüglich des Coolheits-Grades der Party hervor'). Ob die expressive Sprechereinstellung als positiv oder negativ zu intrepretieren ist, hängt dabei vom Kontext ab.308 Als zentraler semantischer Effekt ist darüber hinaus festzuhalten, dass die externe Intensivierung der Nominalphrase zwar mit definitem Artikel durchge- führt wird (Das ist absolut der Hammer), dabei aber indefinit interpretiert wird, iSv. Das ist ein absoluter Hammer (vgl. Androutsopoulos 1998: 353354; Gutz- mann/Turgay 2012: 155156).309 Dies zeigt sich etwa daran, dass die externe Reali- || 308 Gutzmann/Turgay (2012: 153; Hervorhebung im Original) nennen dafür etwa folgende Beispiele: „Mann, es ist wieder sau kalt.“ (negative Sprechereinstellung) vs. „Bei dieser Hitze kommt das sau kalte Bier genau richtig.“ (positive Sprechereinstellung). 309 Wiese (2013: 48) geht dagegen weniger von einer indefiniten Interpretation als vielmehr von einer Interpretation als Prototyp aus. So sei z.B. eine Äußerung wie Er ist voll der schöne Mann nicht mit ʹEr ist ein voll schöner Mannʹ sondern mit ʹEr hat alle wesentlichen Merkmale eines schönen Mannes und ist daher prototypisch schönʹ gleichzusetzen. Dies sieht Wiese im Widerspruch zur indefiniten Interpretation, genauere Angaben zu ihrem Einwand sind jedoch nicht angeführt.
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Jugendkommunikation und Dialekt Syntax gesprochener Sprache bei Jugendlichen in Osttirol
Titel
Jugendkommunikation und Dialekt
Untertitel
Syntax gesprochener Sprache bei Jugendlichen in Osttirol
Autor
Melanie Lenzhofer
Verlag
De Gruyter Open Ltd
Datum
2017
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-11-050330-2
Abmessungen
14.8 x 22.0 cm
Seiten
502
Kategorie
Geographie, Land und Leute
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