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Jugendkommunikation und Dialekt - Syntax gesprochener Sprache bei Jugendlichen in Osttirol
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Kompaktheit | 401 (vgl. Bachtin 1979) erfasst wurde (vgl. Kotthoff 2008: 23; Günthner 2002: 63- 64).478 In Erzählpassagen mit indirekter Rede wird dagegen prototypisch ein Be- zugssatz mit einem Verbum dicendi (cogitandi oder sentiendi) formuliert,479 die Redewiedergabe findet entweder nebengeordnet (dann meist mit Konjunktiv) oder untergeordnet (eingeleitet durch eine Subjunktion, z.B. dass) statt: Beispiel 356: ED 4, Z. 1898-1902: „Krankheit einer Bekannten“ 1898 Eli: → i glaab des IRgendwer hot gsog (--) hot des GSOG; 1899 oba i WAAß nimmer WER; ((…)) 1902 → dass es der gonz gonz LETZ gaat; 'Ich glaube, das – Irgendwer hat gesagt, hat das gesagt. ((…)) Dass es der ganz, ganz schlecht gehe.' Ein differenzierendes Merkmal im Vergleich zur direkten Rede besteht in der Notwendigkeit, personaldeiktische Elemente für die indirekte Redewiedergabe transponieren zu müssen. Dadurch kommt es auf stilistischer Ebene zu einer Distanzierung vom Zitierten. Kotthoff fasst dieses Verhältnis wie folgt zusam- men: „[Direkte, Anm. ML] Zitate geben dem Publikum eine (Re)inszenierung der Erfahrung, indirekte Rede fordert hingegen Distanzierung von der Erfahrung“ (Kotthoff 2008: 3). Im Folgenden wird der Fokus der Analyse auf Sequenzen mit direkter Rede gelegt. Indirekte Redewiedergabe, die entweder durch subordinierte Satzstel- lung (z.B. er hat gesagt, dass er nach Hause gehen will) oder durch die Verwen- dung des Konjunktivs als solche gekennzeichnet ist (z.B. er hat gesagt, er wolle nach Hause gehen), wird ausgeklammert. Es sei jedoch mit Günthner (2007b: 88) und Kotthoff (2008: 22) darauf hingewiesen, dass die Dichotomie direkte vs. indirekte Rede mit den ihr jeweils zugeschriebenen Merkmalen der Sprachwirk- lichkeit mündlicher Kommunikation nicht vollends entspricht, nämlich inso- || 478 Auf diese Vielstimmigkeit und stilistische Ausgestaltung sozialer Typen im Rahmen zitier- ter Rede wird in den Kapiteln 4.4.3.2 und 4.4.3.3. anhand weiterer Beispiele noch näher einge- gangen. 479 Auch in geschriebenen, und hier vor allem in literarischen Texten wird die normativ- dichotomische Einteilung direkte vs. indirekte Rede nicht immer eingehalten – Beispiele zur uneingeleiteten indirekten Rede und zwischen direkter und indirekter Rede changierenden Textpassagen in literarischen Texten werden u.a. in Kotthoff (2008: 9 und 1112) sowie Günthner (2007b) erläutert.
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Jugendkommunikation und Dialekt Syntax gesprochener Sprache bei Jugendlichen in Osttirol
Titel
Jugendkommunikation und Dialekt
Untertitel
Syntax gesprochener Sprache bei Jugendlichen in Osttirol
Autor
Melanie Lenzhofer
Verlag
De Gruyter Open Ltd
Datum
2017
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-11-050330-2
Abmessungen
14.8 x 22.0 cm
Seiten
502
Kategorie
Geographie, Land und Leute
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