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Jugendkommunikation und Dialekt - Syntax gesprochener Sprache bei Jugendlichen in Osttirol
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420 | Empirische Analysen mierten Rede kann nur im Rahmen ihres interaktiven Kontexts analysiert wer- den. Dies betont auch Günthner (2007b: 86): Sprachliche Äußerungen und die Herstellung kommunikativer Bedeutungen sind keines- wegs nur als Produkte der Kompetenz eines einzelnen Sprechers zu betrachten, sondern als dialogisch ausgerichtete Errungenschaften, die beim Vollzug von Sprechhandlungen während der Interaktion in Erscheinung treten. Kommunizieren ist also keine Angelegen- heit, bei der ein Sprecher eine Botschaft übermittelt, die dann vom passiven Hörer deko- diert wird […], vielmehr engagieren sich Interagierende aktiv im fortlaufenden Prozess der kommunikativen Aushandlung von Bedeutung. Dass sich die Gesprächspartner/-innen dabei verschiedener Stile, Varietäten, Stimmfarben und anderer prosodischer Mittel bedienen, ist weiter oben im Rahmen der Frequenzanalyse schon in kurzen Zügen angesprochen worden. Anhand einiger Gesprächsausschnitte soll im Folgenden das Zusammenspiel von Quotativ-Markern in ihrer sprachlichen Ausgestaltung mit den sie beglei- tenden paraverbalen Mitteln sowie ihre funktionale Ausdifferenzierung im Rahmen der „on line-Emergenz“503 (Auer 2000: 43) und der „Dialogizität münd- lichen Kommunizierens“ (Günthner 2007b: 86) näher beleuchtet werden. Allgemein können folgende Grundfunktionen von Zitatmarkern im Rahmen narrativer Gesprächssequenzen festgehalten werden. Sie dienen a) zur Kennzeichnung von eigener, vergangener Rede b) zur Kennzeichnung von fremder, vergangener Rede c) zur Kennzeichnung von fiktiver Rede In Bezug auf a) und b) ist festzuhalten, dass es weder möglich noch sinnvoll ist, eine Grenze zwischen der Wiedergabe vergangener Äußerungen und der sie begleitenden Emotionen bzw. Einstellungen der zitierten als auch der spre- chenden Person zu ziehen. Wird fremde Rede in der Erzählung aufbereitet, so passiert dies jedoch häufig mit einer zusätzlichen Markierung anhand prosodi- scher Mittel – die Imitation, das Nachahmen (mimickry) steht im Vordergrund, wie im Rahmen der Frequenzanalyse weiter oben bereits angesprochen wurde. Eine spezifische prosodische Modulation (oft auch in Kombination mit bewusst eingesetzten phonetischen, lexikalischen und grammatischen Merkmalen be- stimmter Varietäten und Stile) ist auch für c), die fiktive Rede, kennzeichnend – v.a. in ironisch-parodistischen Kontexten. Dabei hat die formale und quantitati- ve Analyse bereits gezeigt, dass unter den verbalen Zitatmarkern in den Passa- || 503 Zu allgemeinen Besonderheiten gesprochener Sprache-in-Interaktion sei auf die Ausfüh- rungen in Kapitel 3.2. verwiesen.
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Jugendkommunikation und Dialekt Syntax gesprochener Sprache bei Jugendlichen in Osttirol
Titel
Jugendkommunikation und Dialekt
Untertitel
Syntax gesprochener Sprache bei Jugendlichen in Osttirol
Autor
Melanie Lenzhofer
Verlag
De Gruyter Open Ltd
Datum
2017
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-11-050330-2
Abmessungen
14.8 x 22.0 cm
Seiten
502
Kategorie
Geographie, Land und Leute
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