Seite - 57 - in Des Kaisers Leibarzt auf Reisen - Johann Nepomuk Raimanns Reise mit Kaiser Franz I. im Jahre 1832

57 thut es dem / Auge und gleichsam der Brust besonders wohl, in Salz- / burg gegen Nord-Osten, nach Baiern und Ob. Oesterreich / hin, wieder eine freye Aussicht in große Ebenen zu / gewinnen. (Fürst-Erzbischof v. Gruber; prov. Dir. Dr Maffei, die / Prof. Holzschuh, Aberle, v. Ampach, Bartsch, die Doct. / Pavick, Wagner, Touaillon, v. Bärnberg, Werneck, Hartung, / die Hn. Hn. Brauner u Tobis.) Am 17. July langten wir, unter Regen und Wind zu Hof / dann zu St. Gilgen, von da bey besserer Witterung am Fusch- // ler und St. Wolfgangs-See vorüber um 12 ½ Uhr in/ Ischl an. Auf dem Wege des Ischler Gebiethes waren / zur Bewillkommnung I. I. Maj. Männer, Weiber, Jünglinge / und Mädchen reinlich gekleidet mit Blumensträußen / in den Händen in Entfernungen von etwa 30 Schrit- / ten aufgestellt. Ich besah in Ischl die alte, und die noch / nicht in Gebrauch genommene neue Salzsud-Pfanne, / bey ersterer + [am linken Rand neben diesen Zeilen: (in welcher binnen 8 Ta- / gen mittelst 280 Klaftern / Brennholz 4000 Centner Salz / gewonnen werden,)] auf dem Dachboden die Zuflüße der Salz- / soole aus dem Ischler-, größtentheils aber aus dem Hall- / städter Salzbergwerken; die ober dieser (alten) Pfanne / errichteten 10 Hüttchen für den Gebrauch der Dampfbä- / der errichteten zehn Hüttchen, die einem Schilderhause / ähnlich an den Seiten mit grober Leinwand geschlossen, / oben offen, im Inneren mit einem durchbrochenen / Sessel, auch mitunter mit einem Fußschämel versehen / sind; dann die, im Falle die Pfanne unbrauch- / bar würde, die Stelle jener vertretenden neuen / Dampfbäder; das alte und das neue Bade-Haus, er- / steres mit mehreren Wannen, letzteres mit 20 Stie- / gen- oder Stufenbädern, dergleichen in Baden u zwar / im Theresien-, im Sauer- u Engels-Bade etc angetroffen / werden. In jedem dieser 20 Bäder sind 3 Röhrenmün- / dungen mit Pipen vorhanden, wovon die erste zum / Einlaße von Salzsoole, deren Quantität nach halben und / ganzen Eimern durch kurze und längere Striche an / der hinteren Seitenwand der Wanne vom Boden auf- / wärts bemessen wird, die zweyte und dritte zur Bey- / mischung von süßem kalten und warmen Wasser / zur Soole bestimmt sind; jedes Badekabinett hat auch / ein // 13. ein kleines Eintritts-Kabinett, in welchem die Baden- / den sich entkleiden, Domestiken warten, Wäsche gewärmt / werden kann u. dgl. Fast in jedem Bade ist eine modifi- / zirte Vorrichtung zu Spritz, Tropf- und Regenbädern /