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Des Kaisers Leibarzt auf Reisen - Johann Nepomuk Raimanns Reise mit Kaiser Franz I. im Jahre 1832
Seite - 98 -
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98 sein vierzigstes Regierungsjubiläum – und dieses Jubiläum war doch ein Anlass für Franz I., die von ihm regierten Länder zu bereisen. In politischer Hinsicht war Ruhe eingekehrt in den Habsburgischen Landen, die sich der vom Metternich’schen System aufoktroyierten Ruhe des Vor- märz erfreuten, ehe sie 1848 erneut revolutionäre Stürme erleben sollten. Auch in das Familienleben des Kaisers war Ruhe eingekehrt, die Bestand hatte. Drei Ehen Franz I. hatte der Tod entzwei gerissen: Seine erste Gemah- lin, Elisabeth Wilhelmine, Prinzessin von Württemberg, war nach nicht ein- mal zwei Jahren Ehe bei der Geburt ihres ersten Kindes im Jahr 1790 gestor- ben. Mit seiner zweiten Frau, seiner Cousine Maria Theresia von Sizilien, durfte Franz immerhin 16 schöne Jahre verbringen, diese Ehe „war überaus glücklich, und der Kaiser führte mit seiner Familie einen großbürgerlichen Haushalt.“72 1807 aber, inmitten der Napoleonischen Wirren, nahm ihm der Tod seine zweite Frau, die nach einer Frühgeburt verstarb. Neun Monate später war Franz ein drittes Mal verheiratet, wieder mit einer Cousine, und zwar mit Maria Ludovika von Modena. Doch auch über dieser Ehe hing der Schatten des Todes, denn Maria Ludovika litt an der Schwindsucht und ver- starb im Jahre 1816. Einmal mehr musste der Kaiser sich nach einer Braut umschauen, und bald war eine geeignete Kandidatin gefunden: Während des Wiener Kongresses, jenes diplomatischen Großereignisses der Jahre 1814 und 1815, auf dem nach der Niederwerfung Napoleons die Landkarte Euro- pas neu gezeichnet wurde, hatte sich der Kronprinz Wilhelm von Württem- berg, der bereits seit sechs Jahren mit der bayrischen Prinzessin Karoline verheiratet war, in die russische Großfürstin Katharina verliebt. Um diese heiraten zu können, ließ Wilhelm von Württemberg die angeblich nie „kon- sumierte“ Ehe mit Karoline von Bayern von Papst Pius VII. für ungültig erklären. Wilhelm heiratete schließlich seine russische Großfürstin, und die verstoßene Karoline musste nach München zurückkehren. Eben diese Karo- line fiel dem zum dritten Mal verwitweten Franz I. nun ins werbende Auge. Karoline von Bayern schien die geeignete Kandidatin zu sein: „Sie war nicht schön, aber doch charmant und von einem blühenden Aussehen. Dieses ge- sunde Aussehen soll es dem Kaiser besonders angetan haben. Seiner Umge- bung gegenüber machte er die Bemerkung: ‚Dann hab’ ich nicht in ein paar Jahren gleich wieder eine Leich’‘.“ Franz und Karoline heirateten noch im November 1816. „So hatte die Scheidung Karoline letztlich doch noch Glück 72 Hartmann, Schnith, Die Kaiser, S. 677.
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Des Kaisers Leibarzt auf Reisen Johann Nepomuk Raimanns Reise mit Kaiser Franz I. im Jahre 1832
Titel
Des Kaisers Leibarzt auf Reisen
Untertitel
Johann Nepomuk Raimanns Reise mit Kaiser Franz I. im Jahre 1832
Autor
Christian Bachhiesl
Verlag
LIT VERLAG
Ort
Wien
Datum
2008
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-7000-0843-9
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
242
Kategorie
Medizin
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