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halber auf seinem Schweigen, und man hat ihm letztlich nicht länger zuge-
setzt: „Also hat man ihn zu frieden gelassen.“129
Johann Weichard Valvasor wusste wenigstens noch von Leuten, die jene in
der Adelsberger Grotte hausenden Gespenster gesehen hatten; Johann Gott-
fried Sommer berichtete von diesen Geistern nichts mehr, erwähnte aber
noch die Tropfsteinfiguren „von ungeheurer und verzerrter Form und gräss-
lichem Ansehen“, die das materielle Äquivalent zu den bösen Geistern dar-
stellten. Für Johann Nepomuk Raimann schließlich schienen die Tropfstein-
formationen nur mehr interessant und kurios, aber nicht mehr Furcht erwe-
ckend gewesen zu sein. Es scheint sich in der Adelsberger Grotte also im
Lauf der Jahrhunderte eine Art spirituelles Artensterben vollzogen zu haben,
das auch das Aussehen der Tropfsteine verändert haben dürfte, indem es
ihnen die Hässlichkeit nahm. Eine Art aber starb dort mitnichten aus, im
129 Valvasor, Die Ehre dess Hertzogthums Crain, Bd. 1, S. 532.
Die teuflischen Tropfsteine der Adelsberger Grotte
Stich aus Valvasor, Die Ehre dess Hertzogthums Crain, Bd. 1, S. 535
(mit freundlicher Erlaubnis der UB Graz, Sondersammlungen)
Des Kaisers Leibarzt auf Reisen
Johann Nepomuk Raimanns Reise mit Kaiser Franz I. im Jahre 1832