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Des Kaisers Leibarzt auf Reisen - Johann Nepomuk Raimanns Reise mit Kaiser Franz I. im Jahre 1832
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140 ausgelöst werden.162 Raimann konnte das freilich noch nicht wissen, und so konnte er nur Vermutungen anstellen, was die Ursache für die Wechselfieber darstellen mochte. Dabei stützte er sich auf Beobachtungen, die ihn Schlüsse ziehen ließen, welche zum Teil bereits in die richtige Richtung wiesen. So räsonierte Raimann über „eine eigene Luft- und Witterungsbeschaffenheit, welcher wir, ohne sie selbst genau zu kennen, die fast alljährlichen Wechsel- fieber-Epidemien des Frühjahres und Herbstes zuschreiben.“ Das klingt ja noch recht vage; im Folgenden aber bringt er das Auftreten von Wechselfie- bern mit „lange dauernder Feuchtigkeit“, bei welcher „Wechselfieber ohne Vergleich zahlreicher vor[kommen], als bey trockener und anhaltend warmer oder kalter Luft“, in Zusammenhang. Und schließlich stellt Raimann einen Konnex zwischen Wechselfiebern und Wasser, genauer gesagt Seen und anderen Gewässern, sowie feuchten Wohnverhältnissen her: „Dieß bestätigen auch die endemischen Wechselfieber in Gegenden, wo gro- ße Teiche, Seen, Sümpfe faule Ausdünstungen (Sumpfluft), wie besonders während der warmen Jahreszeit, verbreiten, in engen, von hohen Bergen und Wäldern begränzten, darum oft neblichten, feuchten, naßkalten und einem großen Wechsel der Witterung und Temperatur unterworfenen Thälern, und in feuchten, dumpfigen, tief liegenden Wohnungen.“163 Damit hatte Raimann eine indirekte Ursache für die Malaria, deren Name sich übrigens von der irrigen Annahme, dass schlechte Luft, also mala aria, für die Fieberschübe verantwortlich sei, ‚erkannt‘: Gewässer und feuchtes Klima schaffen, im Verein mit Hitze, ideale Bedingungen für die Vermeh- rung jener Stechmücken, die den Krankheitserreger übertragen. Freilich war dies Raimann nicht bewusst, er meinte noch vage, es läge an der Feuchtig- keit selbst. Außerdem nannte er noch weitere Ursachen für Wechselfieber, die wohl kaum je Malaria hervorgerufen haben, unter anderem Erkältung durch kalte Bäder, Unverdaulichkeit von harten Eiern oder Austern, „un- schickliche Mischungen“ von Schweinefleisch mit kaltem Wasser oder von Gurkensalat und säuerlichem Obst mit Milch oder Milchspeisen, weiters Schrecken und Zorn und die „Hemmung naturgemäßer und gewohnter Säf- teausleerungen, als: der Menstruation, des Hämorrhoidalflusses“, oder auch die „Hinderung eines Gichtanfalles in seiner Ausbildung an den Gelenken.“ Und zu guter letzt deutet Raimann an, dass „vielleicht auch ein Anste- 162 Zur Malaria vgl. Zink, Pschyrembel Klinisches Wörterbuch, S. 1012-1014. 163 Raimann, Handbuch, Bd. 1, S. 197.
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Des Kaisers Leibarzt auf Reisen Johann Nepomuk Raimanns Reise mit Kaiser Franz I. im Jahre 1832
Titel
Des Kaisers Leibarzt auf Reisen
Untertitel
Johann Nepomuk Raimanns Reise mit Kaiser Franz I. im Jahre 1832
Autor
Christian Bachhiesl
Verlag
LIT VERLAG
Ort
Wien
Datum
2008
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-7000-0843-9
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
242
Kategorie
Medizin
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