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Des Kaisers Leibarzt auf Reisen - Johann Nepomuk Raimanns Reise mit Kaiser Franz I. im Jahre 1832
Seite - 142 -
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142 Zum Abschluss besichtigte Raimann noch das Krankenhaus von Parenzo, das sich in einem jämmerlichen Zustand befand, weil „Niemand Lust habe die ausständigen Zahlungen einzutreiben.“ Nun, wen wundert’s, bei der in Poreč notorischen Trägheit? Schlimm war das allerdings für die Kranken, für die „gar nicht gekocht wird, daher sie nur jene Nahrung haben, welche ihnen von den Verwandten aus der Stadt zugeschickt wird.“ Raimann scheint in Poreč dem Negativen besondere Aufmerksamkeit gewidmet zu haben; von der größten Sehenswürdigkeit des alten Parenzo berichtet er uns nichts: „Die heute trotz allen touristischen Anstrengungen noch schlichte und stille Stadt ist vor allem berühmt durch ihren Dom, die Euphrasius-Basilika“. Zwar war diese Kirche zur Zeit seines Besuches noch nicht entbarockisiert, dennoch entging ihm so „ein Komplex frühchristlicher Kunst, der so gut erhalten ist, wie man es nicht in Grado und so umfassend kaum in Ravenna findet.“168 Auch wenn man damals die Spätantike nicht allzu hoch schätzte, vielleicht hätte ein Besuch der Basilika geholfen, Raimann ein positiveres Gesamtbild von Parenzo zu vermitteln. Am 29. Mai 1832 fuhr man nach der Abreise von Parenzo zunächst zurück in Richtung Nordosten nach Visinada/Vižinada, um sich dort nach Süden zu wenden und über Coroiba/Karojba und Pisino/Pazin nach Gimino/Žminj zu reisen, wo man dann nach Westen abbog und Rovigno/Rovinj zustrebte, welches um 16 Uhr erreicht wurde. (Der direkte Weg von Parenzo nach Ro- vigno wird ja durch den Limski-Fjord abgeschnitten, sodass der weiträumige Umweg aus reisetechnischen Gründen notwendig war; heute umfährt man den Limski-Kanal wesentlich kleinräumiger.) Unterwegs war die Gegend recht karg, Raimann berichtet von teils mit Getreide und Wein bebauten Flächen, teils auch von unbebautem Land, das lediglich von Strauchwerk und kleinen Gruppen von Bäumen bewachsen war. Bei Rovigno aber gab es wieder „Wälder von Oehlbäumen“, und in seinem Quartier in jener Stadt erwarteten ihn Rosen, Kirschen und Ananas-Erdbeeren. Raimann berichtet von den klimatischen Bedingungen in Rovigno, so etwa, dass die Stadt „viel von Gewittern und Hagel“ zu leiden habe, und teilt mit, dass die Bevölke- rung daselbst 11.000 „Seelen“ betrug. Anders als in Parenzo besuchte Rai- mann die der heiligen Euphemia geweihte Domkirche Rovignos, die er als „groß, freundlich, im neueren Style gebaut“ beschreibt. Der Stil sollte bald noch neuer werden: 1861 erhielt diese Kirche eine neuromanische Fassade. Raimann stellte in Rovigno die üblichen Beobachtungen an: Der in Rovigno 168 Zürcher, Friaul und Istrien, S. 410.
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Des Kaisers Leibarzt auf Reisen Johann Nepomuk Raimanns Reise mit Kaiser Franz I. im Jahre 1832
Titel
Des Kaisers Leibarzt auf Reisen
Untertitel
Johann Nepomuk Raimanns Reise mit Kaiser Franz I. im Jahre 1832
Autor
Christian Bachhiesl
Verlag
LIT VERLAG
Ort
Wien
Datum
2008
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-7000-0843-9
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
242
Kategorie
Medizin
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