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nun die Kriminellen und Devianten diszipliniert, gebessert und erzogen wer-
den, und dafĂŒr mussten diese GebĂ€ude auch geeignet sein. Als besonders
schÀdlich wurde es angesehen, wenn Zuchthausinsassen mit ihresgleichen im
MĂŒĂiggang vereint waren â wie sollte da eine Besserung möglich sein? Also
wollte man die Gefangenen möglichst separiert, ja gar isoliert wissen. Die
ZuchthÀuser mussten also baulich so gestaltet werden, dass die StrÀflinge
kaum die Möglichkeit zu Kontakten untereinander und schon gar nicht zur
BerĂŒhrung mit der AuĂenwelt hatten. Raimann schildert uns, wie dieses
Problem beim GefÀngnis von Rovigno gelöst worden war:
âDas hiesige Strafhaus, welches erst seit wenigen Jahren vollendet worden,
liegt mit einer Front am Meere, und hat ein einfaches, reinliches und gefÀlli-
ges ĂuĂeres, 2 Stockwerke hoch; sein Inneres stimmt damit ganz ĂŒberein. Es
hat in seiner Bauart zu ebener Erde das Eigene, und wirklich Nachahmens-
werthe, daĂ die Arreste von einem ringsum laufenden Verbindungsgange
umgeben und zwey Male quer durchschnitten werden, wie nebenstehende Fi-
gur andeutet. Dadurch werden diese Arreste, die wie Inseln dastehen, aller
nahen und unmittelbaren BerĂŒhrung mit den VorĂŒbergehenden, Fahrenden
etc. gÀnzlich entzogen, und die Entweichung der Arrestanten etwa durch
Ausbrechen, Abfeilen der eisernen Fenstergitter ganz unmöglich gemacht.â
Von GÀngen gÀnzlich umgebene Zellenblöcke sollten Flucht und zu viel
Kontakt der HĂ€ftlinge untereinander verhindern. Als Vorbild fĂŒr diese Lö-
sung, so teilt uns Raimann mit, hatte das Strafhaus in Innsbruck gedient,
dessen Verwalter, ein gewisser Herr Gehrer, nach Rovigno entsandt worden
war, um âdie innere Einrichtung, das Disciplinare, die vorzunehmenden
Arbeiten der StrĂ€flinge u. s. w.â nach Innsbrucker Muster zu gestalten. Will
man also wissen, wie das Leben der Insassen im GefÀngnis von Rovigno
und Besserung. Ăsterreichische Zucht- und ArbeitshĂ€user von 1750 bis 1850 (Frank-
furt/Main u.a. 2006), S. 131-166. Raimanns Skizze des
GefÀngnisses von Ro-
vigno (ErdgeschoĂ)
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Des Kaisers Leibarzt auf Reisen
Johann Nepomuk Raimanns Reise mit Kaiser Franz I. im Jahre 1832