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Des Kaisers Leibarzt auf Reisen - Johann Nepomuk Raimanns Reise mit Kaiser Franz I. im Jahre 1832
Seite - 154 -
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154 Hofjagd-Wundarzt Kammerlacher begaben sich auf die Jagd nach Skorpio- nen, von welchen „Thierchen“ auch „zweye aufgefunden“ wurden. Heute tummelt sich nicht nur giftiges Getier zwischen den antiken Mauern: In den Gewölben unter den ehemaligen Sitzreihen befindet sich nun ein Museum zum antiken Wein- und Ölanbau in Istrien. Anders als vom Gefängnis von Rovigno fertigte Raimann keine Skizze von der Arena von Pola an – er war der Auffassung, dass seine Zeichenkünste dazu nicht ausreichten: „Nur eine Zeichnung eines Kunstkenners u Künstlers vermöchte sowohl dieses als die übrigen Denkmähler römischer Baukunst anschaulich zu machen.“ Heute kann, der fortschreitenden Zivilisation sei Dank, jeder auch nur mittelmäßig begabte Tourist brauchbare Photographien von den Relikten der Antike an- fertigen, und auch der Bildbände zu diesen Monumenten sind viele.197 In Pola vergönnte Raimann seinen stets auf medizinische Dinge gerichteten Sinnen eine Pause – hier hören wir nichts von Krankheiten und Krankenhäu- sern. Stattdessen widmete er seine Aufmerksamkeit ganz den zahlreichen Altertümern, von denen er außer dem Amphitheater noch die dem Augustus- und der Roma geweihten Tempel, den Sergier-Bogen und die Einfassung einer Quelle nennt. Vom erwähnten Zwillingstempel war damals schon nur mehr der dem Augustus und der Roma geweihte Tempel, der in christlicher Zeit in eine Marienkirche umgewandelt worden war, relativ vollständig er- halten; bei diesem um die Zeitenwende errichteten Podiumstempel handelt es sich um „einen der unversehrtesten und bedeutendsten viersäuligen Prostyloi der römischen Welt.“198 Der zweite Tempel, der wohl der Diana und dem Herkules geweiht war, wurde in venezianischer Zeit in den Bau eines neuen Gebäudes miteinbezogen, sodass heute nur mehr seine Rück- wand zu sehen ist, die, wie Raimann berichtet, „die hintere Seite des Stadt- hauses bilden hilft“. Im Augustus-Tempel sah Raimann „Trümmer von röm. Grabsteinen mit Inschriften“ – seit 1802 war in diesem Gebäude ein Lapida- rium eingerichtet. Der von Raimann erwähnte Sergier-Bogen, der auch „Por- ta Aurea“ genannt wird (Raimann zieht die beiden Bezeichnungen zusam- men zu „Porta aurea Sergii“, wobei er den Namen des Sergius der an dem Bogen angebrachten Inschrift entnimmt, das „aurea“ aber so erklären will, 197 So werden die antiken Sehenswürdigkeiten von Pola sehr schön ins Bild gesetzt und auch knapp, aber brauchbar beschrieben in: Vittorio Galliazzo, Piero Codato, Massimo Venchierutti, Die Adria. Kunst und Kultur der nördlichen Adriaküste (München 2002), S. 252-263. 198 Galliazzo, Codato, Venchierutti, Die Adria, S. 257 (Abbildungstext).
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Des Kaisers Leibarzt auf Reisen Johann Nepomuk Raimanns Reise mit Kaiser Franz I. im Jahre 1832
Titel
Des Kaisers Leibarzt auf Reisen
Untertitel
Johann Nepomuk Raimanns Reise mit Kaiser Franz I. im Jahre 1832
Autor
Christian Bachhiesl
Verlag
LIT VERLAG
Ort
Wien
Datum
2008
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-7000-0843-9
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
242
Kategorie
Medizin
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