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Des Kaisers Leibarzt auf Reisen - Johann Nepomuk Raimanns Reise mit Kaiser Franz I. im Jahre 1832
Seite - 166 -
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166 terte selbst große Geister; kein geringerer als Goethe, der übrigens am 22. März des Jahres, da Raimann seine Reise mit dem Kaiser unternahm, ver- storben war, hatte dem großen Archäologen einen Aufsatz gewidmet, in dem er die Nachwelt dazu aufforderte, „das was er begonnen, mit Eifer und Liebe fort und immer fortzusetzen“.216 Raimann hat Triest ausgiebig besichtigt; das heute vielleicht berühmteste Touristenziel Triests konnte er allerdings noch nicht besuchen, weil es erst erbaut werden musste: Das Schloss Miramar, das aufs Engste mit dem tragi- schen Schicksal des österreichischen Erzherzogs und mexikanischen Kaisers Maximilian verbunden ist (der dort übrigens ebenfalls eine Sammlung anti- ker und ägyptischer Objekte unterbringen ließ), wurde erst von 1856 bis 1860 erbaut.217 Allein, auch ohne Miramar war der Aufenthalt in der adriati- schen Hafenstadt sehr abwechslungs- und ereignisreich. Zum Abschluss des Aufenthaltes in Triest wurde dem Kaiser die Schlagkraft des hiesigen Mili- tärs demonstriert. Raimann berichtet: „Rühmlich für die Artillerie fiel ein Probeschießen aus Kanonen von den Batterien des alten und neuen Laza- rethes nach einem auf dem Meere zwischen beyden Lazarethen ausgestellten Zielfloße aus.“ Von 18 Schüssen hatten fünf das Ziel getroffen. Nun war es aber an der Zeit aufzubrechen; der Kaiser hatte mit seinem doch recht langen Besuch Triest eine hohe Ehre erwiesen. Drei Jahre später sollte Triest dem Kaiser eine Ehre erweisen, und zwar die letzte, die wiederum mit Kanonen- schüssen verbunden war. Am 2. März 1835 verstarb Franz I. in Wien, und vom 12. bis zum 14. März trauerten die Triestiner um ihn. Christian Andreas Zipser, der Chronist der überall in der Monarchie stattgehabten Trauerfeiern für den Kaiser, berichtet über den Abschied Triests vom Kaiser: 216 Johann Wolfgang Goethe zit. nach: Reinhard Lullies, Wolfgang Schiering (Hrsg.), Archäologenbildnisse. Porträts und Kurzbiographien von Klassischen Archäologen deut- scher Sprache (Mainz 1988), S. 7. Zu Winckelmann und seiner Bedeutung für die Ar- chäologie vgl. Hellmut Sichtermann, Kulturgeschichte der klassischen Archäologie (München 1996), S. 80-106. Zu Goethes Winckelmann-Bild vgl. Ernst Howald (Hrsg.), Winckelmann von Goethe (Erlenbach, Zürich 1943). Für seine Hinweise und Hilfe sei Manfred Lehner vom Institut für Klassische Archäologie der Karl-Franzens-Universität Graz herzlich bedankt. 217 Zu Schloss Miramar und Erzherzog Maximilian, dem späteren Kaiser von Mexiko, vgl. Eliana Perotti, Das Schloss Miramar in Triest (1856-1870). Erzherzog Ferdinand Maximilian von Habsburg als Bauherr und Auftraggeber (Wien u.a. 2002); Laura Ruaro Loseri (Hrsg.), Massimiliano. Da Trieste al Messico. Ausstellungskatalog (Triest 1986).
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Des Kaisers Leibarzt auf Reisen Johann Nepomuk Raimanns Reise mit Kaiser Franz I. im Jahre 1832
Titel
Des Kaisers Leibarzt auf Reisen
Untertitel
Johann Nepomuk Raimanns Reise mit Kaiser Franz I. im Jahre 1832
Autor
Christian Bachhiesl
Verlag
LIT VERLAG
Ort
Wien
Datum
2008
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-7000-0843-9
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
242
Kategorie
Medizin
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