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Des Kaisers Leibarzt auf Reisen - Johann Nepomuk Raimanns Reise mit Kaiser Franz I. im Jahre 1832
Seite - 167 -
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167 „Am 12., 13. und 14. März wurden zu Triest die Trauerandachten für weil. Se. k. k. Majestät Franz I. glorreichen Andenkens feierlich und mit dem Aus- drucke der tiefsten Betrübnis abgehalten. Das Geläute der Glocken sämmtli- cher Kirchen bei der Vigilie wie in den gewöhnlichen Stunden, und während des Gottesdienstes die von Zeit zu Zeit gelösten Schüsse der k. k. Land- und See-Artillerie, die halb aufgezogenen, schwarz verhüllten Flaggen, sowohl der k. k. Marine auf dem Castell und im Hafen als der zahlreichen Handels- schiffe mit gekreuzten Segelstangen, verkündeten und begleiteten die Feier der Trauer-Ceremonie, welche in der Cathedrale abgehalten wurde.“218 Doch noch war es nicht so weit, die Reise des Kaisers war im Jahr 1832 noch nicht zu Ende. Am 18. Juni brachen Franz I. und seine Gefolgschaft wieder auf. Unsere Ausführungen zu Raimanns Besuch in Triest gerieten gegen Ende hin etwas tragisch, musste doch vom Tod dreier bedeutender Männer, eines Archäologen und zweier Kaiser, berichtet werden. Dem Leser sei aber versichert, dass Triest eine Stadt ist, die auch mit viel erbaulicher Kultur und lebensfrohen Genüssen aufwarten kann.219 Man sollte sich durch die oben erwähnten traurigen Ereignisse keinesfalls von einem Besuch Triests abhalten lassen. Den Kaiser und seinen Leibarzt aber führte ihr Weg weiter über Optschina (wohl Villa Opicina) und die damals neue, der Adriaküste parallel laufende Straße nach Monfalcone (von dem Raimann bemerkt, dass es zwar Schwe- felbäder aufweise, aber in einer sumpfigen und daher wegen der vielen Wechselfieber ungesunden Gegend liege), Romans (von hier aus genoss Raimann den Ausblick nach Gradisca), Palmanova (diese sternförmig ange- legte Festungsstadt, „deren mäßig erhöhte Lage zu den anmuthigsten gehört, die ich kenne“, erregte sein besonderes Gefallen) und schließlich nach Codròipo, wo übernachtet wurde. Die fruchtbare Ebene zwischen Adria und Alpen mit ihren Getreidefeldern, Alleen, Blumenwiesen und Hecken erfreu- ten Raimann so sehr, dass er sein „Herz unwillkürlich zum allgütigen Geber dankend emporheben“ musste. Diese Ebene musste jedoch am nächsten Tag 218 Christian Andreas Zipser, Franz der Erste Kaiser von Österreich, geehrt im Tode wie im Leben. Eine Zusammenstellung von Nachrichten und Empfindungen über die Todes- feier Sr. Verew. Majestät in den sämmtlichen k. k. österreichischen und den übrigen europäischen Staaten (Stuttgart 1836), S. 334. Zu dem als Mineraliensammler bekannten Zipser vgl. ADB, Bd. 45 (Zeisberger-Zyrl) (Leipzig 1900), s.v. Zipser: Christian Andre- as, S. 359. 219 Vgl. Veit Heinichen, Ami Scabar, Triest. Stadt der Winde (München 2005); Angela Krauß, Triest – Theater am Meer (Frankfurt/Main 2007).
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Des Kaisers Leibarzt auf Reisen Johann Nepomuk Raimanns Reise mit Kaiser Franz I. im Jahre 1832
Titel
Des Kaisers Leibarzt auf Reisen
Untertitel
Johann Nepomuk Raimanns Reise mit Kaiser Franz I. im Jahre 1832
Autor
Christian Bachhiesl
Verlag
LIT VERLAG
Ort
Wien
Datum
2008
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-7000-0843-9
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
242
Kategorie
Medizin
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