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Des Kaisers Leibarzt auf Reisen - Johann Nepomuk Raimanns Reise mit Kaiser Franz I. im Jahre 1832
Seite - 192 -
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192 und dem Volkscharakter schon lange in enge Beziehungen zu diesem getreten war. Jetzt wurde noch das zu Salzburg gehörige Zillertal abgetrennt und zu Tirol geschlagen, während das Herzogtum selbst als Salzachkreis mit Oberös- terreich vereinigt wurde. Erst die Veränderungen des Jahres 1849 hatten zur Folge, daß Salzburg wieder zu einem Herzogtum erhoben wurde und seine Stellung als selbständiges Kronland erhielt und als solches an den späteren Schicksalen der Monarchie Anteil nahm.“255 Verwaltungstechnisch gesprochen reisten Raimann und sein Kaiser am 12. Juli 1832 also von Tirol nach Oberösterreich; am Abend dieses Tages er- reichte man, nachdem man die Salzach entlang durch den Pinzgau (eine Landschaft, die Raimann als gar sumpfig und feucht erschien, und dies, „obwohl schon ein beträchtlicher Theil entsumpft seyn soll“) gefahren war, Lend, eine Ortschaft, die am Anfang des Gasteiner Tales liegt. Von Lend aus unternahm man am 13. Juli einen Ausflug nach Wildbad Gastein und Hofga- stein. Auf Raimanns Schilderung der Thermalquellen und Bademöglichkeiten in Bad Gastein und Bad Hofgastein wollen wir hier im Detail nicht eingehen; sein Bericht kann in aller Kürze so zusammengefasst werden: Die Quellen (er nennt Fürsten-, Franzens- und Doctor-Quelle) sprudelten reichlich, die Badeanlagen aber waren einfach, es gab nur geringe Kapazitäten an Dunst- und Vollbädern, und selbst im Kaiserhaus war das Vollbad eng und „nichts weniger als reinlich gehalten“, und es fehlten noch immer die „nöthigen Vorrichtungen zu Tropf-, Spritz- und Regen-Bädern“. Das Gasteiner Wasser wurde auch nach Hofgastein geleitet, allerdings gab es wegen angeblicher Unregelmäßigkeiten bei der Aufteilung des Wassers Konflikte zwischen dem Apotheker von Hofgastein und dem Badearzt von Wildbad Gastein, der überdies homöopathische Heilweisen verwendet und so die Geschäfte des Apothekers gemindert haben soll. Die genaue Ursache der Heilkraft des Gasteiner Wassers kannte man noch nicht; man vermutete, dass dieses Was- ser „anstatt eines, wie das gemeine Wasser, zwey Theile Hydrogen enthalte“, dass es, wenn es als Badewasser verwendet wurde, „an Hydrogen verliert“ und dass es „in der Hälfte der Zeit, welche das gemeine Wasser erfordert, zersetzt werde.“ Heute weiß man, dass vor allem die leichte Radioaktivität des Wassers für seine Heilwirkung verantwortlich ist: „Das Thermalwasser von Bad Gastein, bereits zu römischen Zeiten genutzt und von Paracelsus […] gepriesen, entspringt mit Temperaturen zwischen 44 und 47 °C aus 255 Schneider, Imendörffer, Mein Österreich, mein Heimatland, Bd. 1, S. 332f.
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Des Kaisers Leibarzt auf Reisen Johann Nepomuk Raimanns Reise mit Kaiser Franz I. im Jahre 1832
Titel
Des Kaisers Leibarzt auf Reisen
Untertitel
Johann Nepomuk Raimanns Reise mit Kaiser Franz I. im Jahre 1832
Autor
Christian Bachhiesl
Verlag
LIT VERLAG
Ort
Wien
Datum
2008
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-7000-0843-9
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
242
Kategorie
Medizin
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