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Des Kaisers Leibarzt auf Reisen - Johann Nepomuk Raimanns Reise mit Kaiser Franz I. im Jahre 1832
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202 Raimann hatte Glück, dass er nicht der Leibarzt des Kaisers Franz Josef war; Kaiser Franz hielt, ganz nach Raimanns Geschmack, seinen Aufenthalt in Ischl kurz und fuhr schon am nächsten Tag, dem 18. Juli, nach nur einer Übernachtung weiter. Die Reiseroute führte über Ebensee und den Traunsee (Raimann nennt ihn „Gmundner See“) bis nach Gmunden, wo man wiederum nächtigte und wo Raimann – welche Überraschung! – ein Krankenhaus besichtigte, das mit 25 Kranken belegte Bürgerspital. Auch das Ärarialgebäude, wo das vom Staat äußerst gewinnbringend gehandelte Salz in Fässer gefüllt und gewogen wur- de, nahm Raimann in Augenschein. Am 19. Juli brach man von Gmunden wieder auf; im Vorbeifahren wurde der Traunfall besichtigt. Raimann er- wähnt den 208 Klafter langen Kanal, der es der Flussschifffahrt ermöglicht, den Traunfall zu umgehen. Sodann schildert er die von Lambach bis Wels reichende fruchtbare Gegend, die einem das Gefühl vermittle, durch Gärten zu fahren. In früheren Zeiten sei dieses Gebiet unfruchtbares Ödland gewe- sen, aber „die ehedem verrufene Welser Heide ist nun in Ackerland und junge Wälder umgestaltet.“ Wie ein Kommentar zu Raimanns Bemerkungen lesen sich die etwa 80 Jahre später verfassten, von Sigmund Schneider und Benno Imendörffer publizierten Ausführungen zu dieser Wegstrecke: „Bei Gmunden den nach ihr benannten See verlassend, stürzt sich der noch immer reißende Fluß 13 m hoch im Traunfalle hinunter. Den Fall umgeht der bereits im 16. Jahrhundert von dem kaiserlichen Forstmeister Seeauer erbaute Schiffahrtskanal. Bei Lambach mit seinem alten Stifte tritt die eben erst durch die Ager und die mit dieser vereinigte Vöckla verstärkte Traun in die Welser Heide ein. Einst von Schottermassen weithin überlagert, war sie ein unfrucht- bares Gebiet, das seine (!) Namen mit Recht trug. Heute ist er längst inhalts- los geworden und bedeutet nur mehr eine alte Erinnerung. Menschliche Ar- beit und Tatkraft haben es vermocht, daß heute die nur wenig mächtige Hu- musschicht ausgedehnte Kartoffeläcker und sogar Getreidefelder trägt, die von dunklen und schütteren Föhrenwäldchen unterbrochen oder umsäumt werden.“270 Um die Mittagszeit des 19. Juli kamen Raimann und der Kaiser in Linz an, der damals 25.000 Einwohner zählenden Hauptstadt von Oberösterreich. Franz I. kam nach Linz, um hier einem geschichtsträchtigen Akt allerhöchste Würden zu verleihen: „Am 21. Juli 1832 wurde die Pferdeeisenbahn Linz- 270 Schneider, Imendörffer, Mein Österreich, mein Heimatland, Bd. 1, S. 296.
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Des Kaisers Leibarzt auf Reisen Johann Nepomuk Raimanns Reise mit Kaiser Franz I. im Jahre 1832
Titel
Des Kaisers Leibarzt auf Reisen
Untertitel
Johann Nepomuk Raimanns Reise mit Kaiser Franz I. im Jahre 1832
Autor
Christian Bachhiesl
Verlag
LIT VERLAG
Ort
Wien
Datum
2008
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-7000-0843-9
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
242
Kategorie
Medizin
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