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Des Kaisers Leibarzt auf Reisen - Johann Nepomuk Raimanns Reise mit Kaiser Franz I. im Jahre 1832
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205 senbahntrasse Kontinentaleuropas als Spazier- und Wanderweg, an dem noch zahlreiche Zeugen früher Industriearchitektur zu bewundern sind“; der einzige erhalten gebliebene Personenwagen der Linz-Budweiser Bahn, Han- nibal genannt, kann im Wiener Technischen Museum bestaunt werden;277 und die ehemalige Bahnstation Kerschbaum, nördlich von Freistadt gelegen, beherbergt ein Pferdebahnmuseum, das seinen Besuchern während des Sommers auch Pferdebahn-Fahrten anbietet.278 In den Genuss einer solchen Fahrt kam auch Raimann; er absolvierte am 22. Juli 1832, also am Tag nach der Eröffnung der Bahn, in Gesellschaft eines gewissen Protomedikus von Streinz, weiters des Reise-Rechnungsführers Scharff (der in dieser Eisenbahnfahrt wohl die einzige Etappe der Reise ge- nießen konnte, da er nicht mit Ritt-, Wart,- Trink- und Schmiergeldern kal- kulieren musste), des Hof-Kontrollamts-Adjunkten Latour von Thurmburg, des Hofjagd-Wundarztes Kammerlacher und des Kammermädchens Fischer eine Probefahrt mit der Pferdeeisenbahn. Diese Fahrt wurde in Anwesenheit „des den Bau leitenden Hrn“ durchgeführt – Raimann nennt hier keinen Na- men, es war aber wohl Matthias Schönerer gemeint. Über diese Fahrt berich- tet Raimann: „In 2 offenen Wägen ohne Federn machten wir eine Strecke von mehr als einer Postmeile hin und eben so viel zurück binnen einer Stun- de; die Fahrt selbst über mäßige Berge gieng sonach leicht und schleunig; sie ist aber, da Eisen über Eisen rollt, mit bedeutendem Getöse verbunden, und erschüttert nicht sanft, weil die Wägen nicht in Federn hängen.“ Die Ge- schwindigkeit der Pferdeeisenbahn hat Raimann also durchaus beeinruckt, wenn er auch vom geringen Komfort der Wägen gar nicht angetan war. Die über schlechte Straßen rumpelnden Postkutschen waren wenigstens anstän- dig gefedert, und die lauten Fahrgeräusche, die die auf den Schienen laufen- den Räder verursachten, war Raimann von den Pferdekutschen auch nicht gewohnt. Raimann war eben mit den Reisegewohnheiten der vorindustriellen Zeit vertraut, mit dem im 18. und frühen 19. Jahrhundert stetig ausgebauten Postsystem also.279 Auch Raimanns Reise mit Kaiser Franz I. im Jahre 1832 wurde, wie bereits weiter oben dargelegt, nach den Maßgaben des Postreise- systems organisiert und durchgeführt. Was aber Raimann in Linz bei der 277 Einfalt, Linz – Donau, S. 49. 278 Einfalt, Linz – Donau, S. 193. 279 Zur Geschichte des Wegenetzes und Postsystems in der Zeit vor den Eisenbahnen sei hier nochmals auf Helmedach, Das Verkehrssystem als Modernisierungsfaktor, verwie- sen.
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Des Kaisers Leibarzt auf Reisen Johann Nepomuk Raimanns Reise mit Kaiser Franz I. im Jahre 1832
Titel
Des Kaisers Leibarzt auf Reisen
Untertitel
Johann Nepomuk Raimanns Reise mit Kaiser Franz I. im Jahre 1832
Autor
Christian Bachhiesl
Verlag
LIT VERLAG
Ort
Wien
Datum
2008
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-7000-0843-9
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
242
Kategorie
Medizin
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