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Des Kaisers Leibarzt auf Reisen - Johann Nepomuk Raimanns Reise mit Kaiser Franz I. im Jahre 1832
Seite - 209 -
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209 tender Theil“ des Gebäudes nach einer Feuersbrunst nicht wiederhergestellt worden und damit dem Verfall preisgegeben war. Raimann sah hier die Fol- gen eines Unglücks aus napoleonischer Zeit: „Am 15. August 1800 brach im damals als Lazarett dienenden Schloss einer der verheerendsten Brände der Linzer Geschichte aus und vernichtete den Südflügel und den die beiden Höfe trennenden Mitteltrakt mit der Kapelle und dem Turm. Südteil und Turm wurden nicht wieder aufgebaut.“286 Am 23. Juli 1832 verließ Raimann Linz; im Zuge der Abreise besuchte er noch den „Festungsthurm Nro. 1“, „welchen ich im Inneren und von außen genau besichtigt habe“. Dieser Turm war Teil des Befestigungsrings, der, als Reaktion auf die Erfahrungen aus der Zeit der napoleonischen Kriege, ab 1830 zum Schutz von Linz um die Stadt gelegt wurde. Noch war ja die Waf- fentechnik nicht so weit fortgeschritten, dass derlei Wachtürme als nutzlos erscheinen mussten. Diese Linzer Befestigungstürme stehen in gewisser Weise mit der Verlängerung der Pferdeeisenbahn von Linz nach Gmunden in Verbindung: Die Bahn von Linz nach Gmunden wurde nämlich von dem aus Triest stammenden Ingenieur Franz Zola begonnen, der aber durch stei- gende Grundstückspreise und fehlendes Grundkapital in finanzielle Schwie- rigkeiten geriet. Zola wurde daher der Eisenbahnbauerei in Österreich über- drüssig und wanderte kurzerhand nach Frankreich aus; die Bahn von Linz nach Gmunden wurde schließlich von der „k. k. privilegierten Ersten Eisen- bahngesellschaft“ fertiggestellt. Franz Zola aber kam in Frankreich durch eine Ingenieurleistung anderer Art zu großem Ansehen: Er baute, sich an den Linzer Befestigungstürmen orientierend, einen Befestigungsring um Paris. Die Wertschätzung der Franzosen war ihm dadurch gesichert. „Der Welt- ruhm aber blieb seinem Sohn vorbehalten – es ist der große französische Schriftsteller Èmile Zola.“287 Nachdem Linz adieu gesagt worden war, reisten der Kaiser und sein Gefolge südlich der Donau über Enns, Strengberg und Amstetten nach Persenbeug. Die Landschaft war schön und fruchtbar, das Wetter herrlich. In Persenbeug besuchte Raimann das „einer schmut[z]igen und ganz verwahrlosten Bau- ernhütte“ gleichende Versorgungshaus, das letzte auf dieser Reise. Das küh- le, windige und regnerische Wetter verhinderte weitere Aktivitäten Rai- manns, der drei Tage lang zur Stubenhockerei, die nur durch gelegentliche Spaziergänge im kaiserlichen Garten und im Markt Persenbeug unterbrochen 286 Einfalt, Linz – Donau, S. 124. 287 Einfalt, Linz – Donau, S. 48..
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Des Kaisers Leibarzt auf Reisen Johann Nepomuk Raimanns Reise mit Kaiser Franz I. im Jahre 1832
Titel
Des Kaisers Leibarzt auf Reisen
Untertitel
Johann Nepomuk Raimanns Reise mit Kaiser Franz I. im Jahre 1832
Autor
Christian Bachhiesl
Verlag
LIT VERLAG
Ort
Wien
Datum
2008
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-7000-0843-9
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
242
Kategorie
Medizin
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