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Des Kaisers Leibarzt auf Reisen - Johann Nepomuk Raimanns Reise mit Kaiser Franz I. im Jahre 1832
Seite - 211 -
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211 die klar darauf hinweist, dass Raimann seinen Bericht nachträglich in die Form gebracht hat, in der er erhalten blieb. Einen ähnlichen Hinweis dafür finden wir bei Raimanns Angaben über die Fahrt von Pisi- no/Pazin/Mitterburg über Portole/Oprtalj nach Capodistria/Koper; hier macht er Angaben über den Ort Portole, bevor er überhaupt daran vorbeige- fahren war. Auch die regelmäßige Form, die gleichmäßig schöne Schrift und die recht geringe Zahl von Ausbesserungen und Einfügungen deuten darauf hin, dass Raimanns Bericht nicht während einer strapaziösen Reise, sondern erst nach deren Ende abgefasst wurde. Dabei wird Raimann wohl während der Reise gemachte Aufzeichnungen verwendet haben. Wie auch immer, den endgültigen Reisebericht bewahrte Raimann sorgfältig auf. Zwölf Jahre später sollte er noch einmal eine Reise mit einem Kaiser nach Krain, Triest und Istrien unternehmen: Im August und September des Jahres 1844 begleitete Raimann den Sohn und Nachfolger des Kaisers Franz I., Ferdinand I., der mit seiner Gemahlin Maria Anna von Sardinien-Piemont an die Küsten der nördlichen Adria fuhr. Ferdinand I. kann nicht gerade als Muster eines starken Herrschers gelten; er war kränklich und galt als nur wenig begabt, sodass eine „Staatskonferenz“ unter dem Vorsitz des Erzher- zogs Ludwig, eines Onkels Ferdinands, für ihn die Staatsgeschäfte führte.290 Dieser „Staatskonferenz“ gehörte auch der mächtige Metternich an, der wei- terhin die Leitlinien der Politik vorgab. Das Revolutionsjahr 1848 aber brachte Metternichs Sturz und auch die Abdankung Ferdinands, dem sein ältester Sohn als Kaiser Franz Joseph I. nachfolgte. Raimann jedoch war auch dem Kaiser Ferdinand I. ein treuer Leibarzt, und die Revolution von 1848 und Ferdinands Abdankung musste er nicht mehr miterleben: Am 8. März 1847 verstarb der Leibarzt zweier Kaiser. Im Jahr 1844, als er Ferdinand I. auf dessen Reise nach Süden begleitete, war Raiman 64 Jahre und damit ebenso alt, wie es Franz I. auf der Reise im Jahr 1832 gewesen war. Die Bemerkungen, die er zu dieser Reise mit Kaiser Ferdinand machte, schrieb er an den etwa fünf cm breiten äußeren Rand jener Bögen, auf denen er den Reisebericht von 1832 festgehalten hatte. Die Ausführungen zur Reise des Jahres 1844 sind allerdings sehr knapp gehalten. An der Erkundung von Neuem war Raimann, wie es scheint, nicht mehr allzu sehr interessiert. Raimann besuchte jene Orte wieder, die er bereits mit Kaiser Franz aufgesucht hatte, und er berichtet hauptsächlich über sein und 290 Zu Ferdinand I. vgl. Hartmann, Schnith, Die Kaiser, S. 684-697; Victor Ségur- Cabanac, Kaiser Ferdinand I. als Regent und Mensch. (Der Vormärz) (Wien 1912).
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Des Kaisers Leibarzt auf Reisen Johann Nepomuk Raimanns Reise mit Kaiser Franz I. im Jahre 1832
Titel
Des Kaisers Leibarzt auf Reisen
Untertitel
Johann Nepomuk Raimanns Reise mit Kaiser Franz I. im Jahre 1832
Autor
Christian Bachhiesl
Verlag
LIT VERLAG
Ort
Wien
Datum
2008
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-7000-0843-9
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
242
Kategorie
Medizin
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