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Die kaiserliche Gemäldegalerie in Wien und die Anfänge des öffentlichen Kunstmuseums - Die Kaiserliche Galerie im Wiener Belvedere (1776–1837), Band 1
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20 Die vorliegende Publikation wäre nicht zu realisieren gewesen ohne die Förderung durch ForMuse, ein Förderprogramm des Bundesministeriums für Wissenschaft und Forschung. Im Rahmen dieses Programms haben die Projektmitarbeiterinnen Nora Fischer und Kristi- ne Patz den Großteil ihrer jeweiligen Forschungsarbeiten zur Wiener Galerie und zu euro- päischen Museumskulturen um 1800 durchgeführt. Den Komplex der altdeutschen Male- rei und ihrer neuen, von Mechel eingerichteten „Schule“ untersuchte Alice Hoppe-Har- noncourt, die mit dem Projekt assoziiert war. Die wissenschaftliche Projektarbeit wurde akzentuiert durch Studientage an internationalen Forschungseinrichtungen. Im Dezember 2010 bot sich die Gelegenheit, im Rahmen der Veranstaltung „Luigi Lanzi – interactions between art history and museology“ das komplexe Verhältnis von Museum und Kunstge- schichte am Beispiel der Figur Luigi Lanzis (1732−1810) am Kunsthistorischen Institut in Florenz/Max-Planck-Institut zu diskutieren. Zusammen mit Massimiliano Rossi und Direk- tor Gerhard Wolf, der unser Projekt als spiritus movens und tatkräftiger Kooperationspart- ner von Anfang an unterstützt hatte, konzipierten wir ein Programm, das die interessante Doppelrolle Lanzis – herausragender Kunstschriftsteller einerseits, Museumsmann anderer- seits – in den Blick rückte. Dabei sollten Lanzi und sein italienisches Ambiente nicht isoliert, sondern im Verhältnis zu zeitgleichen Entwicklungen an anderen Orten, speziell in Wien, betrachtet werden. Der Vergleich zwischen den Uffizien in Florenz und der kaiserlichen Ga- lerie in Wien ist angesichts der engen Beziehungen zwischen dem Brüder- und Sammler- paar Kaiser Joseph II. und Großherzog Pietro Leopoldo naheliegend. Als Ergebnis kann u.a. festgehalten werden, dass die allgemeine Akzeptanz einer topographisch-chronologischen Hängung im Sinne des Begriffs der Schule durch Lanzis Storia pittorica dell’Italia nicht we- niger befördert wurde als durch Mechels Neuordnung der Galerie im Wiener Belvedere. Bedingt durch die eminente Bedeutung der italienischen Malerei auch in Sammlungen au- ßerhalb Italiens hatte Lanzis Feingliederung der italienischen Schulen einen enormen Ein- fluss auf die Museumskultur des 19. Jahrhunderts und darüber hinaus. Für ihre inspirieren- den Beiträge zu dieser Veranstaltung danken wir Marzia Faietti, Donata Levi, Antonio Na- tali, Giovanna Perini, Ettore Spalletti und unserem Kooperationspartner Tristan Weddigen. Am Frankfurter Studientag „Wege zum modernen Kunstmuseum (ca. 1770−1840): Wien, Kassel, Dresden, Frankfurt“, der im Mai 2011 in Kooperation mit Hans Aurenham- mer am Kunstgeschichtlichen Institut der Goethe-Universität abgehalten wurde, konnten einige grundlegende Fragen unseres Projekts neu formuliert und in einem größeren Kreis diskutiert werden. Gewiss war die Neuaufstellung der Galerie im Wiener Belvedere nur ein Teilmoment einer allgemeineren Transformation, die im späten 18. und frühen 19. Jahr- hundert zu heute noch vertrauten Vorstellungen von Museum und Kunstgeschichte ge- führt hat. Der Vergleich der Wiener Situation mit zeitgleichen Entwicklungen in Kassel und Dresden sowie die etwas späteren, bürgerlichen Museumsgründungen (Frankfurt) ließ ei- nige sozialhistorische Aspekte dieser Transformation deutlicher hervortreten und war auf- schlussreich im Hinblick auf die neuartige Rolle des Museums als Bildungsinstitution. An der Tagung beteiligten sich mit reichhaltigen Beiträgen Regine Prange, Jochen Sander, Stephanie Heraeus, Tristan Weddigen, Michael Thimann, Corina Meyer und Martin Gaier. Auch ihnen gilt unser Dank. Schließlich konnten Teilergebnisse des Forschungsprojektes im Rahmen eines interna- tionalen Symposiums am Kunsthistorischen Museum in Wien vorgestellt und in einen brei- teren Kontext gesetzt werden, das im November 2011 unter dem Titel „‚Eine sichtbare Geschichte der Kunst‘. Europäische Museumskultur um 1800“ stattfand. Neben den Vor- trägen und Diskussionen verliehen Studierende der Universität Wien der Frage nach der sichtbaren Geschichte Nachdruck, indem sie ein Modell der Belvedere-Galerie nach dem Mechel’schen Katalog von 1783 und Schautafeln zu älteren Galerien in Düsseldorf, Dres- den und der Wiener Stallburg anfertigten.
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Die kaiserliche Gemäldegalerie in Wien und die Anfänge des öffentlichen Kunstmuseums Die Kaiserliche Galerie im Wiener Belvedere (1776–1837), Band 1
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Die kaiserliche Gemäldegalerie in Wien und die Anfänge des öffentlichen Kunstmuseums
Untertitel
Die Kaiserliche Galerie im Wiener Belvedere (1776–1837)
Band
1
Autor
Gudrun Swoboda
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2013
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-79534-6
Abmessungen
24.0 x 28.0 cm
Seiten
312
Kategorie
Kunst und Kultur
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