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Die kaiserliche Gemäldegalerie in Wien und die Anfänge des öffentlichen Kunstmuseums - Die Kaiserliche Galerie im Wiener Belvedere (1776–1837), Band 1
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34 Fischer Kunst nach Ordnung, Auswahl und System Gallerie vorhandenen Bilder und Gemälde, verzeichnete Rosa die in der Galerie der Stallburg aufgestellten 1162 Kunstwerke. Alle vorgenommenen Transfers, sowohl die Abgänge aus der Galerieaufstellung als auch die Eingänge aus den Depots der kaiserlichen Sammlung und der Wiener Schatzkammer sowie den Sammlungen der anderen habsburgischen Re- sidenzen, wurden im Anschluss an den ersten Teil des Inventars notiert. Im zweiten Ab- schnitt des Inventars, Verzeichniss deren auf den kaiser/königlichen Gallerie Zimmern vorge- fundenenen Gemälde, Bücher und Handzeichnungen, wurden 870 Posten vermerkt. Der dritte Teil, Verzeichniss der auf den Gallerie-Böden vorgefundenen Gemälde, erfasste die 1011 auf den Galerieböden gestapelten Gemälde und der vierte Abschnitt den Ausschuss von denen auf den Gallerie-Böden vorgefundenen Gemälden. Die einzelnen Rubriken – Inventar- nummer, Angabe des Künstlers und Beschreibung des Gemäldes, Transferierungsort und dortige Inventarnummer bzw. wem es übergeben wurde – wurden wie im Vortrag zum In- ventar 1772 beschrieben angelegt. Joseph Rosa war bei der Verzeichnung der einzelnen Eintragungen des Inventariums über die in der Kaiserlich-Königlichen Gallerie vorhandenen Bilder und Gemälde der Aufstel- lung der kaiserlichen Galerie in der Stallburg gefolgt – die 1772 noch immer am Stand der Galerie Karls VI. war. Er begann die Inventarisierung der Galerie im Rundgang mit den drei Galeriegängen und setzte in der Zimmerfolge fort. In den Galeriegängen wurden zu- nächst die Gemälde auf Seiten der Kabinette und Säle verzeichnet, dann die Statuen und schließlich die Gemälde der Fensterwände aufgenommen. Pro Wandabschnitt begann die Abfolge der Inventarnummern – immer in Gehrichtung – mit dem Gemälde oben und setzte sich Zeile für Zeile bis zum letzten Gemälde in unterster Reihe fort. Dasselbe System der Durchzählung gilt auch – Wand für Wand – für die Kabinette und Säle. Die schlüssige Rekonstruktion der Inventarisierung Rosas verdankt sich der Überliefe- rung des Storffer-Inventars. Die Einträge im ersten Teil des Inventars von 1772 stimmen größtenteils mit der bebilderten Aufstellung der Galerie Karls VI. im Storffer-Inventar über- ein. Darauf verweist auch die Eintragung Rosas: „Alle Gemälde, welche in dem alten In- ventario enthalten, ausser einigen Stücken, so zu Presburg sich befinden, sind richtig vor- gefunden worden.“45 Die Abfolge der Nummerierung der Gemälde im Storffer-Inventar ist jedoch eine andere als im Inventar von 1772: Storffer nummeriert die Gemälde pro Wandabschnitt von links nach rechts und von der untersten zur obersten Reihe durch, Rosa dagegen – ebenfalls pro Wandabschnitt – in Gehrichtung von oben nach unten. Die- se Divergenzen in der Durchzählung sind den verschiedenartigen Verfahren der Bestands- erfassung zuzurechnen: das eine Mal wird die abgebildete Galerie betrachtet, das andere Mal die faktische Galerie durchschritten. Durch die Inventarisierung konnte der zur Disposition stehende Bestand überschaut werden. Obwohl Rosas Beschreibungen der Gemälde nicht allzu präzise ausgeführt wur- den, Zuschreibungen oft nicht vorhanden sind und Maßangaben gänzlich fehlen – was in der Rezeption als „Tiefstand der Kenntnisse und des Bildungsniveaus“ charakterisiert wur- de46 –, konnte das Inventar von 1772 seinen primären Zweck, den Fundus der über drei- tausend Objekte für die Neuordnung der kaiserlichen Sammlung aufzubereiten, durchaus erfüllen, auch wenn heute viele „der auf den Gallerie-Böden vorgefundenen Gemälde“, die nicht im Storffer-Inventar abgebildet wurden, nicht mehr zu identifizieren sind. Mit dem Inventar von 1772 wurde die Grundlage für eine Neuverteilung und Neuordnung der Gemälde geschaffen. Zusammenziehungen und Auslagerungen von Gemälden 1772/1773 Joseph Rosa veranlasste 1772 in einem programmatischen Schritt, die letzten Residuen der Systematik einer Kunstkammer, die sich hauptsächlich im sogenannten „Schwarzen Kabi- nett“ befunden hatten, zu entfernen: Die Mirabilia, die Naturalia, die Medaillen und Mün-
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Die kaiserliche Gemäldegalerie in Wien und die Anfänge des öffentlichen Kunstmuseums Die Kaiserliche Galerie im Wiener Belvedere (1776–1837), Band 1
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Titel
Die kaiserliche Gemäldegalerie in Wien und die Anfänge des öffentlichen Kunstmuseums
Untertitel
Die Kaiserliche Galerie im Wiener Belvedere (1776–1837)
Band
1
Autor
Gudrun Swoboda
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2013
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-79534-6
Abmessungen
24.0 x 28.0 cm
Seiten
312
Kategorie
Kunst und Kultur
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