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Hoppe-Harnoncourt Altdeutsche Malereischule
Tizian, die sie bisher bewundert hatten, verloren an ideellem Wert, während Werke von
Moretto, Michelangelo, Perugino und aus Raffaels Schule, so wie die deutschen Tafeln
des 14. bis 16. Jahrhunderts, diese ehrfurchtsvolle Begeisterung hervorriefen.41
Die unterschiedliche Art der Anerkennung weist auf einen Wandel, der sich in den ers-
ten Jahren des 19. Jahrhunderts vollzog: Der vom klassizistischen Geschmack geleitete
Kunstgenießer Müller überlässt die Wertschätzung jenen, die aus der Kunst auch lernen
sollen: Künstlern und Kunstwissenschaftlern. Die Künstler Pforr und Overbeck zeigen eine
neuartige Wertschätzung der altdeutschen Malerei: Ihnen geht es nicht um die Schule als
Teil einer Entwicklungsgeschichte, sondern um das Gefühl, das die Betrachtung der frü-
hen Gemälde in ihnen auslöst. Abb. 4:
Albrecht Dürer, Das Rosenkranzfest,
1506. Prag, Nationalgalerie
Die kaiserliche Gemäldegalerie in Wien und die Anfänge des öffentlichen Kunstmuseums
Die Kaiserliche Galerie im Wiener Belvedere (1776–1837), Band 1
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- Die kaiserliche Gemäldegalerie in Wien und die Anfänge des öffentlichen Kunstmuseums
- Untertitel
- Die Kaiserliche Galerie im Wiener Belvedere (1776–1837)
- Band
- 1
- Autor
- Gudrun Swoboda
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2013
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79534-6
- Abmessungen
- 24.0 x 28.0 cm
- Seiten
- 312
- Kategorie
- Kunst und Kultur