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Die kaiserliche Gemäldegalerie in Wien und die Anfänge des öffentlichen Kunstmuseums - Die Kaiserliche Galerie im Wiener Belvedere (1776–1837), Band 1
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131 Hassmann Quellen zur Gemäldegalerie ÖStA/HHStA, HBA, Karton 17, 5. Session Nr. 33 ex 1776 (liegt ein in 8. Session, Nr. 34 ex 1776), fol. 102, Ausfertigung. Druck: Bislang unpubliziert. Hinweis: Die im September 1776 erfolgte Abrechnung Pihls war Anlass für heftige Kritik seitens der Hofbauamtskommission (Dok. 34). Sowohl Hofbauinspektor Karner (siehe Dok. 32) als auch Oberhofarchitekt Hillebrand (siehe Dok. 33) mussten sich verantworten. Aus der Stellungnahme Karners geht hervor, dass Pihls Arbeiten die acht Zimmer im 2. Stock des Oberen Belvederes betrafen. 30 ohne Datum [präsentiert 1776 Juli 26] Auftrag an Haunold für die Lambrien im ehemaligen Bataille-Saal des Oberen Belvedere. Offerte des Hoftischlermeisters Haunold und zweier bürgerlicher Tischlermeister für die Anfertigung von Lambrien im ehemaligen Bataille-Saal des Oberen Belvederes, der offenbar identisch mit dem nachmaligen Rubens-Saal ist (4. westliches Zimmer des Hauptgeschoßes, siehe Grundriss bei Mechel 1783; dies ist der heutige Makart-Saal). Da Haunold der Preisgünstigere war, erhält er den Auftrag. Die Lambrien hatten eine über 13 cm tiefe Abdeckplatte, um dort die Bilder aufstellen zu können. „In das kay. könig. ober Belvedere in Hauptstockh, in dem gewesten Patallien Sale, die neue Lampry betrefend Als vor eine Claffter Lampry, von gutten trockhen waichen 5/4 Zoll Holz mit abkehlten Füllungen, die Füllungen in der Nuth mit hartten Federn verleimbt, hinten mit starkhen Einschiebleisten, oben mit abgekehlten Gesimbs, und extra darauf durchaus eine 5 Zoll diefe Blatte von waichen 6/4 Zoll Holz, alwo die Bilder darauf stehen, unten extra mit abkehlten Zokhel [Sockel], 2 Schuh hoch zu machen, ist vor eine Klafter Lampry, mit an- richten und anschlagen 2 f. 30 xr.“ ÖStA/HHStA, HBA, Karton 14, 5. Session, Nr. 87 ex 1776, fol. 579−580, Ausfertigung, ohne Ausstellungsdatum, präsentiert 1776 Juli 26. Druck: Bislang unpubliziert. Hinweis: Die grünen Marmorierungen und Vergoldungen im Gesimsbereich des ehe- maligen Bataille-Saals, rundumlaufend in einer Länge von 28 Klafter, führte der bür- gerliche Maler und Anstreicher Martin Steinrucker aus (HBA, Karton 15, 6. Session, Nr. 26 ex 1776, fol. 221, Ausfertigung, datiert 1776 August 9). Anmerkung: Der westliche Bildersaal des Oberen Belvederes misst im Grundriss etwa 10 x 4 Klafter, was mit der Angabe des Umfangs von 28 Klafter übereinstimmt und somit für die Identsetzung spricht. Die Bataille-Zimmer des Unteren Belvederes sind wesentlich keiner und kommen daher nicht in Betracht. 31 ohne Datum [1776 September 13, Wien] Übertragung der Bilder aus der Stallburg ins Belvedere. „Hof Bau Übergeher Renn gewärtiget die hohe Entscheidung, ob denen jenigen Arbeits Leuten, welche die Bilder aus der Stallburg in das Belvedere übertragen, die nach Gutbe- fünden des Obrist Kammerers Grafen von Rosenberg, und des Gallerie Directors Rosa ab- zureichende 24 xr täglich wollen bewilliget werden, damit er bis Samstag den Zahlungs Rapport darnach einrichten kann.“ Votum der Hofbauamtskommission: „Es ist kein Anstand über diesen Taglohn per 24 xr die Passirung decretando zu ertheilen.“ ÖStA/HHStA, HBA, Karton 16, 7. Session ex 1776, zu Nr. 39, Protokoll der Hofbauamtskommission fol. 22r, Ausfertigung. Zur Datierung: Im HBA Protokoll/ Index Bd. 6, fol. 65, zu Exhibit Nr. 39 der 13. September vermerkt; die Sitzung der Hofbaukommisson wurde am 14. September abgehalten (ebd.). Ein eigener Akt zum Transport der Bilder liegt nicht ein. Druck: Erwähnt bei Aurenhammer (1969, S. 58 und S. 149, Anm. 98). Anmerkung: Die in Angriff genommene Überstellung der Gemälde war offenbar der Anlass, die für das Galeriepersonal bestimmten Wohnungen im Belvedere zu adaptie- ren, um damit auch dessen Übersiedelung zu ermöglichen. Im Oktober 1776 wurden die Maler- und Anstreicherarbeiten der Wohnungen des Schlosshauptmanns Philipp Williard, des Galeriegehilfen [Georg Gruber], des Galerietischlers [Mathias Hufnagel] und des Galeriedieners [Johann Neuwig] in Auftrag gegeben (ÖStA/HHStA, HBA, Kar- ton 17, 8. Session, fol. 42r und Konvolut fol. 166−171). In den Kostenvoranschlägen ist keine Wohnung für Rosa angeführt. Offenbar erhielt er die Wohnung von Schloss- hauptmann Williard, der diese laut Resolution der Kaiserin vom Mai 1776 (Dok. 24) räumen musste. Kustos Joseph Hickel übersiedelte nicht ins Belvedere, da statt seiner im November 1776 der Maler Johann Tusch aufgenommen wurde (Zimmermann 1903, Nr. 19414; Pillich 1966, Nr. 757). Die Zuweisung der Wohnung an Tusch er- folgte erst im Februar 1777 (ÖStA/HHStA, OKäA, Akten Serie B, Karton 6, Nr. 7 ex 1777, unfol.). 32 1776 September 23, Wien Beschreibung der Arbeiten Pihls in den acht Zimmern des 2. Stocks im Belvedere. Hofbauinspektor Karner führt aus, dass die Arbeit des bürgerlichen Vergolders Joseph Pihl „in dem oberen Bellvedere in 8 Zimmern, in zweitten Stock, wohin ein Theil der k. k. Bilder Gallerie kommet, gemachet“ und gemeinsam mit den Arbeiten des Ausmalers in der 5. Session unter Nr. 33 (siehe Dok. 29) bewilligt worden seien. Mit Ausnahme der Sommerfensterstöcke und der Fensterbretter seien jedoch alle übrigen damals ange- botenen Arbeiten nachträglich abgeändert worden. Es wurden die Türen vergrößert; die von Pihl begonnenen (kleineren) Türen seien bereits geschliffen gewesen, bevor sie wieder abgebrochen wurden. Weiters waren die Lambrien um 5 Zoll höher auszu- führen als im Offert vorgesehen. Die insgesamt acht Klafter Lambrien wurden von Pihl weiß geschliffen, die Stäbe grün gefasst und alles gefirnisst. Karner habe nun alles selbst nachgemessen, um die Arbeitskosten nach Quadratschuh, der verlässlichsten Form der Abrechnung, zu ermitteln. Pro Quadratschuh werden 9 xr verrechnet. Der Preis sei gerechtfertigt, da Pihl infolge der gebotenen Eile zusätzlich viele Arbeitskräfte aufnehmen und dann wieder entlassen musste, wodurch ihm Zusatzkosten entstan- den seien. ÖStA/HHStA, HBA, Karton 17, 7. Session, Nr. 68 ex 1776 (liegt ein in 8. Session, Nr. 34 ex 1776), fol. 106−107, Note des Hofbauinspektors Karner, Ausfertigung. Druck: Bislang unpubliziert. Hinweis: Karner nimmt auch Stellung zur Abrechnung des Hoftischlers Haunold be- treffend dessen nicht akkordierte Arbeiten in den acht Zimmern im 2. Stock des Bel- vederes in der Höhe von 3.191 f., wobei Karner nach Rücksprache mit Hofoberarchi- tekt Hillebrand eine Kürzung von 487 f. 54 xr vorschlägt, die bei weiterer Reduktion des Preises für die 10 Doppeltüren von à 32 f. auf à 30 f. in der Summe 507 f. 54 xr betragen könnte (HBA, Karton 17, 7. Session, Nr. 79 ex 1776, fol. 338−339, Konzept). 33 1776 Oktober 9, Wien Hillebrand zur Verrechnung der Arbeiten Pihls in den acht oberen Zimmern des Belvederes. Oberhofarchitekt Hillebrand erstattet der k. k. Hofbauamtskommission die angeord- nete Stellungnahme zur Vergabe und Durchführung der Arbeiten des Vergolders Joseph Pihl im Belvedere. Diese Arbeiten seien Pihl ohne Hillebrands Wissen und ohne ihm zuvor dessen Kostenvoranschlag (siehe Dok. 29) zu zeigen überlassen worden. Auch der mit Pihl geschlossene Akkord sei ohne ihn geschehen. Pihls Kostenvoranschlag sei insoferne mangelhaft, als er nicht die Kosten für den gesamten Arbeitsaufwand ent- halte. Außerdem sei dort die Höhe der Lambrien falsch angegeben. Das erkläre die Differenz zwischen der Abrechnung und dem Überschlag. Zudem habe Kaiser Joseph II., als die Arbeiten bereits weit fortgeschritten waren, gefordert, dass statt der einflü- geligen Türen große Doppeltüren gemacht werden sollen. Für diese Abänderung wurden wegen der vom Kaiser und vom Generalhofbaudirektor [Kaunitz-Rietberg] geforderten raschen Durchführung der Arbeiten keine neuen Kostenvoranschläge ein- geholt. Stattdessen habe Hillebrand den Hofbauinspektor [Karner] angewiesen, die Arbeit des Vergolders nach dem beim Hofbauamt ansonsten üblichen Preistarif abzu- rechnen. In Zahlen (soweit sie der Stellungnahme Hillebrands entnehmbar sind): Das ursprüng- liche Offert von Pihl betrug in Summe 18 f. 54 xr (Dok. 29). Dann dürfte er 844 f. verrechnet haben. Akzeptiert wurde schließlich offenbar ein Betrag von 475 f. 52 xr. ÖStA/HHStA, HBA, Karton 17, 8. Session, Nr. 33 ex 1776, fol. 197 und 108 (sic), Ausfertigung. Die Abrechnung Pihls liegt nicht ein. Druck: Bislang unpubliziert. Anmerkung: Es scheint, dass dem Kaiser die acht Räume im Obergeschoß des Belve- deres ein besonderes Anliegen waren; jedenfalls erteilt er mehrfach Anweisungen dazu; siehe auch Dok. 26, 82 und wohl auch Dok. 35.
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Die kaiserliche Gemäldegalerie in Wien und die Anfänge des öffentlichen Kunstmuseums Die Kaiserliche Galerie im Wiener Belvedere (1776–1837), Band 1
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Die kaiserliche Gemäldegalerie in Wien und die Anfänge des öffentlichen Kunstmuseums
Untertitel
Die Kaiserliche Galerie im Wiener Belvedere (1776–1837)
Band
1
Autor
Gudrun Swoboda
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2013
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-79534-6
Abmessungen
24.0 x 28.0 cm
Seiten
312
Kategorie
Kunst und Kultur
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