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Die kaiserliche Gemäldegalerie in Wien und die Anfänge des öffentlichen Kunstmuseums - Die Kaiserliche Galerie im Wiener Belvedere (1776–1837), Band 1
Seite - 133 -
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133 Hassmann Quellen zur Gemäldegalerie Hinweis: Der für Jänner 1777 erstellte Hofbaubericht ist der erste dieser Art. In der Folge wurde monatlich ein solcher Bericht abgefasst, der Maria Theresia und nach ihrem Tod Joseph II. vorgelegt wurde. Darin wird angegeben, welche Arbeiten an den Hofbauten innerhalb des vergangenen Monats erfolgten und welche für den kom- menden Monat geplant waren. Die Zeitintervalle entsprechen nicht immer genau der Dauer der kalendarischen Monate. Für diesen Bericht wurde der Zeitraum 28. Dezem- ber 1776 bis 28. Jänner 1777 gewählt. Der Übersichtlichkeit halber wird hier und in der Folge in der Betreffzeile nur der Monat angegeben und im Falle einer Abweichung zum Kalendermonat entsprechend darauf hingewiesen. Fast alle diese Hofbauberichte weisen kein Ausstellungsdatum auf und können nur indirekt datiert werden. Anmerkung: Oberhofarchitekt Franz Anton Hillebrand betreute die Gebäude in der Stadt (so auch die Hofburg), Hofarchitekt Isidor Canevale jene der Vorstädte (somit auch das Belvedere) und Hofarchitekt Johann Ferdinand Hetzendorf von Hohenberg jene außerhalb der Linie (so auch Schönbrunn). Diese schon zuvor bestehende Auftei- lung wird ausdrücklich in einem Vortrag des Generalhofbaudirektors Ernest Graf Kau- nitz-Rietberg an Kaiser Joseph II. vom 18. Dezember 1780 dargelegt (HBA, Karton 46, 12. Session, Nr. 31 ex 1780, fol. 562r). Im Hofbaubericht wird erstmals die „Rangirung der Bilder“ erwähnt, von der im weite- ren immer wieder die Rede sein wird. Für April 1777 heißt es „Rangir- und Einrichtung der Bilder“ (Dok. 45), für Juni 1780 „Rangir- und Aufmachung der Bilder“ (Dok. 81). Darunter ist wohl ganz allgemein die Hängung und Anordnung der Bilder zu verste- hen. Bisweilen wird ausdrücklich erwähnt, dass die „Abänderung der Rangierung der Bilder“ vorgenommen wurde (für April 1778, Dok. 54), oder dass die Bilder „anders rangiret“ wurden (für November 1778, Dok. 59; für Februar 1779, Dok. 60; für Jänner 1780, Dok. 73). Im Handbillet des Kaisers vom 14. September 1781 heißt es, dass „die Gallerie volkommen arrangiret“ ist (Dok. 125). Die Grundbedeutung des Begriffs ran- gieren dürfte somit weitgehend klar sein, doch muss wohl davon ausgegangen werden, dass damit auch fallweise eine Umordnung der Bilder gemeint sein kann. 40 1777 März 3, Wien Arbeiten in der Galerie und im Unteren Belvedere im Februar 1777. „Kay. könig. Belvedere […] Mit Rangirung der dasigen Bilder Gallerie wird weitters conti- nuiret. Item in einem Zimmer statt dem abgebrochenen Plaffon, ein Bild dahin verwendet und mit Stokador Verziehrung versehen und verfertiget worden. Sind in unteren Schloß in 2 Cabineter die Fußböden abgezohen worden. […].“ ÖStA/HHStA, HBA, Karton 23, 4. Session ex 1777, monatlicher Hofbaubericht fol. 323r, von Canevale unterschriebene Ausfertigung. Druck: Bislang unpubliziert. Hinweis: Der exakte Berichtszeitraum zu den vorgenommenen Arbeiten umfasst den letzten Jänner bis letzten Februar 1777. Anmerkung: Möglicherweise handelt es sich bei dem erwähnten Plafondbild um jenes, das sich laut Hofbaubericht zum Mai 1781 (Dok. 113) im Mosaik-Zimmer befand; zu diesem siehe Dok. 107. 41 [1777 März 28, Wien] Erste Abrechnung des Hoftischlers Haunold zu den Bilderrahmen fürs Belvedere. „Hof Bauamts Protokollist von Hofmann überreichet … einen Conto des Hof Tischlermei- sters Haunold in dem Betrag à 1512 f. 35 xr über die von demselben in die neue Bilder Gallerie in das Belvedere gelieferte Rahmen, welche er … ordnungs mässig liquidiret, und aus selben zu ersehen käme, daß die adjustirte Summe hiebey auf 1263 f. 69 xr ¾ d, folglich ein Abbruch von 248 f. 35 ¼ xr ausgefallen sey.“ ÖStSA/HHStA, HBA, Karton 22, 3. Session ex 1777, zu Nr. 51, Protokoll der Hofbau- amtskommission fol. 33v, Ausfertigung. Zur Datierung: Die diesbezügliche Note des Hofbauamtsprotokollisten Johann von Hofmann ist datiert 1777 März 28, Wien (ebd., fol. 201 und 207). Die Rechnung Haunolds selbst liegt nicht ein. Druck: Bislang unpubliziert. Anmerkung: Mehr als zwei Jahre später wurde aus Anlass einer neuerlichen Abrech- nung für Bilderrahmen festgestellt, dass die seinerzeitige Kürzung des Rechnungsbe- trages zu Unrecht erfolgt sei. Es habe jedoch auf der Abrechnung der Vermerk „accor- diret“ gefehlt, daher sei nicht ersichtlich gewesen, dass dieser ein geschlossener Ak- kord zugrundelag (zu diesem siehe Dok. 44). Außerdem sei es die erste Abrechnung dieser Art gewesen (ausführliche Stellungnahme von Hofmann im Juli 1779; HBA, Karton 40, 7. Session, zu Nr. 53 ex 1779, fol. 227r−228v). Haunold erhielt den Betrag von 248 f. 25 ½ xr nachträglich ausbezahlt. 42 ohne Datum [1777 März 31, Wien] Arbeiten in der Bildergalerie im März 1777. „Kay. könig. Belvedere. Daselbst ist mit Einrichtung der Bilder Gallerie, Abänderung der Blind- und Zier Ramen continuiret worden. […].“ ÖStA/HHStA, HBA, Karton 23, 4. Session ex 1777, Hofbaubericht fol. 405v, von Canevale unterschriebene, undatierte Ausfertigung. Zur Datierung: Der dem Bericht Canevales anschließende Bericht von Hohenberg ist mit Schönbrunn, 31. März 1777 datiert (ebd., fol. 406v). Druck: Bislang unpubliziert. 43 1777 April, ohne Tag Eröffnung der Gemäldegalerie im Belvedere. Galeriedirektor Rosa bittet beim Oberstkämmereramt „um allergnädigste Bestimmung, wann die k. k. Bilder Gallerie denen Fremden vorgewiesen werden dörffe“. Er erhält als Antwort: „Ist auf allerhöchsten Befehl durch öfentliche Zeitungen bekant gemacht wor- den, daß selbe Montag, Mittwoch und Freytag zu sehen seye.“ ÖStA/HHStA, OKäA, Index Bd. 133, unfol., unter „R“, ohne Angabe einer Geschäfts- zahl. Das betreffende Aktenstück ist nicht mehr erhalten. Druck: Bislang unpubliziert. Hinweis: Eine diesbezügliche Zeitungsanzeige konnte noch nicht aufgefunden wer- den. Die bereits 1777 erfolgte dreitägige Öffnung der Galerie pro Woche wird aber durch die Supplikation des Zimmerputzers im Belvedere, Stephan Zauner, bestätigt (Dok. 49). Mit der Öffnung fürs Publikum wird wohl auch die im April 1777 erfolgte Anlage eines neuen Weges in die Galerie zusammenhängen (siehe Dok. 45). Anmerkung: Die Öffnung der Galerie knapp ein Jahr nach Anordnung zu deren Über- stellung ins Belvedere setzt wohl voraus, dass die Einrichtung damals größtenteils präsentabel war. Rosas Leistung beschränkte sich in der Zeit vor Mechels Einschreiten also keineswegs auf bloße Transportarbeiten (Lhotsky 1941−1945, S. 447) oder gar „vielleicht etwas gemütlich und ziellos“ verrichtete Arbeiten (Wüthrich 1956, S. 150). Die bis dahin unter enormem Zeitdruck erfolgte Einrichtung der Gemäldegalerie war aber im April 1777 noch nicht abgeschlossen. Wie anhand der monatlichen Hofbau- berichte zu ersehen ist (Dok. 50, 52 und 53), fanden trotz Publikumsbetriebs weiter- hin Arbeiten bei der Hängung der Bilder und deren Rahmungen statt. Im April 1778 (Dok. 54) wurde die Anordnung einer ganzen Wand geändert. Der Grund, warum Kaiser Joseph II. mehrfach auf möglichst rasche Beendigung der neuen Aufstellung im Belvedere drängte (siehe Dok. 26, 32, 33 und 34), konnte anhand der gesichteten Archivalien nicht festgestellt werden. 44 1777 April 29, Wien Bezeugung Karners zur Preisfestsetzung für die neuen Bilderrahmen. Hofbauamtsinspektor Karner bezeugt nachträglich: „Daß im Jahr 1774 und 1775 die jenigen Rahmen, welche damals in die k. k. Bilder Gallerie sind gemacht worden, in folgen- den Preysen vom Herrn Hofrath Pabtist v. Bolza p. t. sind accordiret worden, als dem Hof Tischlermeister Haunold den laufenden Schuh anstatt 28 xr zu 24 xr, dem Bildhauer Wenzl Egger anstatt 1 f. zu 48 xr, eine alte Ram anstatt 51 xr zu 42 xr, den Kammer Vergolder Mathias Lander vor Vergoldung derenselben anstatt 2 f. 15 xr mit 1 f. 45 xr ebenfalls der laufende Schuh ist behandlet und accordiret worden. Thue [ich] der Wahrheit gemäß an- mit attestiren. Wienn den 29ten April 1777 / Karner“ [Beglaubigung von anderer Hand:] „Daß gegenwärttige Abschrift dem bey denen dies- seitigen Actis verwahrlich aufbehaltenen Originali von Wortt zu Wortt gleichlautend seye, Solches wird hiemit bekräftiget. Wienn den 3ten Martii 1781. / Per kai. könig. Oberst Hof Meister Amts Kanzley“ ÖStA/HHStA, HBA, Karton 47, 4. Session, ohne Nr. (gehört zu Konvolut Nr. 12 ex April 1781), unfol., kollationierte Abschrift mit Amtssiegel des Obersthofmeisteramtes. Druck: Bislang unpubliziert.
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Die kaiserliche Gemäldegalerie in Wien und die Anfänge des öffentlichen Kunstmuseums Die Kaiserliche Galerie im Wiener Belvedere (1776–1837), Band 1
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Die kaiserliche Gemäldegalerie in Wien und die Anfänge des öffentlichen Kunstmuseums
Untertitel
Die Kaiserliche Galerie im Wiener Belvedere (1776–1837)
Band
1
Autor
Gudrun Swoboda
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2013
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-79534-6
Abmessungen
24.0 x 28.0 cm
Seiten
312
Kategorie
Kunst und Kultur
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