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Die kaiserliche Gemäldegalerie in Wien und die Anfänge des öffentlichen Kunstmuseums - Die Kaiserliche Galerie im Wiener Belvedere (1776–1837), Band 1
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140 Hassmann Quellen zur Gemäldegalerie ÖStA/HHStA, HBA, Karton 43, 2. Session ex 1780, monatlicher Hofbaubericht fol. 338r, Ausfertigung, die der Kaiserin mit Note des Generalhofbaudirektors Kaunitz- Rietberg vom 15. Februar 1780 (ebd., fol. 317) übermittelt wurde. Druck: Bislang unpubliziert. Hinweis: Zu den von der Schatzkammer übernommenen Bildern siehe Leitner (1870−1873, S. 40−43) und Zimerman (1895, Nr. 12647). Im Hofbaubericht für Februar 1780 werden keine Arbeiten für die Bildergalerie im Belvedere angeführt. 74 1780 März 10, Wien Besondere Rahmung für die auf Holz und Kupfer gemalten Galeriebilder. Note Oberstkämmerers Rosenberg an Generalhofbaudirektor Kaunitz-Rietberg: „Es haben Seine römisch-kayserliche Mayestät allergnädigst anzubefehlen geruhet, daß an denen in der Bilder Gallerie im Bellvedere befindlichen und auf Holz und Kupfer Platten gemahlenen Bilder glatte hölzerne Rahmen ohne Vergoldung gemacht werden sollen.“ ÖStA/HHStA, OKäA, Sonderreihe, Karton 38a, Mappe I, Nr. 27 ex 1780, unfol., Kon- zept. Druck: Kurzregest bei Engerth (1886, S. 282, Nr. 170). Hinweis: Den Auftrag erhielt offenbar der Galerietischler Dominik Hett (ÖStA/HHStA, HBA, Karton 43, 2. Session, ad Nr. 29 ex 1780, fol. 396v−397r; die Auftragsvergabe wurde am 15. März 1780 behandelt). Möglicherweise wurde der Hoftischler Hau- nold, der sonst die Tischlerarbeiten für die Galeriebilderrahmen ausführte, diesmal nicht bedacht, da er damals mit einem Verbot hinsichtlich der Ausführung von Hofar- beiten belegt war (ebd., 1. Session, ad Nr. 25 ex 1780, fol. 12r). Anmerkung: Das ist nach erhaltenem Aktenbestand die letzte Anweisung Rosenbergs aus der Mechel-Periode, die er mit seiner Unterschrift bestätigte und weiterleitete. Der Kaiser hatte vor seiner am 26. April 1780 angetretenen Russlandreise Staatskanzler Kaunitz die Oberleitung der Gemäldegalerie übertragen (siehe Dok. 82). Damit war die reguläre Galerieführung gänzlich ausgeschaltet worden. 75 ohne Datum [präsentiert 1780 März 17, Innsbruck] Aus Ambras sollen Gemälde deutscher und flämischer Meister nach Wien kommen. Aus einem Bericht der Tiroler Landesregierung an Maria Theresia vom 18. März 1780 geht hervor, dass auf Anordung Kaiser Josephs II. folgende Gemäde aus Innsbruck und Ambras nach Wien für die kaiserliche Gemäldegalerie übersandt werden sollen: „Aus der Hof-Burg 1mo das Porträt Kaiser Karl Vten von Titian 2do das Porträt Kaiser Rudolphus des Iten Aus dem Schloss Ambras 3tio das Porträt Cosmus von Medicis I. Dux Hetr. von Pronzino auf Zinn 4to die Herabnehmung Christi vom Kreuz, ein uraltes Altar Blätchen auf Holz 5to Vorstellungen aus dem Ovidio von Carraci und 6to verschiedene alte Stüke von denen ersten flämmandischen und teutschen Meistern.“ Dazu hatte die Tiroler Landesregierung zuvor einen Bericht des Ambraser Schloss- hauptmanns Johann Baptist Primisser erhalten, aus dem deutlich die Verärgerung über die Art und Weise der Bilderbeschaffung für die kaiserliche Galerie in Wien her- vorgeht. „Euer Excellenzen, ein hochansehnliches Gubernium haben mir unterm 26ten Febr. 1780 hochgnädig aufzutragen geruhet, daß ich zu Folge eines allerhöchsten Befehls folgende Stücke Gemälde, als ein kleines Porträt von Cosmus I, ein altes Altarblättchen die Herab- nehmung Christi vom Kreuze vorstellend, sogleich nach Wien zu verpacken, und jene Stük- ke namhaft zu machen habe, die von guten teutschen und niederländischen Meistern in der Bildergallerie zu Ambras etwa noch vorhanden wären. Außerdem finde ich in der mir hochgnädig mitgetheilten Beylage auch noch beygesetzet: Caracci aus dem Ovidio vorstel- lend. Was nun die ersten zwey kleinen Stücke betrifft, sind selbe täglich und stündlich in Bereit- schaft eingepacket zu werden. Hingegen läßt sich aus den Worten: verschiedene alte Stük- ke von den ersten flamändischen und teutschen Meistern u.s.w. gar nichts Bestimmtes herausnehmen: und da ich weder ein Maler noch Kupferstecher bin, so möchte ich es für mich allein nicht bestimmen, welche von dieser erwähnten Qualität sind, oder nicht; auch welche davon Originalien oder Copien seyn: mit welchen letztern der Hofgalerie in Wien nicht gedient seyn würde. Wie wenig mir hiezu das vorhandene Inventarium helfen könne, kann man sich leicht einbilden, wenn man betrachtet, daß selbes überhaupt sehr schlecht, unbestimmt und ohne Kenntniß verfaßt ist; daß seit einigen Jahren nicht nur alle Bilder ihren Platz verändert haben, sondern auch davon bey 50 der besten Stücke schon wirklich nach Wien abgeliefert worden, viel andere unbeschriebene hingegen hiehergekommen sind. Solchergestalt findet man in dem Inventario zwar noch große Namen, wovon aber die Bilder nicht mehr hier sind. Hingegen sieht man viele zu Wien ausgemusterte Bilder hier, die noch nicht beschrieben sind, und großentheils keine Beschreibung verdienen. Es ist aber auch zu der allerhöchsten Absicht Seiner Majestät des Kaisers, die mir anbe- fohlene Namhaftmachung der noch vorhandenen alten teutschen und flamändischen Gemälde nach meinem geringen Erachten unnöthig. Denn es ist entweder die allerhöchste Willensmeynung, alle Bilder dieser Art, oder nur einige davon nach Wien übersetzen zu lassen. In dem erstern Falle, wiewohl es unglaublich scheint, daß der allerhöchste Hof diese uralte Bildersammlung mit Wegnehmung aller teutschen und niederländischen Stük- ke ganz aufheben wolle, indem von Italiänern ohnehin nichts Gutes mehr da ist: in diesem Falle, sag ich, darf man sie nur herunternehmen und verschicken. Hat sich aber derjenige, der dieses Seiner Majestät anhanden gegeben, nur einige gewisse Stücke ausersehen, so hätte er solche selbst namhaft machen, und die Auswahl derselben nicht einem andern, der seine Gedanken nicht errathen kann, überlassen sollen. Ehe ich also an die Vollziehung diese hohen Anordnung Hand anlege, bitte ich, entweder um eine nähere Bestimmung und Benennung dieser zu verabfolgenden Bilder, oder um hochgnädige Ernennung eines Commissarii von Seiten der hohen Stelle, mit welchem ich gemeinschaftlich bestimmen möge, welche von den vorhandenen Bildern unter den Termi- nis: alter flämandischen und deutschen Meister Stücke verstanden werden sollen. Eben so vag und unbestimmt sind auch die Caracci aus dem Ovidio vorstellend, worunter der Anhandengeber vermuthlich die vier Stücke mit nacketen Figuren und verschiedenen venerischen Akten versteht, die man für Caracci hält, obgleich viele Kunstkenner schon sehr heftig dawider disputiret haben. Diese kann man ebenfalls nach Belieben aus der Gallerie erheben, und ich erwarte nur die nähere Bestimmung der obigen flämandischen und teutschen Stücke, um alle zugleich einem hochansehnlichen Gubernio mit dem gehörigen Verzeichniß zu übergeben. […]“ ÖStA/HHStA, OKäA, Sonderreihe, Karton 38a, Mappe I, im Konvolut Nr. 13 ex 1780, unfol., undatierte Ausfertigung, präsentiert 1780 März 17. Druck: Zum Bericht Primissers ein Kurzregest bei Engerth (1886, S. 282, Nr. 171). Der Bericht der Tiroler Landesregierung an Maria Theresia erwähnt bei Lechner (2011, S. 83, Anm. 62).x Hinweis: Dem Konvolut liegt eine Note Oberstkämmerers Rosenberg an Hofkanzler Heinrich Blümegen ein, aus der hervorgeht, dass die vom Kaiser schon lange erwarte- ten Bilder [Pos. 1 bis 5] unverzüglich abzusenden seien. Von den Gemälden deutscher und flämischer Meister [Pos. 6] ist keine Rede mehr (Konzept, 1780 April 22, Wien). Weiters einliegend eine Note an Rosenberg betreffend die Versendung der Bilder über den Wasserweg (Ausfertigung, 1780 Juni 10, Wien). Anmerkung: Die von Primisser so unverblümt angesprochene Person, die sich genauer zu den angeforderten Bildern deutscher und flämischer Meister äußern möge, kann wohl mit Christian von Mechel identifiziert werden. Rosa dürfte jedenfalls kaum damit gemeint gewesen sein, denn zum einen war er suspendiert worden, zum anderen hatte er sicherlich bessere Kenntnis der in Ambras befindlichen Gemälde, aus denen er ja 1773 die von Primisser angesprochenen rund 50 besten Gemälde ausgesucht hatte (dazu Dok. 13 und und Lhotsky 1941−1945, S. 442f.). Dank einer Aufstellung zu Mechels Spesen, die Fürst Kaunitz im September 1781 abfasste (Dok. 126), ist überdies belegt, dass Mechel 1780 in Innsbruck war. Er wird dort wohl die Auswahl der für die Galerie geeigneten Ambraser Bilder persönlich vorgenommen haben. 76 ohne Datum [1780 April, zwischen 1 und 18, Wien] Arbeiten in der Bildergalerie im März 1780. „Kai. könig. Belvedere Gebäu […] Haben die erforderlichen Leute bey Ausmessung des unteren Gebäudes gearbeitet, verschiedene Reparationen gemacht, und bey Rangirung der Bilder in der Gallerie sich gebrauchen lassen. […]“ ÖStA/HHStA, HBA, Karton 44, 4. Session ex 1780, monatlicher Hofbaubericht fol. 599r, Ausfertigung, die der Kaiserin mit Note des Generalhofbaudirektors Kaunitz- Rietberg vom 18. April 1780 (ebd., fol. 578) übermittelt wurde. Druck: Bislang unpubliziert.
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Die kaiserliche Gemäldegalerie in Wien und die Anfänge des öffentlichen Kunstmuseums Die Kaiserliche Galerie im Wiener Belvedere (1776–1837), Band 1
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Titel
Die kaiserliche Gemäldegalerie in Wien und die Anfänge des öffentlichen Kunstmuseums
Untertitel
Die Kaiserliche Galerie im Wiener Belvedere (1776–1837)
Band
1
Autor
Gudrun Swoboda
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2013
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-79534-6
Abmessungen
24.0 x 28.0 cm
Seiten
312
Kategorie
Kunst und Kultur
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